Dass die Italiener knapp bei Kasse waren, möchte ich nicht ausschließen. Allerdings stellte der Ober damals beim Durchzählen fest, dass wir nicht 10, sondern 12 Pilger waren. Da fand ich es nicht schön, dass dieses Paar mit Fingern auf andere Mitpilger zeige und laut reklamierte, diese seien als Letzte gekommen. Später erzählten sie dann ganz ungeniert, dass dies bereits ihr drittes Mittagessen im Parador sei und dass sie heute Abend hier nochmals essen gingen. Ich finde, sie hätten in dieser Situation durchaus den anderen beiden Pilgern den Genuss einer Führung in den Eingeweiden des Parador und eine damals doch recht bescheidene Mahlzeit gönne können. Wenn sie wirklich knapp bei Kasse gewesen wären, hätten sie dies ja mitteilen können. Die derart Weggewiesenen waren nämlich bereit gewesen, ihnen den Platz in der Warteschlange "abzukaufen".
Wenn jeder nur an einem Tag hätte kommen dürfen, hätte man immerhin die dreifache Anzahl an Pilgern "glücklich" machen können.
Eine Chance hat jetzt ja wohl nur noch, wer morgens unter den ersten 10 im Pilgerbüro seine Compostela abholt. Ich glaube aber nicht, dass derjenige aussortiert wird, der am Vortag am Monte do Gozo eingecheckt hat und jetzt nur noch 5 km gelaufen ist. Da wäre es mir fast lieber, jeder 100. Pilger würde so geehrt.
BC
Alexandra