Januar/Februar auf dem Camino Portugues?

SYates

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Ich mache mal gerade Pilgerpläne für 2017 und liebäugele mit Januar ;-) Ist der portugiesische Camino/Jakobsweg im Januar/Februar begehbar? Sind die Herbergen offen? Wetter ist wohl eher regnerisch/kühl? Für alle Tipps dankbar, SY
 

Rainerbernd

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Olá SY,

wow, tolle Idee im Vorfrühling zu gehen. Allright, es ist halt im Januar noch recht kühl und feucht. Ende Januar, Anfang Februar wird es dann etwas besser, auch sind dann die Herbergen wieder alle offen. Die Temperaturen bewegen sich so zwischen 7 - 16 Grad. Frost gibt es praktisch keinen. Aber wie gesagt, Regenschutz ist unerlässlich, denn die "Frühlingsregen" halten meist etwas länger an, hauen aber nicht so als Starkregen runter. Ich kaufte in Porto im Chinashop immer einen billigen Stockschirm. Den an den Rucksack angeschnallt, hatte ich dann immer die Hände frei. Poncho benutze ich nur im Extremfall - er wird halt schnell zur Sauna

In den einzelnen Etappen könne kleinere Strecken durch Überflutung unpassierbar sein, zu z.B ein Hohlweg kurz nach Ponte de Lima. Raimund hat in seinem gelben Führer dafür die sogenannten Schlechtwetterstrecken/Radstrecken sehr gut ausgewiesen. Ich bin schon zweimal darauf ausgewichen.

Der Weg kann um diese Jahreszeit sehr einsam sein, da noch nicht viele Pilger unterwegs sind. Btw. Viele kleine Pensionen warten schon auf die ersten Pilger - über den Preis kann man dann ja reden! Auch freuen sich die Restaurants am Wege über jeden Gast der nach der Winterpause wieder kommt.
An der Küste haben aber dann noch einige geschlossen. Die machen erst Anfang März wieder auf. Im Landesinneren sind sie eher auf die lokale Bevölkerung orientiert.

Die Frage, welcher Weg soll es denn genau sein, würde ich vom Wetter anhängig machen.
Link: https://www.ipma.pt/en/otempo/prev.localidade/?localID=13&cidadeID=215
Der Português ist ja in allen Bereichen gut markiert, sodass mann/frau kurzfristig und spontan auf geschütztere Strecken ausweichen kann. Ich denke dabei an den Küstenweg vs Inlandsweg.

Also, viel Vorfreude bei der Planung. Ich harre der weiteren Fragen!!

Bom caminho,, Rainer
 

SYates

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Einsam ist kein Problem - liebe das! Die wichtigste Frage: Kann man den Weg auch gehen ohne 30+km Etappen zu machen, das tut mir in den Knochen weh! Gehe gern auch mal 10+ und schaue mir dann die Dörfer/Städte an oder quatsche (soweit es mit Händen und Füssen geht, kann noch kein portugiesisch) mit den Nachbarn. Aber 30+ wirklich, wirklich nur im Notfall ... Bon Caminho (richtige Schreibweise?) SY
 

Rainerbernd

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Kurze Etappen? Dann wäre mein Vorschlag folgender:

Porto > Angeiras 22 km > Vila do Conde 10 km> Rates 13 km und dann weiter auf dem Inlandsweg. Am Beginn kannst du die 22 km Porto > Angeiras ja mit Bus/historischer Straßenbahn/Metro kürzer gestalten.


Die Etappen können , genügend Zeit vorausgesetzt, recht kurz gehalten werden, oft sogar zwischen 2,5 km und ungefähr 11 km. Allein Ponte de Lima > Rubiães ist als "Gebirgsstrecke" mit 17 km recht anstrengend. Tui > O Porriño ist mit ebenso 17 km aber relativ eben. Danach folgen die Herbergen wesentlich dichter aufeinander. Zum Beispiel 2,6 km, 3km, 10 km, 11 km und nicht mehr, bis auf die allerletzte Strecke Teo > Santiago mit 14 km.

Die Sprache wird kein Problem. Einige Brocken Portugiesisch, gefolgt von Spanisch geht immer. Englisch in und um Porto sowieso.

Sorry, ich habe ja nichts über Lisboa > Porto geschrieben. Da muss ich mich zuerst noch gründlich einarbeiten. Sollte es das sein, dann hilft dieser link:
https://www.caminodesantiago.me/community/resources/camino-portugués-lisbon-porto-2017.517/
brandnew


Bom caminho,, Rainer
 
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SYates

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Ja danke, den Guide habe ich mir schon heruntergeladen! Werde mich mal heute durch die Webseiten, die Du hier verlinkt hast durchwühlen und den Guide lesen und Dich danach mit verbleibenden Fragen bombardieren. Danke und Buen Camino, SY
 

SYates

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Also jetzt habe ich mich mal ein bisschen mehr durchgelesen und habe noch ein paar Fragen:

Die ganzen Unterscheidungen zwischen den Wegalternativen (Küstenweg, innerer Weg etc.) fallen erst nach Port an, korrekt? Von Lisboa bis Porto gibt es nur einen Weg?

Budget/Kosten - Vergleichbar mit dem Camino Francés, korrekt?

Empfiehlt es sich wirklich eine Isomatte mitzunehmen wenn man bei den Bombeiros übernachten will, oder ist das unnützes Gewicht?

Danke nochmals, SY
 

Rainerbernd

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Olá,

um versuchsweise mal etwas Klarheit zu schaffen, oder noch mehr zu verwirren?

Ab Lisboa gibt es zwei Wege, die in Coimbra wieder zusammentreffen.

1. Lisboa > Sintra > Caldas de Rainha > Batalha > Coimbra, küstennäher, weniger begangen, auch länger.

2. Lisboa > Santarem > Golega > Tomar > Figueredó dos Vinhos > Coimbra, der Standartweg

Für die Wege ab Lisboa habe ich noch keine persönliche Erfahrung!

Ab Coimbra:

Coimbra > Agueda > Vila Nova de Gaia > Porto ........... SdC , der oft begangene Weg. Hier ab Porto dann die verschiedenen Wege.

Coimbra > Viseu > Lamego > Chaves, hier erneute Teilung:

Chaves > Ourense > SdC , kürzerer Weg

Chaves > Braganca > Ourense > SdC , längerer Weg

Die ab Chaves geteilten Wege treffen in Ourense wieder aufeinander.

Budget/Kosten:

In Portugal und Teilen Galiziens ( bis etwa 50 km vor SdC) um etwa 20 % günstiger als in Spanien.
Die Bombeiros stellen im Notfall ein Mannschaftsbett/Matratze zur Verfügung. Isomatte ist m.E. nicht nötig.

Bom caminho, Rainer
 
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Durdl

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Hallo Leute,

Ich habe im Spätsommer im Rahmen einer europäischen Fahrrad-Tour einen Teil des Frances befahren und anschliessend beschlossen, nochmals als Wanderer zurück zu kommen.

Zunächst wird es bei mir wohl auch der Camino Portugues im Januar werden. Danke schonmal für die oben vorgetragenen Informationen! Sind unterdessen noch Erfahrungen / wichtige Tipps hinzugekommen, bzw. hat jemand hier den Weg effektiv im Januar gemacht?
 
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