Soultz-sous-forets bis Kloster Marienthal (bei Haguenau)
17.05.2019, ca. 28 Km
Übernachtung: Kloster Marienthal, 34,-€
Nach einer sehr luxuriösen Nacht, allein in der Pilgerherberge und einem entspannten Frühstück starteten wir um 9:00 Uhr. Der Supermarkt "Match" hat eine große Auswahl frischer Lebensmittel - hier kann man sich nochmal eindecken mit dem Tagesbedarf.
In Surbourg befindet sich die romanische Abteikirche Saint Arbogast, tw. aus dem 5. Jh. Die Kirche ist eine Perle auf dem Weg. Als wir dort waren, befanden sich die Renovierungsarbeiten kurz vor dem Abschluss. Der Pfarrer betreut mehrere Gemeinden - ein bekanntes Problem in Frankreich - er ist deshalb nicht immer vor Ort. Wir hatten Glück er kam gerade an als wir aufbrechen wollten. Er freute sich über die Pilger und lud uns direkt ins Pfarrhaus ein.
Nach Surbourg geht es über eine alte Bahntrasse vorbei an einem Steinbruch durch den Wald nach Biblisheim. Über Felder führt der Weg nach Walbourg. Dort wäre die Abteikirche Sainte-Walburge auf jeden Fall auch einen Besuch wert. Wer einen Stempel sucht, der muss vorher in der Marie vorbei - in der Kirche gibt es einen Hinweis dazu.
Nun folgt ein langes Waldstück. Die gelb-weiß-gelbe Markierung wird durch das Andreaskreuz ergänzt. Im Wald verläuft der Weg auf Fahrradwegen. An einer Stelle im Wald weist die Markierung geradeaus auf einen schmaleren Pfad während links und rechts der Fahrradweg entlang führt. H.J. Bahmüller verweist in seinem Pilgerführer ebenfalls auf die Stelle.
Dazu eine Ergänzung: Der Weg bei vorangegangenem Regen oder Sturm absolut unpassierbar. Selbst als wir dort waren und es hatte mindestens 3 Tage zuvor nicht geregnet, war der Weg durch größere Wasserlachen, umgefallene Bäume und Bewuchs schwer zu begehen. Hinzu kommt, dass dort reger Wildwechsel herrscht, wie man an den Spuren erkennen konnte, Wildschweine, Rehe und kleinere Tiere. Kurz vor der Dämmerung sollte man diesen Weg jedenfalls meiden. Außerdem ist dieser Bereich ein Paradies für Stechmücken. Wer da empfindlich reagiert, dem rate ich auch den Fahrradweg.
Genug der Warnungen - verlässt man den Wald, steht man bald vor den Toren Haguenaus. Die Stadt ist sehenswert, aber man sollte sich dafür etwas Zeit nehmen. Kloster Marienthal liegt etwa 4 Km vom Stadtzentrum entfernt.
Die Übernachtung dort brachte uns einen Einblick in das Leben der BenediktinerInnen. Wir wurden dort sehr herzlich begrüßt, bekamen eine kurze Einführung in die Zeiten der Gottesdienste und einzuhaltenden Termine
. Die Schwester, die uns betreut hat war sehr freundlich und sprach deutsch.
Am Abendgebet in der Basilika haben wir teilgenommen, worauf ein dazu geladener Priester einen Teil des Gebets in deutsch sprach. Abendessen und Frühstück, ein Doppelzimmer und beste Pilgerbetreuung kosten zwar etwas mehr als die normale Pilgerherberge, sind es aber wert. Wie auch bei anderen Klöstern bittet man hier um eine vorherige Reservierung. Oft kommen wohl auch Reisegruppen, Kommunionsgruppen etc. Das Kloster ist auch Wallfahrtsort.