Gertrudis
Peregrin@ Veteran@
Fast drei Wochen sind nun schon wieder vergangen seit unserem Ausflug ins Rietital – acht Tage Pilgern auf dem Franziskusweg.
Diesen „Ausflug“ (in etwas umfangreicherer Ausführung) hatten wir ja schon für Juni 2020 geplant gehabt, aber wegen „Corona“ hatten wir alles abblasen müssen.
Nun war es wieder ein paar Tage vor Pfingsten. Und es war bitterkalt in Bayern. Und immer noch „Corona“ - wovor uns unsere Regierung immer noch durch besonders enggeschraubte Maßnahmen schützen zu müssen glaubte. Da las ich, dass die Italiener die Quarantänepflicht abgeschafft hatten. Und dass in Italien die Restaurants geöffnet waren. Und dass es dort Sonne, ja Hitze gab! Auch der ÖBB- Nightjet München-Rom hatte noch die „Corona-Spezial-Privatabteile“ im Angebot (ein ganzes Sechserabteil mit zu komfortabler Liegefläche ausziehbaren Sesseln für 119,80 Euro).
Was gab es da noch zu überlegen? Auf der Stelle buchte ich den Zug. Schrieb die Wunsch-Unterkünfte an den ersten Etappenzielen an, bekam sofort überaus freundliche Zusagen, auch von den Klosterherbergen… „Corona“ schien überhaupt kein Thema zu sein.
Klar, wir haben dieses digitale Einreiseformular ausgefüllt. Und einen Schnelltest gemacht. Und als wir im Zug saßen, verkündete der deutsche Schaffner, dass alle, die keinen gültigen Test dabei hätten, von den Italienern an der Grenze aus dem Zug geworfen würden (um 2 Uhr Nachts, in Tarvisio Boscoverde, irgendwo schon halb im slowenischen Outback…)
Fakt ist: von den Italienern hat sich niemand für unseren Test oder irgendwelche Formulare interessiert. Weder im Zug, weder auf der Hin- noch Rückfahrt, noch sonst irgendwo. Ja, man ging einfach ins Restaurant rein, setzte sich an einen Tisch und bestellte eine Pizza. Einfach so...(Etwas, das man sich nach über einem Jahr „Corona“ in Söderbayern schon fast nicht mehr vorstellen konnte…)
Freilich, auch in Italien gab es Vorschriften. Was die Notwendigkeit zur Einhaltung von Vorschriften angeht, gibt es jedoch einen Ermessensspielraum, in dem die deutsche und die italienische Auffassung durchaus unterschiedlich angesiedelt sind. In Latium – wozu auch das Rietital gehört – galt während der Zeit unseres Aufenthalts Maskenpflicht im Freien. Also trugen die Italiener Masken, zumindest in den belebteren Straßen. Meistens unterm Kinn. Auch am Unterarm, in der Hand, manchmal vom Ohr baumelnd, manchmal vorm Mund, aber nasenfrei… Hauptsache, man hatte eine dabei, aber so, dass sie das freundliche Gesicht nicht verdarb und die Kontaktaufnahme mit den Mitmenschen nicht behinderte. Bei einer Kontrolle keine Maske zu haben, hätte wohl eine hohe Geldbuße zur Folge, und die, die die Vorschriften unbedingt einhalten müssen, zum Beispiel die Bedienung im Café, trugen die Masken auch vorschriftsmäßig. Wir haben allerdings nie erlebt, dass kontrolliert worden wäre.
Und damit möchte ich das Thema „Corona“ auch abgeschlossen haben und zum Eigentlichen übergehen…
Sonntag, 30.Mai 2021
Leider hält der ÖBB-Nightjet nicht mehr zwischen Florenz und Rom, so dass man von Rom aus Richtung Terni mit dem Nahverkehrszug eine Stunde zurück fahren muss.
Wir fuhren bis Narni.
Ja, dieses Narni, von welchem die „Chroniken von Narnia“ den Namen entliehen haben. Ein wirklich sehr schmuckes Örtchen, in welchem es wohl durchaus das ein oder andere Sehenswerte zu betrachten gäbe, worauf wir allerdings verzichteten, weil es schon Nachmittag war und bis Itieli ein paar Höhenmeter vor uns lagen. Aber ein Cappucino auf dem hübschen Platz ging freilich, eine Gasse weiter wurde gefeiert, weinseliger Gesang, Trompetengetröte…
Wir verließen den Ort an der Burg und an der „Fonte di Feronia“ vorbei. Ein schöner Weg über Hügel, lichter Wald, blühende Schmetterlingswiesen, Sommersonne. Aussicht ins Tal, hinunter nach Terni. Irgendwo in den Bergen da drüben lag die Romita di Cesi, wo wir im August 2019 den ersten Abschnitt unseres Franziskuswegs beendet hatten.
Itieli ist ein Weiler auf einem Hügel, aber zu unserer Unterkunft, dem „Montanari Agrivillage“, mussten wir wieder ins Tal, ein Stück wenigstens. Antonello war mit dem Traktor auf dem Feld, und mit diesem Traktor brachte er uns gleich in das für uns vorbereitete Quartier, ein etwas abseits gelegenes Ferienhäuschen. Gekocht und angerichtet war auch schon, Hühnchenstücke mit Knochen, Oliven und Kräutern, marinierte Bratenscheiben mit ein bisschen Getreide, alles aus eigener Produktion, gut, dass wir nichts Vegetarisches brauchen.
Antonello war herzlich und redselig, ein „Italiano vero“, erntete uns noch eigenhändig rohe Bohnen, kassierte die pro Person 35 Euro „Pilgerpreis“ für Übernachten und Essen und verabschiedete sich…
Diesen „Ausflug“ (in etwas umfangreicherer Ausführung) hatten wir ja schon für Juni 2020 geplant gehabt, aber wegen „Corona“ hatten wir alles abblasen müssen.
Nun war es wieder ein paar Tage vor Pfingsten. Und es war bitterkalt in Bayern. Und immer noch „Corona“ - wovor uns unsere Regierung immer noch durch besonders enggeschraubte Maßnahmen schützen zu müssen glaubte. Da las ich, dass die Italiener die Quarantänepflicht abgeschafft hatten. Und dass in Italien die Restaurants geöffnet waren. Und dass es dort Sonne, ja Hitze gab! Auch der ÖBB- Nightjet München-Rom hatte noch die „Corona-Spezial-Privatabteile“ im Angebot (ein ganzes Sechserabteil mit zu komfortabler Liegefläche ausziehbaren Sesseln für 119,80 Euro).
Was gab es da noch zu überlegen? Auf der Stelle buchte ich den Zug. Schrieb die Wunsch-Unterkünfte an den ersten Etappenzielen an, bekam sofort überaus freundliche Zusagen, auch von den Klosterherbergen… „Corona“ schien überhaupt kein Thema zu sein.
Klar, wir haben dieses digitale Einreiseformular ausgefüllt. Und einen Schnelltest gemacht. Und als wir im Zug saßen, verkündete der deutsche Schaffner, dass alle, die keinen gültigen Test dabei hätten, von den Italienern an der Grenze aus dem Zug geworfen würden (um 2 Uhr Nachts, in Tarvisio Boscoverde, irgendwo schon halb im slowenischen Outback…)
Fakt ist: von den Italienern hat sich niemand für unseren Test oder irgendwelche Formulare interessiert. Weder im Zug, weder auf der Hin- noch Rückfahrt, noch sonst irgendwo. Ja, man ging einfach ins Restaurant rein, setzte sich an einen Tisch und bestellte eine Pizza. Einfach so...(Etwas, das man sich nach über einem Jahr „Corona“ in Söderbayern schon fast nicht mehr vorstellen konnte…)
Freilich, auch in Italien gab es Vorschriften. Was die Notwendigkeit zur Einhaltung von Vorschriften angeht, gibt es jedoch einen Ermessensspielraum, in dem die deutsche und die italienische Auffassung durchaus unterschiedlich angesiedelt sind. In Latium – wozu auch das Rietital gehört – galt während der Zeit unseres Aufenthalts Maskenpflicht im Freien. Also trugen die Italiener Masken, zumindest in den belebteren Straßen. Meistens unterm Kinn. Auch am Unterarm, in der Hand, manchmal vom Ohr baumelnd, manchmal vorm Mund, aber nasenfrei… Hauptsache, man hatte eine dabei, aber so, dass sie das freundliche Gesicht nicht verdarb und die Kontaktaufnahme mit den Mitmenschen nicht behinderte. Bei einer Kontrolle keine Maske zu haben, hätte wohl eine hohe Geldbuße zur Folge, und die, die die Vorschriften unbedingt einhalten müssen, zum Beispiel die Bedienung im Café, trugen die Masken auch vorschriftsmäßig. Wir haben allerdings nie erlebt, dass kontrolliert worden wäre.
Und damit möchte ich das Thema „Corona“ auch abgeschlossen haben und zum Eigentlichen übergehen…
Sonntag, 30.Mai 2021
Leider hält der ÖBB-Nightjet nicht mehr zwischen Florenz und Rom, so dass man von Rom aus Richtung Terni mit dem Nahverkehrszug eine Stunde zurück fahren muss.
Wir fuhren bis Narni.
Ja, dieses Narni, von welchem die „Chroniken von Narnia“ den Namen entliehen haben. Ein wirklich sehr schmuckes Örtchen, in welchem es wohl durchaus das ein oder andere Sehenswerte zu betrachten gäbe, worauf wir allerdings verzichteten, weil es schon Nachmittag war und bis Itieli ein paar Höhenmeter vor uns lagen. Aber ein Cappucino auf dem hübschen Platz ging freilich, eine Gasse weiter wurde gefeiert, weinseliger Gesang, Trompetengetröte…
Wir verließen den Ort an der Burg und an der „Fonte di Feronia“ vorbei. Ein schöner Weg über Hügel, lichter Wald, blühende Schmetterlingswiesen, Sommersonne. Aussicht ins Tal, hinunter nach Terni. Irgendwo in den Bergen da drüben lag die Romita di Cesi, wo wir im August 2019 den ersten Abschnitt unseres Franziskuswegs beendet hatten.
Itieli ist ein Weiler auf einem Hügel, aber zu unserer Unterkunft, dem „Montanari Agrivillage“, mussten wir wieder ins Tal, ein Stück wenigstens. Antonello war mit dem Traktor auf dem Feld, und mit diesem Traktor brachte er uns gleich in das für uns vorbereitete Quartier, ein etwas abseits gelegenes Ferienhäuschen. Gekocht und angerichtet war auch schon, Hühnchenstücke mit Knochen, Oliven und Kräutern, marinierte Bratenscheiben mit ein bisschen Getreide, alles aus eigener Produktion, gut, dass wir nichts Vegetarisches brauchen.
Antonello war herzlich und redselig, ein „Italiano vero“, erntete uns noch eigenhändig rohe Bohnen, kassierte die pro Person 35 Euro „Pilgerpreis“ für Übernachten und Essen und verabschiedete sich…
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