Küste oder ab Vila do Conde ins Landesinnere

rajasina

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Hallo,

ich überlege ob ich nach dem ersten Stück ins Landesinnere wechseln oder aber an der Küste weiterlaufen soll. Wer von euch kennt beide Varianten und kann eine Empfehlung aussprechen?!
Im gelben Führer wird der Wechsel empfohlen, jedoch habe ich Videos vom Küstenweg gesehen und daher bin ich nun unsicher. Also wer ist schon auf beiden Varianten unterwegs gewesen?
 

Via2010

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Ich bin bisher nur im Landesinneren gelaufen, habe aber beim letzten Mal im August 2017 auch mit einigen Pilgern gesprochen, die von der Küste her kamen. Zumindest im Sommer ist die Unterkunftssituation im Inland wohl entspannter, da man dort bereits auf mögliche Pilgermassen eingestellt ist, während an der Küste die Pensionsbetten den Pilgern von normalen Urlaubern streitig gemacht werden. Einige empfanden die Küstenlandschaft nach mehreren Tagen eintönig. Zu besichtigen gibt es mehr im Inland. Mich hätte auch der stetige Wind von der See her und das Gefühl, leicht gesandstrahlt zu werden, gestört.

BC

Alexandra
 

rajasina

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Mich hätte auch der stetige Wind von der See her und das Gefühl, leicht gesandstrahlt zu werden, gestört.
Gutes Argument Alexandra. Bist du auch das erste Stück im Landesinneren gelaufen und wenn ja, war es wirklich so unangenehm wie im gelben Führer beschrieben?
 

Camino-Kumpane

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Wir hatten im letzten Jahr eigentlich vor, am Meer zu starten und dann ab Vila do Conde ins Landesinnere zu gehen, wie ich es auch 2016 gemacht habe.

Alleine auf dem Campingplatz in Lavra schliefen an diesen Abend aber fast 40 Pilger, und fast alle wollten ins Landesinnere wechseln. Dazu kommen im späteren Verlauf ja noch die Pilger, die nicht an der Küste gestartet sind und häufig auch in Rates übernachten wollen.

Der Hospitalero hat uns dann vorgeschlagen doch weiter an der Küste zu bleiben und das haben wir auch gemacht.

Der Weg war im Prinzip sehr schön, aber häufig ging es auch ein ganzes End über asphaltierte Wege. Glücklicherweise war es nicht sehr windig, denn wir sahen uns, ähnlich wie Alexandra es schrieb, auch schon gesandstrahlt und paniert daher kommen. Es war sehr sonnig und Schatten ist am Küstenweg rar gesät. Wenn es dagegen regnerisch ist, kommt das Wasser an der Küste durch den Wind von allen Seiten, das ist dann bestimmt auch nicht vergnügungssteuerpflichtig:p

Am zweiten Abend haben wir wieder auf einem Angeiras Campingplatz übernachtet, waren aber dort, wie auch in der kommenden Nacht, die einzigen Pilger, ja fast die einzigen Gäste. Da fehlte uns schon der Anschluß an die Pilgerwelt.
In Caminha war es dann in der vorsichtig ausgedrückt "verbesserungswürdigen" Herberge plötzlich rappelvoll. Von dort sind wir mit einer sehr langen Etappe bis Valenca gegangen. Über den weiteren Verlauf an der Küste kann ich also nichts berichten.

Hätte ich noch einmal die Wahl, und "müßte" nicht wegen Pilgermassen zwangsweise auf den Küstenweg ausweichen, würde ich zwar wieder an der Küste starten, aber dann ins Landesinnere wechseln. Die Gegend ist abwechslungsreicher, es gibt sehr schöne Herbergen (Fernanda, Ninjo in Rubiaes), die Etappe von Ponte de Lima nach Rubiaes ist traumhaft schön und, was wir wirklich vermisst haben, man kommt einfach viel mehr in Kontakt mit anderen Pilgern.

Falls Dir der Weg von der Kathedrale bis zur ersten Übernachtung zu lang ist, kannst Du auch ganz unkompliziert mit der Bahn nach Matosinhos bis zur Markthalle an der großen Brücke fahren und dort starten.

Michael
Der Camino-Kumpane
 

rajasina

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Da ich vorhabe in Porto noch eine Stadtbesichtigung zu machen, werde ich am ersten Tag nur bis Matosinhos laufen. Dort habe ich für die Nacht reserviert. Danach lasse ich mich treiben und sehe wie weit ich am Tag komme.

Ich hoffe, dass die Herbergssituation im Mai noch unbedenklich sein wird.
 

Shneiderman

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Einige empfanden die Küstenlandschaft nach mehreren Tagen eintönig. ..... Mich hätte auch der stetige Wind von der See her und das Gefühl, leicht gesandstrahlt zu werden, gestört.
Volle Zustimmung. Ende April 2018 hat's heftig geblasen, immer von links, manchmal auch feucht. Das geht einem nach einigen Tagen auf den Zeiger. Vor allem, wenn man den Hut (1. wegen Sonne/2. wegen Regen) immer mit einer Hand festhalten muss.

Meer, Felsen und Strand waren anfangs interessant, später empfanden wir's als langweilig und sind aus beiden Gründen dann ab Caminha den Rio Minho Richtung Tui entlang. War zwar weniger windig, aber genau so feucht und auf jeden Fall hügeliger als an der Küste. Aber mehr zu sehen und abwechslungsreicher.

Gruß von Herbert
 
A

Andrésito

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Moin rajasina,

auch aus meiner Sicht ist der Weg von A Guarda (nächster Ort nach Caminha in Portugal, wenn man die Fähre nimmt) eher unangenehm, obwohl ich das Meer liebe - viel Straße. Dieses Jahr starte ich am 23.05. ab Porto und werde irgendwie nach Caminha fahren/laufen, finde den Ort einfach wunderschön und die Herberge soll renoviert worden sein. Von da möchte ich wieder zurück, z.B Barcelos, um dann auf dem Weg die Albergue Casa da Fernanda wieder zu sehen (unbegingt vorher anrufen, um einen Platz zu sichern - +351 914 58 95 21 lt. gronze.com). Beim letzten Mal war es wunderbar - nachmittags etwas zu Essen, abends gemeinsames Essen und jeder singt ein Lied aus seiner Heimat, Fernanda tanzt mit ihrem Mann zu ihren/unseren SingSang, Essen von ihr gekocht und einfach Spitze.
Danach würde ich ab Pontevedra wieder den Camino Espiritual einschlagen, das Tal der Felsen und des Wassers war einfach wunderschön.

Viel Spass und Glück bei Deiner Planung,
Andreas
 
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Lynx

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Wir sind bis auch ab Mitte April 2018 bis Vigo am Meer entlang gelaufen.
Einen Vergleich zum Landesinneren kann ich nicht abgeben da die Strecke noch auf der To Do Liste steht.

Wir haben den Weg am Meer entlang sehr genossen. Regen hatten wir nur an 2 Tagen, der starke Wind hat uns nicht gestört.
Für uns - in der Nähe des Bodensees zuhause - endlich mal richtiges Wetter.

Zu dieser Zeit war es sehr einfach schöne Unterkünfte in Pensionen / Hotels sehr günstig zu bekommen weil außerhalb der Saison.
Andere Pilger haben wir sehr selten getroffen.

BC
Thomas
 

angel2969

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hallo,
ich gehe im Oktober bis caminha an der küste entlang, dann am fluß entlang nach tui nach Santiago, ich bin schon den weg an der küste bis vila do Conde und dann Richtung rates nach Santiago gepilgert. mich interessiert jetzt der weg an der küste entlang und bin gespannt auf diese Erfahrung und eindrücke.
bc
angel
 

superfrauandrea

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ui ihr irritiert mich gerade sehr. Voriges Jahr mussten wir ja unseren Weg (nach einem Unfall) in Ponte de Lima abbrechen, heuer möchten wir ab Porto den Küstenweg nehmen. Irgendwie klingen da für mich fast nur negative Sachen heraus, daher bin ich mir unsicher, ob das von uns eine gute Entscheidung ist.
ich verbleibe - mit nachdenklichen Grüßen - Andrea
 

rajasina

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Mir hat das Video von KarstenD Lust auf den Küstenweg gemacht. Allerdings war er auch im Sommer unterwegs. Aufgrund der negativen Berichte werde ich wohl ins Landesinnere abbiegen. Bei schlechtem Wetter vielleicht sogar von Anfang an im Landesinneren laufen.
 

der_lahme_Pilger

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Mir hat das Video von KarstenD Lust auf den Küstenweg gemacht. Allerdings war er auch im Sommer unterwegs. Aufgrund der negativen Berichte werde ich wohl ins Landesinnere abbiegen. Bei schlechtem Wetter vielleicht sogar von Anfang an im Landesinneren laufen.
Also mein Plan ist es ja das ich direkt den traditionellen Weg gehen wollte. Auch wenn ich den Stand, die Küste und das Meer liebe so denke ich jedoch dass der traditionelle Weg, alleine schon wegen den Bauwerken, der schönere sein wird.
 

Via2010

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Gutes Argument Alexandra. Bist du auch das erste Stück im Landesinneren gelaufen und wenn ja, war es wirklich so unangenehm wie im gelben Führer beschrieben?
Das Würde mich auch mal interessieren @Via2010.

Mit einem direkten Vergleich kann ich leider nicht dienen. Ich bin beide Male aus Porto raus entlang der Küste bis Vila do Conde gelaufen und von dort auf den Inlandsweg nach Rates gewechselt.

Das ist gut machbar, wobei ich im Unterschied zu Raimund Joos auch der Meinung bin, dass man nicht viel versäumt, wenn man hier erst in Matosinhos einsteigt. Zumindest die historische Straßenbahn bis "Passeig d'Allegre" ist eine sinnvolle Alternative, weil man wirklich über weite Teile entlang der Straße geführt wird, wobei es hinter dem Kutschenmuseum keine "netten kleinen Lokale" mehr gibt, da ist wirklich nur noch Flussufer, Straßenbahnlinie und Straße. Erst in Matosinhos kommen dann wieder kleine Restaurants, wo um die Mittagszeit frische Sardinen gegrillt werden.

Meine italienischen Freunde Marzio und Adele sind damals den normalen Weg aus Porto raus gelaufen. Aus ihren Schilderungen hatte ich allerdings nicht den Eindruck, dass das der pure Horror ist.
Zumindest was ich von dem Weg im Innenstadtgebiet von Porto gesehen habe, schien mir ganz ok.

Die spanischsprachige Website von Gr0nze https://www.gronze.com/etapa/porto/vilarinho/recorrido beschreibt diesen Weg, er entspricht der traditionellen Streckenführung. Da die häufiger mal Alternativen empfehlen, gehe ich davon aus, dass der Weg bei Weitem nicht so schlimm ist, wie wir Deutschen aufgrund der Beschreibungen im Outdoor denken.

BC
Alexandra
 

der_lahme_Pilger

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Dass der Weg wirklich schlecht ist glaube ich auch nicht. Der Raimund übertreibt auch sehr gerne.

Was mich jedoch noch unschlüssig macht ist die Wegführung als solches, ich weiß noch nicht ob ich Lust habe direkt etliche Kilometer durchs Industriegebiet zu tippeln.

Zudem hatte ich schon öfters gelesen das die Pfeile recht irreführend sein sollen und einen gerne zur Küste geleiten auch wenn man dieses gar nicht möchte.
 

Via2010

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Nach Google maps führt der Weg weder über die Hauptausfallstraße (Nationalstraße) noch irgendwie durch reine Industriegebiete. Sind halt die typischen Vorstädte mit Mischnutzung.

Die Küstenvariante ist ab der Klappbrücke von Matosinhos unproblematisch (kurz vor Matosinhos gibt es etwas unklare Wegführung), führt aber z. B. auch noch an einem Kohlekraftwerk vorbei.

Man könnte auch gleich mit der Metro bis Vila do Conde und dort einsteigen.

BC
Alexandra
 

angel2969

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hallo,
ich finde jeder weg hat seinen eigenen reiz und man sollte selbst die Erfahrung machen. Mein erster camino führte mich auf den camino del norte. mir wurde mehrmals geraten doch lieber mit dem camino Frances erste Erfahrungen zu sammeln, dies hat mich zwischendurch schon etwas verunsichert, nach einigen Überlegungen, ob ich bei mir bleibe oder den Ratschlägen folgen sollte, habe ich für mich folgenden Kompromiss gefunden, ich starte wie geplant auf dem camino del norte und falls es mir zu schwierig ist oder andere gründe für einen abbruch sprechen, wechsel ich mit dem bus auf den camino Frances. Dies war nicht erforderlich, ich habe den camino del norte beendet und er hat für mic trotz zahlreicher anderer Wanderungen einen besonderen platz in meinem herzen.
auf dem küstenweg gibt es mehrmals die Möglichkeit auf den zentralweg zu wechseln und dann kann man sich unterwegs immer noch entscheiden. sicher ist es vielleicht nicht immer die reinste Freude bei wind und regen zu laufen, aber wir sind ja keine schönwetterpilger sondern müssen die Gegebenheiten so nehmen wie sie kommen. da ich den zentralweg ab rates schon kenne, möchte ich diesmal die küstenvariante länger laufen. hört auf euer gefühl und dass wird euch den weg weisen.
buen camino
angel
 
G

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@rajasina

auf dem küstenweg gibt es mehrmals die Möglichkeit auf den zentralweg zu wechseln und dann kann man sich unterwegs immer noch entscheiden. sicher ist es vielleicht nicht immer die reinste Freude bei wind und regen zu laufen, aber wir sind ja keine schönwetterpilger sondern müssen die Gegebenheiten so nehmen wie sie kommen. da ich den zentralweg ab rates schon kenne, möchte ich diesmal die küstenvariante länger laufen. hört auf euer gefühl und dass wird euch den weg weisen.

du, das statement von angel bringts auf den punkt - für mich zumindest -
lass dich vom bauchgefühl führen, wechsel dann, wenn du magst und mach deine entscheidung von niemand abhängig.

es ist DEIN WEG.
und der wird der richtige sein,
wo auch immer du gehst.

licht auf dem weg,
<3lich ralph
 

der_lahme_Pilger

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Nach Google maps führt der Weg weder über die Hauptausfallstraße (Nationalstraße) noch irgendwie durch reine Industriegebiete. Sind halt die typischen Vorstädte mit Mischnutzung.
Dann hast du dir eine Streckenvariante angeschaut wie ich es getan habe. Wobei ich auch von Hauptstraßen ja nichts gesagt hatte.

Bin auf jeden Fall gespannt wie der Weg so wird ;-).
 

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Wie gesagt: Raimunds Pilgerführern kann man uneingeschränktes Vertrauen schenken oder auch nicht.

Wobei ich in meinem bisherigen Pilgerleben 3 Mal aus Herbergen "geflüchtet" bin und alle drei waren von Raimund wärmstens aufgrund ihrer besonderen Atmosphäre empfohlen worden. Ich störe mich offenbar an anderen Dingen als er. So kann ich auch damit leben, dass ich im Pilgerbüro 2 € für die Aufbewahrungsrolle - nicht für die Compostela selbst, die ist immer noch kostenlos - zahlen soll. Ich habe meist eine Eckspanner-Mappe für Reiseunterlagen dabei. Da lässt sich die Compostela auch sicher verwahren.
 
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