Wir hatten im letzten Jahr eigentlich vor, am Meer zu starten und dann ab Vila do Conde ins Landesinnere zu gehen, wie ich es auch 2016 gemacht habe.
Alleine auf dem Campingplatz in Lavra schliefen an diesen Abend aber fast 40 Pilger, und fast alle wollten ins Landesinnere wechseln. Dazu kommen im späteren Verlauf ja noch die Pilger, die nicht an der Küste gestartet sind und häufig auch in Rates übernachten wollen.
Der Hospitalero hat uns dann vorgeschlagen doch weiter an der Küste zu bleiben und das haben wir auch gemacht.
Der Weg war im Prinzip sehr schön, aber häufig ging es auch ein ganzes End über asphaltierte Wege. Glücklicherweise war es nicht sehr windig, denn wir sahen uns, ähnlich wie Alexandra es schrieb, auch schon gesandstrahlt und paniert daher kommen. Es war sehr sonnig und Schatten ist am Küstenweg rar gesät. Wenn es dagegen regnerisch ist, kommt das Wasser an der Küste durch den Wind von allen Seiten, das ist dann bestimmt auch nicht vergnügungssteuerpflichtig
Am zweiten Abend haben wir wieder auf einem Angeiras Campingplatz übernachtet, waren aber dort, wie auch in der kommenden Nacht, die einzigen Pilger, ja fast die einzigen Gäste. Da fehlte uns schon der Anschluß an die Pilgerwelt.
In Caminha war es dann in der vorsichtig ausgedrückt "verbesserungswürdigen" Herberge plötzlich rappelvoll. Von dort sind wir mit einer sehr langen Etappe bis Valenca gegangen. Über den weiteren Verlauf an der Küste kann ich also nichts berichten.
Hätte ich noch einmal die Wahl, und "müßte" nicht wegen Pilgermassen zwangsweise auf den Küstenweg ausweichen, würde ich zwar wieder an der Küste starten, aber dann ins Landesinnere wechseln. Die Gegend ist abwechslungsreicher, es gibt sehr schöne Herbergen (Fernanda, Ninjo in Rubiaes), die Etappe von Ponte de Lima nach Rubiaes ist traumhaft schön und, was wir wirklich vermisst haben, man kommt einfach viel mehr in Kontakt mit anderen Pilgern.
Falls Dir der Weg von der Kathedrale bis zur ersten Übernachtung zu lang ist, kannst Du auch ganz unkompliziert mit der Bahn nach Matosinhos bis zur Markthalle an der großen Brücke fahren und dort starten.
Michael
Der Camino-Kumpane