Grüße und eine Eingansgsfrage aus Österreich! ;-)

Sirion

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Nimm dir die 30 Tage und leg los.
So isses. 30 Tage sind 4 Wochen inkl. Wochenenden, das dürfte bei genügend Fittness ausreichen. Dazu noch ein paar Tage daheim zum ankommen im Alltag, aber da bist du ja schon wieder bei deiner Familie.

Bei mir waren es im Spätsommer 2011 28 Gehtage von SjPdP nach SdC inklusive einer dreitägigen Schwächephase in der Meseta mit ganz kurzen Etappen. Zu viel Hitze, zu wenig getrunken, zu viel gewollt, Kreislauf im Eimer, der Körper zog die Notbremse. Auch das ist der Camino. Hier gibt´s die Stoppschilder gratis. Wenn es wirklich eng wird, in Spanien gibt es Züge, Busse und Taxis und auch die Möglichkeit, den Rest des Weges später zu absolvieren. Plane nur nicht zu viel im Voraus, passieren kann immer was und passieren wird was. Sonst bräuchtest du ja erst gar nicht loszulaufen.

Allein zu gehen ist übrigens eines der 10 Geh-bote. Nur so kann man sich ganz auf den Camino mit seinen Begegnungen einlassen. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du deinen Arbeitgeber überzeugen kannst.

Buen Camino
Enrico
 

angel2969

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ich antworte mal für Renate,
es gibt immer wieder Wegvarianten, die zu besonderen Orten/Kirchen führen, z. B. der Umweg zu Eunate oder Camino Duro, die sich lohnen, aber die Strecke verlängern, ich denke Renate meint, dass du dich immer für den direkten/kürzeren Weg/Camino entscheiden sollst.

angel
 

homren

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Hallo Angel,
vielen Dank, genau das meine ich. Hab gerade für eine Woche Schwesternbesuch und da muss ich Aktivitäten bieten 😉

Hallo Christian,
am Abend werd ich einmal im Buch nachschauen wo diese Varianten sind.

Lieben Gruß
Renate
 

Malex

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Achso. Ja, also ich wäre mit den 800km schon sehr zufrieden. :cool:😅
Da ich sowieso nicht aus religiösen Gründen marschieren werde, kann ich auf den Besuch von Kirchen und die damit verbundenen Umwege sehr gut verzichten.
 

Kraxi

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Achso. Ja, also ich wäre mit den 800km schon sehr zufrieden. :cool:😅
Da ich sowieso nicht aus religiösen Gründen marschieren werde, kann ich auf den Besuch von Kirchen und die damit verbundenen Umwege sehr gut verzichten.
Also das mit den religiösen Gründen haben schon mehr von sich behauptet.🤣
Passiert ist in vielen Fällen das Gegenteil;):D

Wie heißt es so schön , kein Pilger ist zurückgekommen ohne eine Veränderung erlebt und neue Erkenntnisse und Ideen gewonnen zu haben , so in etwa heißt es ;)
Der Camino, eigentlich generell Pilgern ändert einen in irgendeiner Form.
Wer nichts spürt ,war nicht pilgern.
So seh ich das.
 

Malex

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So isses. 30 Tage sind 4 Wochen inkl. Wochenenden, das dürfte bei genügend Fittness ausreichen. Dazu noch ein paar Tage daheim zum ankommen im Alltag, aber da bist du ja schon wieder bei deiner Familie.

Bei mir waren es im Spätsommer 2011 28 Gehtage von SjPdP nach SdC inklusive einer dreitägigen Schwächephase in der Meseta mit ganz kurzen Etappen. Zu viel Hitze, zu wenig getrunken, zu viel gewollt, Kreislauf im Eimer, der Körper zog die Notbremse. Auch das ist der Camino. Hier gibt´s die Stoppschilder gratis. Wenn es wirklich eng wird, in Spanien gibt es Züge, Busse und Taxis und auch die Möglichkeit, den Rest des Weges später zu absolvieren. Plane nur nicht zu viel im Voraus, passieren kann immer was und passieren wird was. Sonst bräuchtest du ja erst gar nicht loszulaufen.

Allein zu gehen ist übrigens eines der 10 Geh-bote. Nur so kann man sich ganz auf den Camino mit seinen Begegnungen einlassen. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du deinen Arbeitgeber überzeugen kannst.

Buen Camino
Enrico

Hmmm... "Nur" 3 Tage Pause während der 800km?
Oder meinst du, dass dich dein Körper zu 3 Tagen zusätzlicher Pause gezwungen hat?

Ich hab von Ralph gelesen, dass er jeden 7. Tag für eine Pause nutzt. Das klingt vernünftig. Stell es mir in der 3. Woche aber schon recht schmerzhaft vor oder gewöhnt man sich an sowas? Wie is deine Erfahrung?
Wann machst du Pausen? Regelmäßig oder Anlassbezogen (Bekanntschaften treffen, körperliche Probleme)?

"Passieren kann immer was und passieren wird was." --> 👍☺️ und ich freu mich schon drauf
 

Kraxi

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Ich habs beim Camino Assisi so gehalten wie in der Bibel steht.
6 Tage gehn am 7.Tag ruhn.
Das ist eigentlich für mich persönlich ein guter Rythmus, meine Frau bräuchte leider 5 Gehtage und 5 Erholungstage:)rolleyes::rolleyes:),aber irgendwie gehts immer.

Man wird mit jedem Tag fitter💪💪💪
 

Malex

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Wie heißt es so schön , kein Pilger ist zurückgekommen ohne eine Veränderung erlebt und neue Erkenntnisse und Ideen gewonnen zu haben , so in etwa heißt es ;)
Der Camino, eigentlich generell Pilgern ändert einen in irgendeiner Form.
Wer nichts spürt ,war nicht pilgern.
So seh ich das.

Ich gebe dir zu 100% recht. Bin nur der Meinung, dass die röm.kat. Kirche absolut nix damit zu tun hat.
Das da irgendetwas ist, gebe ich zweifelsfrei zu. Aber an diesen von Menschen erfundenen Gott glaube ich nicht und die für die Gottesanbetung erbauten Häuser wo den Gläubigen noch der letzte Cent aus der Tasche gezogen wird, haben für mich keine Anziehungskraft.

Aber das soll hier nicht in eine Glaubensdebatte ausarten.

Ich glaube aber woran, wird mich der Camino lehren... hoffe ich

LG Christian
 

Sirion

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Hmmm... "Nur" 3 Tage Pause während der 800km?
Oder meinst du, dass dich dein Körper zu 3 Tagen zusätzlicher Pause gezwungen hat?
Hallo Malex,

ich habe gar keine Pausentage gemacht, an den drei Tagen "Unwohlsein" bin ich nur kurze Strecken gelaufen, so um die 10-15 km. Ruhetage gab es erst in Santiago dC, unterwegs bringen mich Ruhetage aus dem Tritt, außerdem ist man dann seine Pilgerfreunde erst mal los. 10 km sind in gut 2 Stunden gelaufen, der Rest ist doch quasi ein Ruhetag. Aber wenn man unterwegs eine wirklich angenehme Begleitung gefunden hat, die dringend einen Ruhetag braucht, warum nicht auch einen einlegen? Ein starres Schema, wie bei Ralph oder Kraxi, wäre mir nichts. Jeder Jeck ist anders. Du findest sicher selbst heraus, was für dich gut ist.

Spätestens ab der dritten Woche sind die meisten Pilger gut eingelaufen, dann spürt man die Kilometer gar nicht mehr so sehr, wie am Anfang.

meint Enrico
 
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angel2969

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hallo
richtige Ruhetage habe ich nicht gemacht, manchmal nur kürzere Etappen gelaufen, wenn ich durch orte/Städte gekommen bin, die ich gerne besichtigen wollte oder wenn ich mich nicht ganz fit fühlte. Manchmal muss man als Pilger evtl. aus gesundheitlichen Gründen pausieren, da gibt es verschiedene Gründe, z. B. starke Blasenbildung, Schienbeinentzündung, etc, Ich glaube man entwickelt mit der Zeit selbst seinen eigenen Rhytmus, sondern wirklich auf seinen Körper hören.
angel
 

Dauerpilger

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hallo
richtige Ruhetage habe ich nicht gemacht, manchmal nur kürzere Etappen gelaufen, wenn ich durch orte/Städte gekommen bin, die ich gerne besichtigen wollte oder wenn ich mich nicht ganz fit fühlte. Manchmal muss man als Pilger evtl. aus gesundheitlichen Gründen pausieren, da gibt es verschiedene Gründe, z. B. starke Blasenbildung, Schienbeinentzündung, etc, Ich glaube man entwickelt mit der Zeit selbst seinen eigenen Rhytmus, sondern wirklich auf seinen Körper hören.
angel
Genauso habe ich/wir das auch "immer" gemacht. Gibt dann so nette Begleiterscheinungen. Wir haben in Frankreich mal einen "Sportpilger" getroffen (so haben wir ab und zu über die Pilger geschmunzelt, die einen als erstes fragen wieviel Kilometer man denn so am Tag läuft) und wir haben ganz ehrlich gesagt, dass wir auf knapp 20 km im Schnitt kommen. Er hat uns dann ganz stolz erzählt, dass er 30 bis 35 km am Tag läuft und dann jede Woche einen Ruhetag macht. Etwa eine Woche später haben wir denselben Herrn wieder getroffen. Naja - wir sind jedenfalls nicht mehr gelaufen, wie an den anderen Tagen
 

homren

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Hallo Christian,

ich bin am Camino um zu gehen ;) , Pausentage sind für mich fad. Dann werden außerdem 30 Tage nicht ausreichen. Sowie Angel gehen wir manchmal kürzere Strecken um eine Stadt besser kennenzulernen aber da reicht uns dann auch ein halber Tag.
Vielleicht brauchst du 3 Tage zum Eingehen aber dann ist das tgl. Gehen für dich ganz normal. Ich starte und fühl mich sofort wohl. Da ich auch zu Hause viel gehe muss ich mich nicht erst einlaufen. Das würd ich auch dir empfehlen und ev. zu Hause mit Rucksack einige Tage zur Probe gehen. Dann weißt auch was du alles brauchst oder nicht brauchst.

Angel hat dir eh bereits geschrieben wo du ev. km sparen kannst. Das sind nicht unbedingt Wege zu Kirchen. Wenn du Leon verlässt z.B gibt es zwei Wege. Ein schönerer Weg, den bei uns nur wenige Pilger gegangen sind, mit ca. 36.5km bis Órbigo. Das teilen die den Weg gehen mit einer Übernachtung. Der Straße entlang sind es ca. 32.5km, wo alle die den Weg gehen durchstarten bis Hospital de Órbigo
Oder von Triacastela nach Saria gibt es Möglichkeiten mit 19.2km oder 25.5km.......
Wenn du nur 30 Tage fortbleiben möchtest oder kannst, dann solltest du dir vielleicht doch schon zu Hause die ungefähren Etappen überlegen.

Lieben Gruß
Renate
 
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Marcel

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ich bin am Camino um zu gehen ;) , Pausentage sind für mich fad.

Wie wahr. Mit den Pausen hatte ich bisher immer ein Problem.
Ich bin eher der "Guck mal da drüben ... was ist das denn ... lass mal rüberschauen..." Geher. Aus 20 Km werden immer 25 und über die Zeit dafür braucht man nicht zu reden - egal ob ich alleine oder mit einem Freund unterwegs bin. Sehr schwierig war in diesem Zusammenhang mein erster Weitwanderweg am Hadrianswall entlang ... Selbst schuld, wenn der Weg mitten durch eine Ausgrabung führt und der Ausgrabungsleiter mich mit der Frage begrüßt "Any questions?" War ein super Nachmittag - in der Unterkunft kamen wir erst gegen 22:00 Uhr an ... eine andere Geschichte.

Jeder muss für sich selbst entscheiden, wieviel Zeit er braucht, niemand sollte gegen die Uhr laufen müssen.

BC

Marcel
 

Camino-Kumpane

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Verzichten würd ich echt nur ungern. Ich hab mich schon viel zu sehr damit beschäftigt und bin eigentlich schon voller Vorfreude.
Ich hoffe das versteht hier niemand falsch aber seitdem ich Kinder habe, musste ich auf nahezu alles was mich entspannt oder mir Freude gemacht hat, verzichten. Ich liebe meine Kinder zweifelsfrei aber die Zeit mit ihnen hat auch Narben hinerlassen. So wie meine Arbeit ist auch meine Familie ein Grund warum ich den Camino gehen möchte.

LG Christian
Hallo Christian,

wie Du sehr eindrücklich schreibst, sind es in vielen Fällen die gleichen Umstände die Dich auf den Weg schicken wollen auch die, die Dich daran hindern zu gehen. Das kann im beruflichen und familiären Bereich sein.

Ich selbst empfinde es auch so, dass ich immer etwa eine Woche brauche, bis ich wirklich auf dem Weg angekommen bin - körperlich und noch viel mehr mit der Seele. Wenn dann im Anschluss nur noch eine weitere Woche auf dem Camino käme, wäre es wirklich so, dass man aufhört, wenn es gerade angefangen hat, richtig schön zu werden.

Auf meinem letzten Camino habe ich einen jungen Mann kennengelernt, der zuhause seine Frau und drei Jungs in dem Alter Deiner Kinder zurück gelassen hatte. Er hatte es geschafft zur Entlastung seiner Frau ein regelrechtes Netzwerk für diese vier Wochen zu flechten. Es war ihm gelungen Omas und Opas, seine Geschwister und ein paar Freunde soweit einzuspannen, dass z.B. in der einen Woche zwei Leute die Wäsche übernommen haben, in der nächsten Woche sind Andere eingesprungen. Wieder andere haben eine Art Ferienprogramm für die Kinder und einen Wohlfühltag für seine Frau organisiert usw. Er hatte etwa 10 Leute mobilisieren können, die seine Frau soweit entlastet haben, dass sie seiner Pilgerreise letztendlich zugestimmt hat. Das hat mich sehr beeindruckt.
Er sagte sinngemäß "ich musste da einfach mal raus, nur was für mich tun, nicht Mann und Papa sein, sondern endlich mal wieder einfach nur ich". Trotzdem ist ihm die Trennung sehr schwer gefallen, besonders die Telefonate mit den Kindern haben ihn immer sehr mitgenommen.

Wir trennten uns nach 6 Tagen, ich knickte in Leon auf den Camino Salvador ab und er lief weiter nach Santiago. Danach hat er richtig Gas gegeben und ist teilweise über 40 km am Tag gelaufen - er wollte sich, wie er sagte, einfach mal wieder selber spüren. Als Nebeneffekt ist er dann ein paar Tage früher in Santiago angekommen und auch eher als geplant nach Hause geflogen.

Ich selbst bin in St. Jean gestartet und habe für die Strecke Pamplona-Santiago 28 Tage gebraucht bei einem Tagesschnitt von 26 Kilometern. Da gab es natürlich Tage mit 22 KM, aber auch, besonders in der flachen Meseta welche mit 34 KM.

Wie sieht es denn mit der Ansammlung von Überstunden aus. Oft muss ja der Urlaub zwingend zum Jahresende genommen sein, bei den Überstunden sind diese Grenzen häufig nicht so strickt. Könntest Du bis dahin noch einige freie Tage erwirtschaften?
Wenn Du Deine Pilgerwanderung vielleicht in den Herbst legst, könntest Du noch den Nationalfeiertag und/oder Allerheiligen mit einbauen und Dir so zwei Urlaubstage sparen. Die Kinder wären in dieser Zeit weitgehend in der Schule und müssten dann auch nicht den ganzen Tag von Deiner Frau "bespasst" werden.

Vielleicht sind das ja ein paar Anregungen, die Dir auf Deine/Eure Situation übertragen bisher noch nicht bedachte Möglichkeiten eröffnen.

LG
Michael
Der Camino-Kumpane
 

superfrauandrea

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ich / wir sind berufsbedingt immer mal 2 - 3 Wochen unterwegs gewesen, war auch schön und erfüllend.

Pausentage waren nie dabei, aber Tage mit nur 13 - 15 Kilometern, das hat uns dann gut gepasst.

Du wirst deinen Weg schon finden!
lg. Andrea / Steiermark
 

Malex

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Hallo Christian,

wie Du sehr eindrücklich schreibst, sind es in vielen Fällen die gleichen Umstände die Dich auf den Weg schicken wollen auch die, die Dich daran hindern zu gehen. Das kann im beruflichen und familiären Bereich sein.
Wow! Da is was Wahres dran! So hab ich das noch nie gesehen. 👍

Auf meinem letzten Camino habe ich einen jungen Mann kennengelernt, der zuhause seine Frau und drei Jungs in dem Alter Deiner Kinder zurück gelassen hatte. Er hatte es geschafft zur Entlastung seiner Frau ein regelrechtes Netzwerk für diese vier Wochen zu flechten. Es war ihm gelungen Omas und Opas, seine Geschwister und ein paar Freunde soweit einzuspannen, dass z.B. in der einen Woche zwei Leute die Wäsche übernommen haben, in der nächsten Woche sind Andere eingesprungen. Wieder andere haben eine Art Ferienprogramm für die Kinder und einen Wohlfühltag für seine Frau organisiert usw. Er hatte etwa 10 Leute mobilisieren können, die seine Frau soweit entlastet haben, dass sie seiner Pilgerreise letztendlich zugestimmt hat. Das hat mich sehr beeindruckt.
Er sagte sinngemäß "ich musste da einfach mal raus, nur was für mich tun, nicht Mann und Papa sein, sondern endlich mal wieder einfach nur ich". Trotzdem ist ihm die Trennung sehr schwer gefallen, besonders die Telefonate mit den Kindern haben ihn immer sehr mitgenommen.
Hmmm... Respekt an deine Camino Bekanntschaft. Da hat er sich wirklich Mühe gegeben.

Sich selbst spüren und mal nicht Mann und/oder Vater zu sein... Ein Traum der Gedanke.
Leider ist die Krankheit meines kleinen Sohnes sehr komplex und man muss sein Essen sehr genau rechnen und abwiegen. Da gehts um die Genauigkeit in Gramm bei jeder Zutat einer Mahlzeit. Dieser Herausforderung ist leider, ausser uns, nur eine Oma und ein Opa gewachsen. Was heisst gewachsen... Selbst wir machen Fehler und die muss dann der Kleine büßen.
Weißt... Es ist ja jetzt im Alltag schon so, dass meine Frau und ich jeden einzelnen Tag absolut ans Limit gehen. Trotz der Unterstützung der Oma und des Opas die ja jetzt coronabedingt seit einem Jahr ausgefallen sind. Ganz nebenbei kämpft der Opa seit einem halben Jahr mit Leukämie.

Ich hab letztens, bevor ich mit meinem Arbeitgeber reden wollte, mal meine Söhne gefragt wie das wäre wenn ich mal länger nicht da wäre. Der Große würde es verstehen aber grad der Kleine is mir sofort um den Hals gefallen und hat gefleht ich solle doch daheim bei ihm bleiben und warum ich von ihnen weg will, wollte er wissen.
Seine Reaktion hat meinem Vorhaben jetzt endgültig den Gnadenschuß verpasst. Ich kann nicht weg von daheim um mich um mich zu kümmern.
Vielleicht gehts in ein paar Jahren, sofern ich das aushalte und dann noch in der körperlichen Verfassung bin.

Jedenfalls danke an alle die sich mit Ratschlägen an meiner "Planung" beteiligt haben aber ich muss noch einige Jahre im Hamsterrad bleiben. Ich kann mich nicht umdrehen und einfach gehen...

LG Christian
 

Kraxi

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du kannst aber trotzdem einmal ein Weekend das Weite suchen, das geht sicher eher wie alles andere.
Mal von Fr -So allein in die Natur gibt auch schon sehr viel Energie.
Oder starte einfach mal Tageweise, oder mit der Frau, so ein Wochenende sollte möglich sein.
 

Sirion

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Ich kann nicht weg von daheim
Dazu kommt mir folgender Satz in den Sinn, den ich irgendwo mal aufgeschnappt habe: Manchmal muss man etwas eine Zeit lang loslassen, wenn man es behalten will.

Beim Wildniswandern im Odenwald habe ich einen Mann kennengelernt, der hatte 4 kleine Töchter und war alleinerziehend. Seine Frau ist tragischerweise bei einem Unfall ums Leben gekommen. Es hat ihm sehr viel Mühe gekostet, die drei Tage frei zu bekommen, aber er hat es dringend gebraucht. Vielleicht ist jetzt eine kurze Auszeit auch das Richtige für dich. Der Jakobsweg läuft dir nicht weg. In ein paar Jahren ist dein Sohn größer, versteht das Ganze und kann sich ggf. sogar sein Essen alleine zusammenstellen. Dann kannst du losgehen, die Vorfreude hast du jetzt schon.

Alles Gute
Enrico
 
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