Camino Lebaniego

Hermann Josef Jansen

Peregrin@ Veteran@
Beiträge
177
Punkte Reaktionen
122
Liebe Gertudis,
Ich habe heutemorgen auch schon verzweifelt nach einer Herberge in San Vincente gesucht aber keine gefunden. Ich werde den Tobi mal fragen der geht am 24. 5 auf den Lebaniego. Dann kann er sich ja dort auch mal umschauen ob es dort ein Credencial gibt und wenn ja kann er mir ja ein Credencial mitbringen. Ich komme am Nachmittag in Bilbao an und fahre mit dem Bus nach San Vincente, dann werde ich nicht die Möglichkeit haben in Santader noch aus zusteigen zur Kathedrale laufen um mir dort das Credencial zu besorgen, oder ich müsste in Santander übernachten und dann am nächsten Tag mir das Credencial besorgen. Mal sehen wie es läuft, ich melde mich nochmal
 

Camino-Kumpane

Peregrin@ Veteran@
Beiträge
115
Punkte Reaktionen
191
Ort
Ruhrgebiet
Hallo zusammen,

im amerikanischen Pilgerforum hat Mikel gerade von seinem soeben beendeten Lebaniego berichtet und zu Beginn ebenfalls vergeblich versucht, eine Herberge und einen Credencial in San Vicente zu finden. Beides hat nicht geklappt - keine Herberge, kein Credencial.

Vielleicht noch ein weiterer wichtiger Hinweis für die Variante am Rio Nansa (mit Google übersetzt;))

"Von Serdio bis Muñorrodero,
Wenn es regnet, folgen Sie ab dem Abzweig nicht dem Libaniego Pfad, es ist ein Pfad und es kann viel Schlamm sein. Weiter auf der Straße - Camino del Norte nach Muñorrodero. Sie laufen parallel.
Du musst in Muñorrodero zur Dorfkirche laufen.
Sie werden gelbe Pfeile in der entgegengesetzten Richtung sehen, KEINE PANIK, weiter bis zur Kirche, dort finden Sie die roten Pfeile.
An diesem Punkt beginnt der Pfad des Nansa River SPECTAKULÄR. Immer am Fluss entlang, gut ausgeschildert und sehr gut nach Puente el Arrudo.
Von diesem Punkt an ist alles eine Strecke ohne Verkehr.
ACHTUNG, von Muñorrodero bis La Fuente, es ist nichts geöffnet.
KEINE BAR, KEINE GESCHÄFTE, NICHTS.
Die Herberge in La Fuente, fantastisch (kann ich bestätigen:D). Neu, sehr sauber, viel Licht, geräumig.
Und vor allem 12 € Abendessen und Frühstück inklusive. "

Aber schaut doch vielleicht selber mal diesen Beitrag an, der macht Appetit auf mehr:)

https://www.caminodesantiago.me/community/threads/on-the-camino-again.62018/#post-745142

Liebe Grüße

Michael
Der Camino-Kumpane
 
Zuletzt bearbeitet:

Camino-Kumpane

Peregrin@ Veteran@
Beiträge
115
Punkte Reaktionen
191
Ort
Ruhrgebiet
Kurz vor Abreise der ersten Protagonisten noch ein nicht unwichtiger Hinweis.

Sobald Euch eine Wasserstelle begegnet, füllt die Flaschen auf und wenn Euch etwas eßbares über den Weg läuft - packt es ein!!!

Die Versorgungssituation über Tag war vor zwei Jahren schon stark ausbaufähig und wenn man Mikel glauben darf, hat es sich nicht wesentlich verbessert, eher im Gegenteil.

LG

Michael
Der Camino-Kumpane
 

Gertrudis

Peregrin@ Veteran@
Beiträge
549
Punkte Reaktionen
315
Ort
Hohenpeißenberg
Beruf
Musiklehrerin
ACHTUNG, von Muñorrodero bis La Fuente, es ist nichts geöffnet.
KEINE BAR, KEINE GESCHÄFTE, NICHTS.

Was ist mit dem kleinen Restaurant in Cades?
Und mit dem (zum Hotel gehörenden) Laden in Quintanilla, ca. 2,5 km vor Lafuente? (Der Laden wurde 2015 extra für die Pilger aufgeschlossen) Vielleicht hat der amerikanische Pilger nichts davon gewußt, oder er konnte kein Spanisch...Quintanilla liegt ca 1 km abseits.

Lieber Tobi (bzw andere..) könntet Ihr das rausfinden? :)
 

Camino-Kumpane

Peregrin@ Veteran@
Beiträge
115
Punkte Reaktionen
191
Ort
Ruhrgebiet
Hallo Gertrudis,

natürlich kann es ein, dass Mikel einfach etwas übersehen hat, aber an Verständigungsschwierigkeiten kann es nicht gelegen haben.
Mikel ist Spanier aus Pamplona;)

Aber schaut Euch mal um und gebt uns Bescheid wie die Lage aktuell ist:rolleyes:
 

Hermann Josef Jansen

Peregrin@ Veteran@
Beiträge
177
Punkte Reaktionen
122
Hallo liebe Pilger
Ich fliege am 3.9.2019 nach Bilbao Ankunft um 14:55 Uhr. Muss weiter mit dem Bus nach San Vincente de la Baquera, und von dort zu Fuß weiter auf den Lebaniego bis Santo Toribio. Meine Frage komme ich an diesem Tag noch bis San Vincente? oder muss ich in Bilbao übernachten und am nächsten Morgen weiter fahren.
Am 19.9.2019 ab Bilbao um 14:55 Uhr geht es mit dem Flieger wieder zurück. Bin leider der Spanischen Sprache nicht mächtig und habe dadurch Probleme mit dem Fahrplan. Wer könnte mir da weiter helfen.
Buen Camino
hejo
 

Waldecker

Peregrin@ Veteran@
Beiträge
178
Punkte Reaktionen
50
Ort
Bad Arolsen
Beruf
Staatsdiener
Lieber Hejo!

Ich bin vor kurzem zur selben Zeit in Bilbao angekommen und habe den Bus nach San Vicente ohne Probleme noch bekommen und saß um 18:15 Uhr in San Vicente beim Cerveza...:)
ALSA fährt die Strecke; ich glaube bei mir war es der Bus Richtung Gijon...Ich muss da nochmal genauer schauen...

Auch muss ich noch ein wenig zum Weg schreiben; aber ich muss im Moment noch einiges aufarbeiten beruflich und komme da im Moment nicht dazu...o_O

Nur soviel: Ja, der Weg ist sehr schön aber er hat es auch in sich...;)

Die Infrastruktur war (wie bereits oben beschrieben) sehr dürftig bzw. nicht vorhanden. Hier ist wirklich mit Umsicht zu planen und tatsächlich jede Gelegenheit mitzunehmen, wenn sich Wasser und Verpflegung anbieten.

Auch sind einige Etappen nach meinem Dafürhalten völlig überzogen (z.B. Cades nach Cabañes), wo es bei Kirche der heiligen Maria von Lebeña eigentlich mehr als genug ist und der Weg einen noch hoch (sehr anstrengend) nach Cabañes führen will...:mad:

Aus den angedachten drei Etappen kann man gut und gerne fünf bis sechs machen...Die Etappen über Potes - Sto. Toribio - Espinama // Fuente De / Portilla de la Reina etc. haben schon einige Höhenmeter...

So, jetzt erstmal einen Kaffee und den heißen Tag hinter mich bringen.

@HeJo: Wir sollten noch mal quatschen die Tage...

Viele Grüße,

Tobi

:rolleyes:
 

Hermann Josef Jansen

Peregrin@ Veteran@
Beiträge
177
Punkte Reaktionen
122
Guten Morgen Tobi !

Erstmal toll das du den Weg geschafft hast, und jetzt schon mal Danke für die ersten Informationen. Freue mich schon darauf mit dir wieder zu quatschen.
Werner hatte mir auch noch den Vorschlag gemacht bis Fuente De zu fahren, aber das ist mir defenitiv zu hoch, da würde mein Herz dann streiken, da in der höhe für mich die Luft schon zu dünn ist,
1000 -1500 Meter ist für mich maximal die Grenze.

Liebe Grüße

Hejo
 
Zuletzt bearbeitet:

Hermann Josef Jansen

Peregrin@ Veteran@
Beiträge
177
Punkte Reaktionen
122
Hallo Peregrinos

Ich bin im September den Camino Lebaniego gelaufen, und es war für mich ein ganz besonderer Weg. Er hat mir sehr viel gegeben, aber er hat mir auch meine Grenzen gezeigt.
Aber man ist auf den Weg auch allein, selbst die Infrastruktur ist schon sehr mager. Man sollte schon dafür sorgen das man Notreserven an Lebensmittel mit hat.
Wenn einer auch den Weg gehen möchte und einen Pilgerausweis für den Camino Lebaniego benötigt, kann sich bei mir melden, ich habe noch einige anzubieten, gegen eine Spende von 5 € für den Bocholter Pilgerstammtisch.

Liebe Grüße

Hejo
 

Anhänge

  • P1010275.JPG
    P1010275.JPG
    99,6 KB · Aufrufe: 25
  • P1010276.JPG
    P1010276.JPG
    98,8 KB · Aufrufe: 21
Zuletzt bearbeitet:

Hermann Josef Jansen

Peregrin@ Veteran@
Beiträge
177
Punkte Reaktionen
122
Hallo Gertrudis !

In Cades habe ich keine Bar oder Tienda gesehen.
Der Supermarkt in Quintanilla ist Zeitweise geöffnet, wenn der geschlossen ist soll man sich dann eben im Restaurant und Hotel melden. Das gehört alles zusammen. Ich habe dort auch übernachtet war alles sehr sauber, habe dort für die Übernachtung mit Frühstück 38 € bezahlt.
Bild 1 unten der Supermarkt und oben die Hotelzimmer344.JPG
Bild 2 Hotel Restaurant
345.JPG
Bild 3 Hotelzimmer
348.JPG

Buen Camino Hejo
 

HaraldW

Peregrin@ Veteran@
Beiträge
68
Punkte Reaktionen
38
Ort
Mönchengladbach
Beruf
Dipl.-Ing.
Zu diem Hotel in Quintanilla gehört sogar noch das Haus schräg gegenüber. Wir haben 2016 dort übernachte, ich kann mich sehr gut an den Abend dort erinnern, wir hatten in der Bar bzw. Dem Restaurant, welches auch als Bar dient viel Spass.
 

Hermann Josef Jansen

Peregrin@ Veteran@
Beiträge
177
Punkte Reaktionen
122
Ich war auf den Lebaniego

Meine Anreise ab Düsseldorf nach Bilbao begann schon mal mit Verspätung. Dadurch war meine Ankunft auch in San Vicente de la Barquera verspätet, aber eine Unterkunft hab ich dort doch noch gefunden. Geplant hatte ich, das es für mich ein Weg mit kurzen Etappen werden sollte. Da ich Rücksicht auf meine Gesundheit nehmen muss. Der Weg ist mit 3 Tagen angegeben, und ich habe für mich 10 Tage geplant.

Tag 1. Von San Vicente de la Barquera bis Serdio sind es ca. 8 km. Nach einer guten Nacht bin ich bei wolkenlosem Himmel und Temperaturen um die 28 - 30° gestartet. Kurz hinter San Vicente de la Barquera nach etwa 3 km kommen dann schon die ersten Steigungen ca. 11% . Aber alles in allem gut zu bewältigen. Auf dieser ersten Etappe wurde ich von sehr vielen Pilgern überholt, alle waren auf dem del Norte unterwegs. etliche Pilger wo ich mich mit unterhalten habe , sprachen davon das sie immer um die 30 Km Laufen würden. Plötzlich hinter einer Wegbiegung stand - Dan- mit seinem PKW Kombi und bot den Pilgern Obst und Getränke für ein Donativo an, und man bekam von ihm auch noch einen Stempel. Er hat auch ein Bild im Wagen hängen wo er mit "Martin Sheen" zusammen steht, er hatte wohl in den Film "The Way" eine kleine Komparsenrolle gehabt. Von San Vicente de la Barquera bis Serdio, laufen der Camino del Norte und der Lebaniego zusammen. Kurz nach der Mittagszeit kam ich dann in der Herberge an und hab von dort die Hospitalera angerufen, da ich der erste Pilger vor Ort war, und sie kam dann auch nach kurzer Zeit angefahren. Am späten Nachmittag füllte sich dann auch die Herberge. Man hätte sich am Abend auch in der Herberge was zu essen machen können, diese Möglichkeit wurde dort gegeben. Dafür hätte man aber in Vicente de la Barquera schon was dafür einkaufen müssen, denn im Ort selbst gibt es kein Lebensmittelgeschäft. Auch ich hatte einige Rationen mitgenommen, bin aber in Serdio abends ins Restaurant gegangen. Die Infrastruktur ist auf den Lebaniego lässt zu wünschen übrig, aber bei so kleinen Ortschaften lohnt es sich auch nicht, es kommt dann mal Frau Edeka -lach- vielleicht einmal in der Woche vorbei gefahren.

Tag 2. In der Nacht hatte es geregnet, und am morgen war dann nur noch ein wenig Nieselregen. Gefrühstückt wurde dann am morgen wieder in dem Restaurant wo wir am Abend vorher auch gegessen hatten. Meine heutige Etappe wird mich dann von Serdio bis Camijanes 15 km führen, es sollte die längste von allen Etappen für mich sein, so hatte ich es geplant. Ca. 1 Km hinter Serdio ist dann die Abzweigung, wo sich die Wege trennen. Der Camino del Norte geht gerade aus und der Lebaniego zweigt nach links ab. Von dort an blieb ich bis Monasterio Santo Toribio nur noch allein auf dem Weg und in den Herbergen. Der heutige Weg, eine sehr schöne Strecke die teilweise am und über den Rio Nansa entlang führt. Auf den Weg nach Camijanes sah ich dann einen Brunnen wo ich meine Wasservorräte auffüllen konnte ich hatte schon bis zu 19% Steigungen zu bewältigen da bekommt man auch schon mal Durst. Bei meiner Ankunft in Camijanes stellte ich dann fest dass das Casa La Ribera geschlossen war. Durch Zufall kam dann ein Auto den Weg herunter gefahren, der Fahrer hielt an und fragte wo ich dann hin wollte, und er brachte mich dann bis Cades, was eigentlich meine Etappe von 6 km für den nächsten Tag sein sollte. Nach meiner Ankunft hatte ich dann auch sofort mich telefonisch gemeldet, und kurze Zeit später war dann auch schon die Schlüsselübergabe von einer Nachbarin, die Hospitalera kam dann etwa 1 Std. später. Ich wurde von ihr sehr herzlich begrüßt, sie bereitete dann auch sofort alles für das Abendbrot vor, was auch sehr üppig ausgefallen ist, mit so viel hatte ich nicht gerechnet, hatte große Mühe den Teller leer zu bekommen. Auch das Frühstück am nächsten Morgen war reichlich. Somit hatte ich jetzt 1 von 10 Tagen gespart.

Tag 3. Nach dem Frühstück, ich hatte mir reichlich Zeit dafür genommen, verließ ich die Herberge und hinterlegte den Schlüssel dann an der besprochenen Stelle. Die heutige Etappe von ca. 7 Km war ja auch nicht so lang. Es ging von Cades bis Quintanilla unspektakulär nur an der ganz wenig befahrende Landstraße entlang, aber mit einer fast stetigen Steigung von fast 7%. Die Aussichten waren dafür an verschiedenen Stellen sehr schön und man sieht die Ausläufer der Picos langsam immer näher kommen. In Quintanilla habe ich dann in dem dortigen Hotel übernachtet, und es gab dort auch einen Supermarkt, wo ich mir dann auch sofort etwas Obst gekauft habe. Danach habe ich mir dann ein wenig noch die nähere Umgebung angesehen, leider war dann die Iglesia de Santa Maria de Lamason auch wie so viele andere Kirchen in Spanien verschlossen.
Tag 4. Heute laufe ich bis La Fuente, mache eine sehr kurze Etappe von ca. 3,5 Km, ich habe die Etappen bewusst so gewählt, und bis jetzt war es für mich einfach nur super, ich konnte den Weg leben aber auch bewusst erleben.
Einige fragen sich jetzt warum so kurze Etappen, aber es war für mich optimal und konnte so meine wenigen Kräfte gezielt einsetzen. Erst geht es von Quintanilla bis nach Lamasòn, dort mündet der Weg dann auf die Landstr. die mich nach La Fuente leitet, welche an einem gewaltigen (für mich Flachländer) hohen Gebirgsmassiv vorbei führt. In La Fuente angekommen laufe ich direkt bis zur Herberge (Ehemalige Schule) die am Ende des Dorfes liegt, es ist das letzte Haus im Dorf. Auch hier wird mir Abendbrot und auch das Frühstück geboten, also brauche ich meine mitgenommenen Reserven immer noch nicht. Der Hospitalro ist auch hier sehr freundlich, aber irgendwie auch sinnig. Er ist kein Spanier, ich fragte ihn aus welchem Land er herkommt, seine Antwort war immer nur - International -. Bei den Temperaturen von 28° bis 30° die ich während meiner Pilgerung auf den Lebaniego hier jeden Tag hatte, war ich doch froh das ich dann unten im Dorf in einer (privaten Kneipe Tipp vom Hospitalero) mir doch auch noch ein Bier kaufen konnte, und so wurde es auch noch ein kurzweiliger Nachmittag. Spät am Abend, nach dem gemeinsamen Abendbrot und während einer längeren Unterhaltung bekam ich dann die Antwort das er aus Polen kommt.
 

Hermann Josef Jansen

Peregrin@ Veteran@
Beiträge
177
Punkte Reaktionen
122
Teil 2
Tag 5. So, am nächsten Tag soll es dann weiter gehen über Burio bis nach Cicera. Es ging schon los mit einen kurzen und heftigen Anstieg, erst entlang auf Feldwegen und danach ging es auf befestigten Wegen mit unterschiedlichen Steigungen nach Burio, vorbei auch an Wiesen die mal eingezäunt waren, andere waren dann mal wieder offen. Wenn man dann auch mal plötzlich durch eine Herde von Kühen bzw. Stieren laufen muss, dann steigt auch schon mal der Adrenalinspiegel leicht an. Aber alles ging gut. Vielleicht wussten die Tiere das sie vor Pilger keine Angst haben brauchen -Lach-. Nachdem ich einige Km gelaufen bin überquerte ich dann die Landstr. die von La Fuente in Richtung Navedo führt. Nach Überquerung der Kreuzung ging es nur noch über holprige Wege, auch wieder an Wiesen entlang und vorbei an der Aussichtsplattform Callàu Joz mit einen fantastischen Blick auf die Bergwelt und weiter nach Cicera. Um dorthin zu gelangen ging es auch an manchen Stellen doch recht steil runter ins Tal. Die Herberge hatte ich schnell gefunden, man kann sie auch an der Hausmalerei erkennen. Auch hier war kein Pilger zu sehen. Für mich hatte ich hier einen Ruhetag eingeplant, weil ich an den Ruhetag zu der schönen Aussicht Mirador De Santa Catalina wollte, von dort hat man einen traumhaften Blick in die La Hermida Schlucht.
Da ich aber schon sehr früh in Cicera angekommen bin, wo ich nicht mit gerechnet habe, hatte ich also sehr viel Zeit. Das Wetter war ja traumhaft und Wolkenlos. Da habe ich mich dann dazu entschieden die Besichtigung der La Hermida Schlucht heute noch zu machen und die Entscheidung war gut. Ich wurde mit einer wunderschönen Aussicht bei klarem Wetter und weiten Blick belohnt. Zurück in Cicera, es gibt dort auch eine Bar wo ich dann abends auch speisen konnte. Nun hatte ich schon wieder einen Tag gewonnen.

Tag 6 Als ich am Morgen meine Augen öffnete sah ich dass das Wetter sich geändert hatte, alles war grau und diesig also keine Fernsicht mehr. Da war unbewusst meine Entscheidung am gestrigen Tag doch richtig gewesen die Besichtigung vorzuverlegen. Heute morgen gab es dann mal kein Frühstück da die Bar heute Ruhetag hatte. Also holte ich meine Müsli Riegel aus dem Rucksack und war damit auch zufrieden. Ich verließ die Herberge, und ich spürte es war über Nacht doch frisch geworden, da ich die Tage vorher Wettermäßig immer verwöhnt worden bin. Auch wusste ich das es heute für mich ein sehr schwerer Tag werden würde. Ich hatte auch vor meiner Abreise noch mit einem Pilgerfreund telefoniert der den Weg 3 Monate vor mir gelaufen ist, er hatte mir auch sehr gute Tipps geben die ich dann auch gut gebrauchen konnte. Eine Etappe mit sehr heftigen Steigungen lag vor mir, lt. meiner App die alle meine Etappen aufgezeichnet hat (Wege und Steigungen) habe ich nachher gesehen das es Steigungen waren bis zu 37%, was ich auch gespürt habe, man bekam dort kaum die Hacken auf den Boden man lief nur mit dem Vorderfuß den Berg hoch. Alle paar Meter musste ich eine kleine Pause einlegen um meine Herzfrequenz wieder zu reduzieren. Nach dem Anstieg von Cicera 300 Hm musste ich erst mal ca. 3 Km rauf zum Canal de Franco und Collado Arcòn auf fast 900 m, -ab hier wurde das Wetter auch wieder besser und die Sonne löste alle Wolken in kurzer Zeit wieder auf-, danach wieder der Abstieg nach Lebena runter auf 300 Hm. Dort war ich dann bei der Ankunft auch total ausgepowert, und musste eine längere Pause einlegen. Leider auch hier war die Iglesia de Santa Maria Lebena geschlossen. Hier habe ich für mich dann auch Entscheidung getroffen nicht mehr bis Cabanes zu laufen, (das konnte ich meinem Herzen nicht mehr abverlangen da die Steigungen nach Cabanes genauso heftig sind wie von Cicera aus). Da es in Lebena keine Herberge gibt bin dann auf der Straße (für Fußgänger gesperrt) es war teilweise schon durch den dortigen Verkehr schon gefährlich, durch die La Hermida Schlucht bis Tama gelaufen. Dort habe ich dann in einer Pension übernachtet. Da ich ja nicht bis Cabanas gelaufen bin, hatte ich auch schon wieder einen Tag gewonnen.

Tag 7. Heute auch nur eine kurze Etappe, die Straßenschilder zeigen, bis Potes 2,5 KM. Als ich wach geworden bin, hörte ich den Regen an den Fensterscheiben prasseln, also für heute nasse Aussichten, denn es schüttete wie aus Eimern. Naja, erst einmal in aller Ruhe frühstücken, dann ging es an Rucksack packen und alles wasserdicht machen. Nachdem ich gestartet bin war ich ca. 1 1/2 Std. später in Potes, bin direkt zur Tourist-Info gelaufen wo ich auch den Schlüssel für die Herberge bekam. Fragte auch sofort ob ich 2 Nächte bleiben dürfte, das wurde mir verneint. Wenn ich aber erst am nächsten Morgen nach Monasterio Santo Toribio laufen würde, dann müsste ich morgens auschecken und nach meiner Rückkehr vom Kloster könnte ich dann wieder einchecken. Okay so hab ich es dann auch gemacht, habe Potes an diesem Tag dann im Regen erlebt, Trübe wie in jeden anderen Ort auch bei so einem Regenwetter. Es war einfach ungemütlich und nass kalt.

Tag 8. Nach einer ruhigen Nacht, die Regenfront hatte sich über Nacht verzogen, schien dann am Morgen wieder die Sonne, und es wurde auch wieder warm 28 - 30°. Nach dem Frühstück packte ich wieder meinen Rucksack stiefelte zur Tourist-Info und warf dort den Schlüssel der Herberge in den dafür vorgesehenen Briefkasten, und verlies Potes in Richtung Monasterio Santo Toribio, bis dort sind es auch nur ca. 3,5 Km aber auch ein leichter aber stetiger Anstieg. Unterwegs hatte man auch wieder wunderschöne Aussichten in die Bergwelt welche noch durch tolle und bizarre Wolkenbildungen verschönt wurden. Nach einiger Zeit bekam ich dann den ersten Blick auf das Kloster Monasterio de Santo Toribio de Liébana, und ich hatte mein Ziel nun erreicht hatte. Auf den Vorplatz war ich erst allein da es noch relativ früh war, aber eine 1/4 Std. später wurden die Touris mit Bussen heraufgefahren, und alles wurde hektisch. Im dortigen Büro bekam ich dann nach Durchsicht des Pilgerpass meine Compostela ausgehändigt. Dann wurde in der Kirche noch eine Andacht wohl von den Touris bestellt abgehalten. Nach dem Segen dem Lignum Crucis habe ich mir dann nochmal in Ruhe das Kloster angesehen bevor ich dann wieder nach Potes zurück gelaufen bin. Hab mich dort wieder für eine Nacht eingecheckt, und konnte heute Potes auch bei Sonnenschein erleben, und Potes war wie umgewandelt, man merkt sofort wie die Stadt vom Tourismus lebt. Am heutigen Tag kamen dann einige Pilger, u. a. ein Ehepaar aus Belgien, und erzählten mir das die Kirche in Lebena gestern geöffnet war. Sie Versprachen mir dann später einige Bilder aus dem Innern der Kirche zu schicken, die ich ja dort nicht machen konnte, sie haben es auch eingehalten haben. Hier endete dann auch mein Pilgerweg, am nächsten Morgen fuhr ich dann mit dem Bus durch die La Hermida Schlucht zurück nach Santander und weiter bis Bilbao. Von dort ging es dann mit dem Flieger zurück in mein Heimatland.

Fazit: Es war für mich ein ganz besonderer Weg, der mir auch meine Grenzen gezeigt hat, war aber auch sehr glücklich das ich die Stille und das Alleinsein so genießen konnte. Hab auf all meinen Caminos noch nie so deutlich eine Macht gespürt, die an meiner Seite war und mich beschützt hat, und dafür sage ich "Danke"
Buen Camino
Hejo
 

Waldecker

Peregrin@ Veteran@
Beiträge
178
Punkte Reaktionen
50
Ort
Bad Arolsen
Beruf
Staatsdiener
Schön geschrieben Hejo!

Ich war irgendwie immer wieder mit dabei auf dem Weg...

Viele Grüße,

Tobi
 

peter vinzenz

Peregrin@ Veteran@
Beiträge
211
Punkte Reaktionen
148
Muchas gracias Hejo für den Reisebericht! Toll gemacht 👍.

0217EDDC-9D31-490E-A675-16847208AC6A.jpegF6AAF737-22DA-45B4-AC70-218DF9B4E90C.jpegB09F5E10-B52C-4F16-B977-7A235F12630F.jpeg

„...Potes, bin direkt zur Tourist-Info gelaufen wo ich auch den Schlüssel für die Herberge bekam. Fragte auch sofort ob ich 2 Nächte bleiben dürfte, das wurde mir verneint. Wenn ich aber erst am nächsten Morgen nach Monasterio Santo Toribio laufen würde, dann müsste ich morgens auschecken und nach meiner Rückkehr vom Kloster könnte ich dann wieder einchecken...“

Zur Übernachtungssituation unmittelbar neben der Monasterio hier ein Hinweis auf die Herberge:
 

Gertrudis

Peregrin@ Veteran@
Beiträge
549
Punkte Reaktionen
315
Ort
Hohenpeißenberg
Beruf
Musiklehrerin
Leider ist die Herberge in Santo Toribio nur im Heiligen Jahr geöffnet, zuletzt 2017/18.
Auch ich konnte 2015 dort nicht übernachten 🥺
 

Hermann Josef Jansen

Peregrin@ Veteran@
Beiträge
177
Punkte Reaktionen
122
Mir ist dort im Büro, wo ich die Compostela bekommen habe, auf meiner Nachfrage zur Herberge auch gesagt worden die sei geschlossen:confused:
 
Zuletzt bearbeitet:

peter vinzenz

Peregrin@ Veteran@
Beiträge
211
Punkte Reaktionen
148
Vaya, qué pena... Auf dem Weg nach Funte Dé (Picos) besuchten wir im Juni 2017 Kirche und Herberge. Die Unterkunft war in einem tadellosen Zustand, sehr schade, dass die jetzt geschlossen ist. Im „Año Jubilar Lebaniego 2017“ besuchten über eine Million Pilger das Heiligtum, rund 12.000 davon waren Fusspilger (Quelle: https://www.eldiariomontanes.es/cantabria/cerca-millon-personas-20180419171104-nt.html).
Das nächste „Año Santo Lebaniego“ findet im 2023 statt, denn dann ist der 16. April wieder an einem Sonntag. Hoffen wir, dass die Herberge aber wieder vorher aufschliesst...😄

In nur 2 Schritten „sündenfrei“ werden:
70CC8609-4606-4E6A-93E6-BD486A97538E.jpeg
 

Snoopy99

Peregrin@ Veteran@
Beiträge
513
Punkte Reaktionen
430
Ort
Niederrhein
Hallo Gertrudis ,
auch Dein Bericht ist interessant geschrieben. Warum bist du in Espinama abgebogen und nicht weiter den Camino Vadiniense gelaufen? Gibt es für deinen Weg auch einen Namen oder hast Du ihn frei nach Wanderrouten geplant? Die Berghütten haben bestimmt erst ab Juni auf, oder?

Herzliche Grüße

Elke
 

Gertrudis

Peregrin@ Veteran@
Beiträge
549
Punkte Reaktionen
315
Ort
Hohenpeißenberg
Beruf
Musiklehrerin
Hallo Elke. ich wollte ja die Ruta de la Reconquista gehen und nicht den Camino Vadiniense 😅
Als Wegbeschreibung hatte ich den seit einigen Jahren nicht mehr erhältlichen Outdoor-Führer von Michael Kasper, "Nordspanien: Jakobsweg Alternativroute", dem ich meinen Weg möglichst anzunähern verucht habe 😜. (Irgendwo hab ich die Beschreibung wahrscheinlich noch als PDF... müsst ich aber suchen)
Wann die Berghütten da oben auf haben, müsst ich auch erst wieder recherchieren. Ist ja jetzt doch schon einige Zeit her, dass ich dort war! Aber es war schon einer der ganz besonderen Wege. Möchtest Du dort pilgern?

Liebe Grüße!
 
Oben