Wieder zu Hause

Detlef

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Ich bin dann mal wieder zu Hause. Schon seit einigen Tagen, aber wie das so ist, haben eine Reihe von Verpflichtungen auf mich gewartet, die es zu erledigen galt. Das ist passiert und Zeitgleich mit dem Video, das ich erstellen will, finde ich nun die nötige Zeit und Muße um einen „Pilgerbericht“ zu schreiben. Ich habe in diesem Forum viele Informationen bekommen, viel Hilfe, eine Menge Anregung und Wissenswertes erfahren. Vielleicht kann ich hier etwas davon zurückgeben. Noch kurz zur Person. Ich bin 63 Jahre alt, fast Rentner, Gott sei Dank gesund und munter, treibe viel Sport, gehe Wandern und bezeichne mich durchaus als Fit. Von Stein zu Stein springe ich natürlich nicht mehr. In den letzten Jahren haben meine Frau und ich einige längere Wanderungen gemacht. Auch eine Alpenüberquerung war dabei. Allerding mit Gepäcktransport und Übernachten in sehr komfortablen Hotels. Pilgern zu gehen „schlummert“ schon seit einigen Jahren in mir und das hat übrigens nichts mit Hape Kerkeling zu tun. Dadurch das ich jetzt mehr Zeit habe, konnte ich diesen lang gehegten und sorgfältig gepflegten Vorsatz endlich umsetzen. Ich war alleine Unterwegs. Meine Frau muss noch arbeiten. Für „das erste mal“ fand ich es auch richtig alleine zu gehen. Ich war meiner selbst ja nicht so sicher und 240 Km wollen auch erlaufen werden. Daher war froh, das erstmal alleine ausprobieren zu können.

Am Freitag den 11. Oktober bin ich um 08.30 Uhr in Porto gelandet. Mit der S – Bahn (?) bin ich ins Zentrum gefahren, war Frühstücken und habe mir bei Decathlon ein paar Wanderstöcke gekauft. Meine von zu Hause wollte ich nicht mitnehmen, weil ich mir nicht klar war, ob das im Flugzeug möglich ist. Dieser Kauf entpuppte sich bereits an Tag 3 als völlig überflüssig. Der von mir gewählte Weg, zwei Tage Küste, dann abbiegen zum Camino Zentral, ist so völlig Problemlos zu laufen, dass ich die Dinger nach drei Tagen verschenkt habe. Dann war ich in der Kathedrale von Porto und habe mir den ersten Stempel abgeholt. Hatte ich mir etwas persönlicher vorgestellt, aber die Dame am Eingang hämmerte das Ding völlig emotionslos und gelangweilt in meinen Pilgerpass. Auch gut. Dann bin ich mit der Straßenbahn ans Meer gefahren und startete meinen ersten Camino. Immer am Ozean entlang bei bestem Wetter ging es rund 20 Km zum Campingplatz von Vila Cha. Ich hatte mir im Vorfeld übers Internet eine Holzhütte reserviert und war dann doch froh als ich angekommen bin. Die lange schlaflose Nacht vorher, der Rucksack auf dem Rücken und das lange laufen sorgten dann schon dafür das der Akku langsam leer wurde. Die Hütte entpuppte sich als durchaus angenehm. Ich hatte sie auch für mich alleine (war so geplant) und daher konnte ich mich entsprechen ausbreiten. Nach Duschen und umziehen habe ich noch eine Weile vor der Tür gesessen und es gab tatsächlich einen tollen Sonnenuntergang. Im Restaurant habe ich später für 6,50 Euro das Pilgermenü zu mir genommen. Ich war überrascht was hier für das Geld geboten wurde. Suppe, Salat, Hauptgericht und Nachtisch, Wasser und Kaffee und das essen war echt gut. Um 20.00 Uhr habe ich im Bette gelegen und mich auf den nächsten Tag gefreut.

Samstag 12. Oktober: Die zweite Etappe sollte von Lavra nach Rates über 25 Km gehen. Zuerst weiter am Meer entlang bis Vila de Conde und dann abbiegen. Das war aber an diesem Tag zu viel und so musste ich 4 Km vor dem Ziel in Arcos aufgeben. Was mich fertig machte, war dieses lange laufen über Asphalt und Kopfsteinpflaster. Darauf war ich nicht vorbereitet. Dazu kommt, dass man sehr häufig an engen, stark befahrenen Straßen langgeht und die Autofahrer alles andere als Rücksichtsvoll sind. Für das Auge gab es auch nicht viel zu sehen und so habe ich ziemlich in entkräftet in Arcos Schluss gemacht. Außerdem fing es gerade an zu Regnen und damit war der Rest Motivation auch im Eimer. Direkt am Weg steht das ausgesprochen schöne Hotel Villa d’Arcos. Nicht so Preiswert, aber jeden Euro wert. Hier habe ich mich ausgesprochen wohl gefühlt und war froh, dass der Tag zu Ende war. Meine Füße auch.

Sonntag 13. Oktober: Ein trüber Tag. Regnerisch, grau, neblig. Also nichts für traurige Gemüter. Ich bin früh los und habe mir in der Pilgerherberge in Rates meinen ersten Stempel abgeholt. Ich muss gestehen, dass ich das im Vorfeld nicht wirklich kapiert hatte mit dem Stempeln. Also das Prinzip schon, aber wo es die gibt z.B. hat mir eine Menge Kopfzerbrechen gemacht. Wie so vieles entpuppte sich das vor Ort als völlig Problemlos und nachdem man das begriffen hatte, gab es neben dem Morgenkaffee in der Bar auch gleich mal einen Stempel. Unterwegs waren auch einige Kirchen, Gedenkstätten, Touristeninfos und einmal ein Autohaus meine Anlaufstelle. Das tragen meines 10 Kilo schweren Rücksacks hat mir überraschenderweise überhaupt keine Probleme gemacht. Die Füße waren von dem zusätzlichen Gewicht allerdings nicht begeistert und haben durchaus protestiert. Als wahrer Segen zeigte sich dann der Kauf von Treckingsandalen, die ich mir im Vorfeld zugelegt habe. Auch ein Lernprozess. So konnte ich am Nachmittag die Wanderschuhe ausruhen lassen und war mit den Sandalen unterwegs. Der Tag war ereignislos und ich war nur erstaunt, dass ich offensichtlich der einzige Pilger war. Ich habe unterwegs kaum Menschen getroffen. Im heutigen Ziel, Barcelinhos, habe ich im Barcelos Way Guest House gewohnt. Eine ganz klare Empfehlung. Ein kleines aber sehr gediegenes Zimmer direkt an der Brücke. Küche zur Benutzung ist im Haus und das Frühstück am Morgen ist ausreichend. Das Hostel hatte ich eine Stunde vor meiner Ankunft über Booking.com reserviert.

Montag 14. Oktober: Heute ging es von Barcelinhos nach Vitorino dos Piaes. Der Weg war besser zu laufen. Zwar auch viel Asphalt und hin und wieder Kopfsteinpflaster aber auch einige sehr schöne Streckenabschnitte. Auch dieser Tag war sehr wechselhaft und nicht nur vom Wetter her. Auch meine Stimmung schwankte irgendwie zwischen „Super was ich hier mache“ und „was mache ich hier Eigentlich“? Heute habe ich mal einige wenige andere Pilger getroffen, aber außer einem Buen Camino war da nichts. Ich war relativ flott Unterwegs und kam schon um 14.00 Uhr im Estabulo de Valinhas an. Eine sehr urige Unterkunft, toll gelegen. Das Zimmer, ebenfalls am Morgen reserviert, war ein Betonkasten mit einer Tür aus Stahl. Es war Saukalt in dem Bunker, aber eine Heizung und ein ungewöhnlich bequemes Bett sorgten für Gemütlichkeit. Ich habe mir dann erstmal Kaffee gekocht, die nötigen Utensilien waren da, mich in die Sonne gesetzt und etwas gelesen und meinen „Tagesbericht“ geschrieben. Am Abend habe ich am Pilgermenü Teilgenommen. Das essen war gut, aber mir war nicht so sehr nach Konversation und deshalb habe ich mich schnell verabschiedet.
 

Detlef

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Dienstag 15. Oktober: Von Vitorino dos Piaes nach Ponte de Lima. Unterwegs mit sich allein merkte ich dann das etwas anders ist. Meine Gedanken waren irgendwie anders als an den Tagen vorher. Ich überlegte mir z.B. warum gehen Menschen Pilgern und Warum gehe ich? Für Gläubige ist es sicher die Suche nach Gott oder nach einem Zeichen Gottes, der Wunsch nach Vergebung von Sünden, der Wunsch nach Heilung von Körper oder Seele. Für Esoteriker ist es vielleicht die spirituelle Energie heiliger Orte die sie spüren wollen, DAS mit sich selbst in reine kommen, sich selbst zu finden. Für Sportler oder Wanderer ist es schlicht und einfach die eigenen Grenzen zu erfahren. Oder nichts von alledem oder von allem ein bisschen. In jedem Fall wissen die Pilger, dass sie ein Abenteuer erwartet. Auch heute noch in den modernen Zeiten. Man muss es nur wollen. Auch heute war ich ziemlich schnell und war schon um 13.00 Uhr am Ziel. Gewohnt habe ich in der Pension Mercearia da Vila. Sehr nett und direkt im Zentrum. Am Nachmittag und Abend hatte ich noch Lust auf einen kleinen Bummel durch die Stadt. Ein hübsches Städtchen, besonders die Musik machenden Straßenlaternen fand ich total witzig.

Mittwoch 16. Oktober: Heute kam der große Regen. Der Weg war endlich mal schön zu laufen, wenn auch anstrengend. In der ersten Stunde hatte ich noch Muße um über die Dinge die mich Bewegen nachzudenken. Ist man ein anderer Mensch, wenn man vom Jakobsweg, von Santiago de Compostela zurückkehrt? Man wandert auf Jahrhunderte alten Wegen, kommt an mittelalterlichen Klöstern und Kirchen vorbei. Man begegnet vielen Gleichgesinnten unterwegs. Fühlt man sich, als sei man in eine historische Zeit zurückversetzt worden? Wird man von einer Magie der Geschichte erfasst? Taucht man ein in eine geheimnisvolle Umgebung? Man hat ein Ziel, jeden Tag: den Weg. Es gilt, Wegstrecken hinter sich zu lassen, sich der Kathedrale von Santiago zu nähern. Jeden Tag erlebt man neue Erkenntnisse, jeden Tag ist man Weg und Wetter ausgeliefert. Jeden Tag spürt man den Körper, besonders aber die Füße. Wie weit wird man gehen können? Der Tag war eine Pitschnasse Angelegenheit. Ich bin irgendwie nach Sao Roque gekommen und habe hier ein Privatquartier gefunden das in keinem Pilgerführer verzeichnet war. Man hat sich rührend um mich gekümmert und ich war sehr dankbar für die Zuwendung.

Donnerstag 17. Oktober: Ein Blick aus dem Fenster zeigte nicht viel weil es noch Dunkel war, aber so viel war klar, im Moment kein Regen. Allerdings waren meine Sachen (einschließlich Schuhe) alle noch so nass, dass an ein normales Pilgern nicht zu denken war. Also entweder einen Ruhetag in der Herberge oder Bus fahren. Ich habe mich dann entschlossen eine Etappe mit dem Bus zu fahren. Das war aber nicht so einfach, weil es in Sao Roque keinen Bus gibt. Der nette Wirt der Herberge hat dann rumtelefoniert und mir eine PKW Fahrt nach Ponte de Lima organisiert. Ich bin dann also in den Ort zurückgefahren wo ich am Vortag losgegangen bin. Von Ponte de Lima bin ich dann in 30 Minuten mit dem Expressbus nach Viana do Castello gefahren und von dort in 45 Minuten mit dem Zug nach Valenca. Über die Europabrücke ins spanische Tui bin ich dann wieder gelaufen. In Sandalen, meine sauschweren und immer noch durchnässten Trecking Schuhe in der Hand. In Tui bin ich um 13.00 Uhr angekommen und war gleich Wäsche waschen und meine Schuhe haben einige Runden im Wäschetrockner gedreht. War ein total verrückter Tag. In Tui bin ich im La Sigrina Hostel untergekommen. Alles ganz neu und modern und ein eigenes kleines Zimmer für 30 Euro mit Frühstück.

Freitag 18. Oktober: von Tui nach O Porrino hatte ich einen Pilgergefährten, einen kleinen Unfall und habe mich morgens verlaufen. Also ein richtiger Pilgertag? Es war sehr schön. Nach den letzten Tagen mit viel Straße und viel Kopfsteinpflaster ging es heute fast ausschließlich über Wanderwege durch den Wald. Mit Ausnahme der Tatsache das mein Wandergefährte und ich uns so intensiv Unterhalten haben, das wir die Abzweigung zum „schönen“ Weg verpasst haben und durch das schlimme Gewerbegebiet gelaufen sind. Ich verzichte hier mal darauf Namen oder nähere Angaben zu meinen Begleitern/innen unterwegs zu machen. Ich habe sie im Vorfeld nicht gefragt ob sie damit Einverstanden wären und über persönliches zu plaudern ist nicht so meine Welt. Für mich erklärte sich heute der Pilgerweg. Er ist ein Sinnbild des Lebens. Mal schön, mal schrecklich. Mal sanft, mal steil, mal steinig, mal luftig leicht, mal Sonne und mal Regen. Das ist vielleicht die wahre Erkenntnis dieser Pilgerfahrt. Meine kleinen Wunden, die ich mir bei einem Sturz zugezogen hatte, wurden in einer Farmazia in O Porrino behandelt und haben keine Probleme gemacht. Ich habe in der Pension Mosende gewohnt. Nicht direkt am Camino, aber der Wirt hat mich abgeholt und am nächsten Morgen auch zurückgefahren. Für das Geld (18,00 Euro) eine echte Empfehlung. Ein eigenes Zimmer mit Dusche und meine Wäsche hätte er bei Bedarf auch noch gewaschen. Mein Pilgerbruder ist noch weitergegangen. Das habe ich ein bisschen bedauert, haben wir uns doch toll verstanden, aber so ist das wohl auf dem Camino.

Samstag 19.Oktober: Heute ging‘s von O Porrino nach Redondela und zwar mit dem Zug. Es hat am Morgen bereits so geschüttet, dass ich nach einem Kilometer abgebrochen habe. Bin dann zurück zum Bahnhof und traf eine Bahnhofshalle voller Pilger an. Wir sind dann gemeinsam eine Station mit dem Zug gefahren. Noch so einen kompletten Tag im Regen wollte ich nicht mitmachen. Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber in diesem Fall hat das Hirn das Herz überstimmt. War die richtige Entscheidung. In Redondela hatte ich mir ein kleines Appartement gemietet, bekommen habe ich eine 3 Zimmer Wohnung mit allem PiPaPo. War auch gut. Es handelte sich um Alvear Suites. Viel Komfort für kleines Geld.

Sonntag 20.Oktober: Ziel heute war Pontevedra. Ein wenig Nebel am Morgen gab eine gute Kulisse für Begegnungen ab. Es ging fast die gesamte Strecke durch den Wald, nur hin und wieder lag ein kleines Dorf am Weg. Das war gut so für die diversen Tassen con Leche und das Sammeln der nötigen Stempel. Da ich nicht besonders Mitteilsam bin, war ich an Gesprächen und gemeinsamen Wandern eigentlich nicht so interessiert. Der Tag vorgestern war eine echte Ausnahme. Heute um 11.00 Uhr verzog sich aber der Nebel, die Sonne erschien und wärmte Haut und Gemüt. Also bin ich irgendwie aufgetaut und habe ein bisschen mit den jetzt zahlreicher anzutreffenden Mitpilgern Kontakt aufgenommen. Kennen gelernt haben ich einen Teenager aus Bolivien, einen strammen Wanderer aus Polen und einen sehr netten älteren Herrn aus Sao Paulo in Brasilien. Ich bin tatsächlich trockenen Fußes in Pontevedra angekommen. Gewohnt habe ich im Hostel Peregrino. Wie immer ein winziges Zimmer, aber ich war ja alleine und konnte mich entsprechend ausbreiten. Das Hostel ist zu empfehlen, es liegt aber etwas ungünstig noch ziemlich weit vor der Altstadt. Wer noch einen abendlichen Bummel machen möchte ist hier ein wenig weit vom Schuss.

Montag 21. Oktober: Ziel Caldas de Reis. Auch heute gab es einige interessante Begegnungen. Am frühen Morgen lernte ich eine Dame aus dem Ruhrgebiet kennen. Sie hat auf jemanden gewartet der sie Fotografiert. Habe ich dann gemacht und sie mich auch gleich. Sie hat nicht viel von sich erzählt und ich habe gemerkt, dass die lieber alleine sein will, also haben sich unsere Wege schnell wieder getrennt. Sie hat mir aber etwas Besonderes mitgegeben. Nämlich eine einfache Erklärung in einem Satz WARUM ICH den Camino laufe. Ich habe ja selbst immer die Argumente aufgezählt warum ich das mache und wieso und weshalb eigentlich und was ich mir davon versprechen und so weiter. Das war durchaus langatmig. Ihr Satz für mich war: Vielleicht läufst Du ihn einfach, weil es ihn gibt! Und das drückt eigentlich eine Menge aus und trifft den Nagel auf den Kopf. Am Mittag kamen mir drei Spanier entgegen. Ungefähr so alt wie ich oder etwas älter. Sie haben wild miteinander Diskutiert und haben mich angehalten um mich was zu fragen. Allerdings brüllten zwei von ihnen mich auf Spanisch an und der dritte versuchte sie zu beruhigen. Das dauerte eine Weile, aber irgendwie konnten wir uns dann austauschen. Was ich verstanden habe ist folgendes. Sie gehen den Camino andersrum. Haben aber keine Karte, keinen Plan und kein Handy. Schienen sich aber irgendwie auszukennen. Sie wollten jetzt von mir wissen, wie weit es noch bis Pontevedra ist. Das konnte ich ihnen in Stunden und Kilometern mit den Fingern erklären. Dann erklärten sie mir, wie weit es noch bis Caldas de Reis ist. Das wusste ich allerdings, weil ich ja 'ne Karte und ein Pilgerreiseführer und ein Schmartfon habe. Als wir alle Klarheiten beseitigt hatten brüllten alle drei laut Buen Camino und zogen von dannen. Weiter lauthals diskutierend. Als sie um die Ecke waren ist mir eingefallen das ich sie hätte Filmen müssen. So ein Mist. Nicht dran gedacht. Etwas später, schon kurz vorm Etappenziel kam mir noch ein Teenager entgegen und der hatte, also echt jetzt, ein Skateboard unterm Arm. Er macht eine Rundtour. Ist den Camino del Norte gegangen und geht jetzt den Camino Central zurück. Damit es nicht so langweilig wird fährt er eben, wo immer es geht, mit dem Rollbrett. Mein GPS zeigt für heute 23,1 Km und 6 Stunden reine Gehzeit an. Um 15.00 Uhr war ich im Hotel Roquino. Ist mit 45 Euro ein wenig teurer als die letzten Tage. Umso näher man Santiago kommt umso teurer wird's. Ist aber alles vertretbar und das Zimmer und das Bad sind sehr schön. Ein saniertes altes Gebäude mitten in der Stadt. Der Ort ist sehr nett, aber eine Riesenbaustelle. Alles aufgerissen und außerdem sind eine Menge Autos mit Hebebühne oder Kran unterwegs um die Weihnachtsbeleuchtung aufzuhängen. Wurde überall gemacht.
 

Detlef

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Dienstag 22. Oktober: An jedem Pilgertag wiederholen sich Handlungen des alltäglichen Lebens: Aufstehen, waschen, sich-Stärken oder auch nicht. Den Rucksack Packen, Los marschieren. Pilgern ist nicht Wandern mit anderen Mitteln. Pilgern ist was anderes. Beim Pilgern habe ich Zeit wahr zu nehmen was mich fertig macht und was nicht und wie ich mit ungewohnten Situationen umgehe. Auf diesem Weg sind mir Deutsche, Franzosen, Italiener, Spanier, Portugiesen, Iren, Polen, Engländer, Brasilianer, ein Russe aus Sibirien, eine Dame aus Australien, ein Teenager aus Bolivien, Asiaten und Nord und Süd Amerikaner begegnet. Alle laufen friedlich und in Eintracht neben und manchmal auch miteinander. Da sind Grenzen und Probleme weit weg. Sogar das Sprachproblem löst sich immer auf. Es ist irgendwie immer jemand in der Nähe der mit besserem Englisch aushelfen kann. Die Welt ist zwar präsent, aber gleichzeitig auch weit entfernt. Wichtig ist im Moment: halten die Füße durch, was macht der Rücken, wie geht's den Wunden und wo ist das nächste Klo. Ich wusste natürlich zu jeder Zeit dass das kurz gesprungen ist, aber schade ist es schon, das wir am Ende unseres Camino in die "Wirklichkeit" zurück müssen. Am Morgen hatte ich zwei junge Damen aus Deutschland getroffen. Sie haben in einem Hotel Abseits vom Camino gewohnt und den Einstieg nicht gefunden. Ausgewiesen ist ja nur der Camino selbst, überraschend umfangreich, aber wenn du mal Abseits stehst, musst du ihn erst wieder finden. Ich hatte die GPS Daten auf'm Handy und deshalb war das für mich meistens kein Problem. Die beiden sind gute Freundinen und ebenfalls am 11.10. in Porto gestartet genau wie ich. Sie waren aber nicht besonders Gesprächig und deshalb haben wir uns schnell aus den Augen verloren. Auch sonst war heute keine große Kommunikation möglich. Viele machten einen verschlossenen oder in sich gekehrten Eindruck. Ist aber auch OK. So ist eben jeder Tag anders und auch ich war vielleicht anders heute. Für die heutigen 20 Km habe ich wieder 5 Stunden gebraucht. War ein sehr angenehmer Weg. Fast nur Wald und nur hin und wieder ein Dorf am Wegesrand. Ich bin einmal absichtlich falsch abgebogen, weil ich eine Bar aufsuchen wollte. Da sind mir tatsächlich zwei Spanierinnen hinterher gehetzt weil sie dachten ich habe den Abzweig nicht gesehen. So ist das auf dem Camino. Man hilft sich, passt aufeinander auf und manchmal wird man auch verbunden. Es dauerte ein paar Tage bis dieser Effekt eintrat. Es ist ein schleichender Prozess, aber nach einiger Zeit merkte ich sehr deutlich, dass ich keine einfache Wanderung mache, sondern einen Jahrhunderte alten Pilgerweg gehe. Das hat irgendwie eine eigene Dynamik. Wer immer Zeit und Muße, Interesse und eine Portion Leben in sich spürt sollte mal darüber nachdenken, ob er/sie das nicht auch mal machen soll. Muss ja nicht so bald sein, bei mir hat es ja auch lange genug gedauert. Eine reiche Erfahrung war es allemal. Am Nachmittag hatte ich Padron erreicht. Auch so ein Ort für Mittelalterfans. Gewohnt habe ich im Hotel Chef Rivera. Gutes Hotel direkt neben einer Lavanderia. Mitten in meinem Zimmer stand eine Säule. So was hatte ich auch nicht. Hotel ist OK und die etwas Deutsch sprechende Dame am Empfang hat mir noch sehr umfangreich erklärt was ich am Nachmittag noch besichtigen sollte. Natürlich war ich in der Iglesia de Santiago de Padrón und habe mir den Stempel geholt. Auf die kleine Wallfahrt habe ich allerding verzichtet. Morgen möchte ich Santiago erreichen. Mit rund 26 Km ist das die längste Etappe. Ursprünglich wollte ich sie Teilen, aber für Donnerstag ist wieder Dauerregen angesagt und wenn ich morgen nicht ankomme, verpasse ich die Pilgermesse. Auch wenn ich immer noch kein Katholik bin, nicht am Abendmahl teilnehme und mein Glaube an den Herrn nicht sehr ausgeprägt ist, gehört der Besuch der Messe für mich unweigerlich dazu. Es wird schon irgendwie gehen auch wenn meine Füße mittlerweile öfter anderer Meinung sind.

Mittwoch 23. Oktober: Das war ein langer harter Tag. Ich bin schon um 08.00 Uhr losmarschiert. Um 15.00 Uhr hatte ich die 25,4 Km geschafft. Heute waren die Pilger ausschließlich auf Asphalt unterwegs. Nur Siedlungsgebiet. Kleine oder große Straßen und als Krönung gehen die letzten Kilometer eine endlose steile Straße rauf. Der Weg von O Milladoiro nach Santiago ist wirklich noch einmal ein Härtefall. Die letzten Meter habe ich mich echt geschleppt. Als ich dann bei der Kathedrale um die Ecke bog, war ich völlig fertig, aber auch unglaublich stolz das ich das geschafft habe. Ich war einerseits froh, glücklich und zufrieden das es vorbei ist und ich am Freitag wieder nach Hause fahre. Es schwang aber auch ein bisschen Wehmut mit. Ein kleines Abenteuer ist halt zu Ende. Mein Gehirn überschüttete mich so massiv mit Endorphinen das ich gar nichts mit mir anfangen konnte. Es ist ein ständiges kommen und gehen auf dem Platz vor der Kathedrale. Zwei völlig verschiedene Charaktere sind hier zu beobachten. Die einen suchen sich einen ruhigen Platz in irgendeiner Ecke und genießen diesen unglaublichen Augenblick mit sich alleine. Die andere Klientel fällt sich um den Hals, lässt Korken knallen, begrüßt Neuankömmlinge und führt Freudentänzchen auf. Viele verdrücken ein paar Tränen, sei es aus Rührung, aus Erschöpfung oder aus beidem. Wildfremde Menschen haben mir Gratuliert und als ich meine Compostela im Pilgerbüro abgeholt habe, war das trotz des Trubels sehr emotional. Mein vorherrschendes Gefühl war Dankbarkeit. Ich bin so unglaublich Dankbar dafür, dass ich Gesund und Fit genug bin um diese Pilgerfahrt auf meinen eigenen Beinen gemacht zu haben. Natürlich auch froh darüber, dass meine liebe Frau meine Abwesenheit so klaglos über sich ergehen lies und ich habe mit viel Freude erlebt wie die Familie mitgefiebert hat und ständig an meiner Seite war und mich bestärkt habt. Jeden Tag gab es durchhalte Parolen auf Whatsapp.

Mein Pilgerausweis wurde "ungültig" gestempelt und mit dem aushändigen der beiden Urkunden ist die Pilgerfahrt für mich offiziell beendet. Die Compostela war vorgefertigt, nur der Name wurde noch eingetragen und dabei wird wohl versucht, diesen ins Lateinische zu übersetzen. Ich heiße also ab sofort Theodulfum, auch nicht schlecht. Eine Distancia habe ich mir auch ausfertigen lassen. Wenn jemand eine Übersetzung für mich hat, wäre ich ein dankbarer Abnehmer. Die Übersetzung für die Compostela habe ich im Netz gefunden.

Donnertag 24. Oktober: Zu meinem großen Erstaunen ist die Kathedrale von innen eine Großbaustelle. Die Pilgermesse fand daher um die Ecke statt. War auch OK. Dem alten Brauch folgend habe Ich dann noch die Jakobus Figur von hinten umarmt. Letzte Amtshandlung war der Besuch der Krypta um kurz am Grab des Apostels nieder zu knien. Damit war meine Pilgerfahrt vorbei. Ich bin sicher, dass es nicht meine letzte war. Ich bin dann noch ein bisschen durch die Altstadt gelaufen, war nett essen und habe ein par Souverniers gekauft. Wie vom Wetterbericht prophezeit hat es aber den ganzen Tag geregnet und so habe ich eine lange Zeit lesend und schlafend auf meinem Zimmer in der Pension Casa Celsa-Barbantes verbracht.

Freitag 25. Oktober: Um 07.00 Uhr habe ich meinen Rucksack geschultert und bin zum Busbahnhof gegangen. Am liebsten wäre ich weiter gepilgert, der Tag ausruhen hat alle Kräfte neu belebt. Ein Flixbus brachte mich in vier Stunden zurück nach Porto wo am Nachmittag mein Flug nach Hause startete.

Ausblick: Nächsten Jahr im April gehe ich wieder. Dieses mal mit meiner Frau und wir wollen einen etwas anderen Weg gehen. Bis Caminha an der Küste bleiben und dann abbiegen, nach Tui gehen und den Rest des Weges auf dem Zentral bleiben. Vielleicht sehen wir uns. Buen Camino!
 
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WoM

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Detlef,

vielen vielen Dank, sehr schön geschrieben!!!
Offensichtlich bist du infiziert ;)

Das wird spannend, wenn du begeistert deine Frau auf den gemeinsamen Camino vorbereitest. Was habe ich meiner Frau vorgeschwärmt ... :)

Grüßle Wolfgang
 
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Andrésito

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Moin Detlef,

danke für den herrlichen Bericht! Den portugiesischen Weg kenne ich in allen Varianten, einschließlich von SdC nach Porto,
und Deine Worte haben viele Erinnerungen wieder wach werden lassen. Merci vielmals!
Vielleicht läufst Du ihn einfach, weil es ihn gibt!
Diese Antwort hatte ich noch nicht gefunden,wenn mich jemand gefragt hat, warum ich so oft auf diesem Weg unterwegs
gewesen bin. Möchte noch ergänzen: " und weil ich ihn mag!"

Lieben Gruss,
Andreas
 

superfrauandrea

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Danke für deinen Bericht, da bin ich in Gedanken gleich mitmarschiert! lg. Andrea
 

Backgammon

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Guten Morgen Detlef,

danke für deinen tollen Bericht.
Ich habe so viel wiedererkannt: Orte, Gefühle und sogar das kleine Hotel Villa D´Arcos, in dem ich auch war.

Viel Spaß im nächsten Jahr.

BC
Peter
 

Tara

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Vielen Dank lieber Detlef für deinen Bericht. Sehr schön zu lesen.
Ich bin den Weg noch nicht gelaufen, überhaupt wusele ich mehr herum mit meinen Strecken. Mal in Deutschland , dann oft in der Schweiz.
Aber gut, vllt. mag ich einfach nicht ankommen....
Alles Gute, Tara
 

Shneiderman

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Nächsten Jahr im April gehe ich wieder. Dieses mal mit meiner Frau ... Vielleicht sehen wir uns. Buen Camino!
Ja, das kann passieren. Wir beide brechen Ende April auf und lassen uns dann vermutlich 3 Wochen Zeit für den Küstenweg. Im April 2018 bin ich mit 2 Freunden genau deine Strecke in 11 Tagen "durchgehetzt", deshalb habe ich mit einigen "...ach ja ..." Deinen Bericht gelesen. Diesmal will ich mir mehr Kultur, Emotion und Muße gönnen, das musste ich der Göttergattin fest versprechen, damit sie mitgeht: Max 20 km/Tag!
Im Chef Riviera hatte ich übrigens auch das müde Haupt gebettet

BC Herbert
 
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servus,

So unkomfortabel Herbergen auch sein mögen -

hmmmm...
ist das nicht ein wenig pauschalisiert?
sicherlich schläfst du oft mit anderen in einem raum und die privatsphäre ist auf ein minimum beschränkt, erfordert verständnis und akzeptanz. ist das nicht auch ein teil dessen, was wir -wieder- ins bewusstsein integrieren sollten?
ausserdem gibt‘s unendlich verschiedene herbergstypen.
von echt einfach bis luxuriös.

sie ermöglichen dennoch erst ganz eigene Erfahrungen.
Ist vielleicht einen Versuch wert!

da bin ich voll und ganz bei dir.
wer sie nicht erlebt hat, hat was verpasst.
die erfahrung sollte sich jeder gönnen.
ich mag keine von allen missen, in denen ich war.
auch wenn‘s nicht sooo super war, hab ich immer nen trockenen platz, ein bett, ein klo und ne waschgelegenheit gehabt. manchmal sogar heizung, waschmaschine, trockner.
- luxus pur -
und wenn ich mich dann fürchterbar über irgendetwas ärgere/aufrege:
dann frag ich mich warum ist das so und was kann ich tun, um das zu ändern?

nur mal so als denkansatz,
<3lich ralph
 
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servus,

ja, es ist gewöhnungsbedürftig, vllt auch gerade für die jüngeren.
( hey sooo ur-alt bin ich doch aber auch nicht ;) )

und:
für verstopfte abflüsse, sind wir da nicht oft selber verantwortlich?? zuhaus machen wir ja auch den dreck aus dem abfluss raus und die haare nach dem duschen......
pfleglicher umgang mit den invenar? zuhaus kein thema....
Mir tut es immer weh, wenn Dinge lieblos behandelt und/oder vernachlässigt werden.
warum nicht auch unterwegs?

Aber vielleicht ist es in Portugal/Spanien der übliche Standard?
das nun wirklich nicht.
ein paar beispiele:

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alle aus spanien. je 1x municipal, albergue turistico, privat (2), kirchlich, associacion jacobea (2) .

oder die municipal in villanueva de campean:
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ne private herberge in calzada de valdunciel, 14€, ***** sterne qualität - für mich-
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nur blöd, dass ich von den weniger schönen keine bilder hab. die waren auch gaaanz selten. :p.... ne, wirklich
wie schon gesagt:
trocken war‘s immer, ne küche gabs auch, neben waschgelegenheit und klo und strom für‘s handy. mehr brauchts nicht, ist eh nur für eine nacht ( ONS = one night sleep )

<3lich ralph

ps:
@Yaron : alles nicht persönlich gemeint, nur als beispiele, weil es grad gepasst hat.
 
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Dauerpilger

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Werkzeugkasten ist gar nicht unbedingt erforderlich... Was man mit einem Taschenmesser und etwas Geschick alles richten kann....
Unser Junior hat in der Schweiz einen auseinandergefallenen Stempel repariert, in Lauzerte den Spülkasten einer öffentlichen Toilette in Ordnung gebracht, in Ostabat zwei verklemmte Fenster gerichtet.... Das ist mir gerade so eingefallen.....
 

beemaster

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Aber vielleicht ist es in Portugal/Spanien der übliche Standard?

In "Standards" zu denken ist imho auf einer Pilgerfahrt vielleicht nicht unbedingt die richtige Kategorie. In Standards denke ich als Tourist in Paris oder auf Malle, beim Pilgern sind die Menschen wichtig, mit denen ich zusammen zu Abend esse und mit denen ich mich bei einem Glas Wein unterhalte, und nicht die indivduelle Komfort-Kategorie.
 

Sabine

Neuer Peregrin@
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Hallo Detlef.
Es war, als waere ich mit dir gelaufen. So schoen jast du geschrieben. Auch bei mir kamen wieder so viele Erinnerungen hoch, auch wenn ich den Camino de Frances gelaufen bin. Si oder so.. es ist wie es ist. Man lauft ihn, weil es ihn gibt.. und weil man ihn mag.. und weil rs einem gut tut. Da dein Bericht von Nov. 2019 war, denke ich, das du wohl dein Vorhaben, mit deiner Frau zulaufen, bisher noch nicht verwirklichen konntest. Cross fingers 🤞das es diese Jajr klappt. Das hooffe ich ueberings fuer uns alle. Can't wait!!! Buen Camino!!!!
 
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