Via Scandinavica

[Gast]

sers karsten,

Sorry seid mir nicht böse, eventuell bin ich da auch etwas kleinlich, aber ich habe als E-Mail eine Menge freundliche und Hilfsbereite Antworten von so vielen Unterkünften in den letzten Wochen erhalten,

ne du, da bin ich sicherlich nicht böse, eher enttäuscht über das verhalten und die gedankenlosigkeit von irgendwelchen funktionären.
mag ja sein, dass es das beherbergungsverbot gibt und eingehalten werden muss.
aber das kann freundlich und verständnisvoll gesagt werden. und wozu der ne kopie vom pilgerausweis will, in dem ja zu dem zeitpunkt nix drinsteht, das entzieht sich dann völlig meinem verständnis.
ist wiedermal ein beispiel von kleinkariertem beamtentum.
da kann ich nur den kopf schütteln und denken : so ein depperter depp.

ich wüßte aber doch schon gerne vorher wo ich Übernachten kann und das ist so wohl kaum machbar.

na ja, das war ja auch vorher schon klar, dass da nix geht wg. dem beherbergungsverbot, oder?
also nix planen, loslatschen, selbstversorgen und irgendwo die hütte aufschlagen. 🏕

take care,
lich ralph

 

[KarstenD]

na ja, das war ja auch vorher schon klar, dass da nix geht wg. dem beherbergungsverbot, oder?
also nix planen, loslatschen, selbstversorgen und irgendwo die hütte aufschlagen. 🏕

Ja für den Zeitraum nach Ostern gebe ich dir Recht, da hatte ich mich ja auch schon genauso drauf eingestellt.
Das bis zum 14. April sich dahingehend nichts verändern wird ist ja klar, nur wenn ich 5-6 Tage unterwegs war, dann bin ich ja auch erst bei Etappe 11 von 25 also, noch lange nicht fertig. Pfingsten hab ich noch eine Woche Urlaub und auch im Sommer für die 3 Wochen von August bis September, könnte ich ja gerne mal was Planen und für die Zeiträume wäre das eher interessant gewesen.


Gruß Karsten

 

[beemaster]

So hatte ich mal den Ausoniusweg geplant. Es scheiterte daran, dass die ÖPNV-Verbindungen dort ziemlich schwierig waren und die Busse nur 2 mal tgl. fuhren. Das ist dann ein Terminstreß den ich nicht brauche.
Also bliebe nur die von Dir beschriebene Variante mit dem Auto am Ziel.
Mal sehen.

BC
Marcel

Moderne Pilgerwege werden nach den gleichen Kriterien designed wie moderne Fernwanderwege: Möglichst pittoreske Weitsichten, die viele unnötige Anstiege nach sich ziehen, und die Versorgung des platten Landes mit Übernachtungsgästen als Wirtschaftförderung. Federführend sind meist die Toruismus-GmbHs der Landratsämter. Größere Gemeinden oder Städte werden gemieden.
So ist auch zB auch der HW 4 des Schwäbischen Albvereins organisiert, der von Würzburg an den Bodensee führt. Den wollte ich letztes Jahr gehen, als Notlösung damals, ganz einfach, weil er bei mir direkt am Haus vorbeigeht.

Das war nicht hinzukriegen. Rufbusse, dreimal umsteigen, viereinhalb Stunden Fahrt.

Die Jakobswege orientieren sich aber auch in Deutschland tatsächlich an den alten Handelswegen,und das sind grosso modo auch die Verkehrslinien der heutigen Zeit.. Jedenfalls hat letztes Jahr dieses Auto-ÖPNV-Paket sogar im Bayerwald ganz gut geklappt. Etappen beginnen und enden meist in größeren Gemeinden und der Jakobsweg verläuft oft paralell zu den Bus-und Bahnlinien. Auf alle Fälle bin ich guter Dinge, denn ich habe bis jetzt 12 Etappen geplant und mehr als einmal muss ich nie umsteigen; die längste Fahrt beträgt knapp über eine Stunde.

Ich bin guter Dinge, dass sich das so fortsetzt.

 

[Simone]

ne du, da bin ich sicherlich nicht böse, eher enttäuscht über das verhalten und die gedankenlosigkeit von irgendwelchen funktionären.
mag ja sein, dass es das beherbergungsverbot gibt und eingehalten werden muss.
aber das kann freundlich und verständnisvoll gesagt werden. und wozu der ne kopie vom pilgerausweis will, in dem ja zu dem zeitpunkt nix drinsteht, das entzieht sich dann völlig meinem verständnis.
ist wiedermal ein beispiel von kleinkariertem beamtentum.
da kann ich nur den kopf schütteln und denken : so ein depperter depp.

Was Wortwahl u.ä. angeht, geb ich Dir Recht. Aber mit Vorlage des Pilgerausweises unterstreicht Du Deinen Willen, wirklich Pilgern gehen zu wollen und nicht nur eine billige Unterkunft abzugreifen oder womöglich Schindluder mit den Privatadressen der beherbergenden Menschen treiben zu wollen. Ist sicher keine Garantie, macht's aber ein klein wenig unbequemer.

Liebe Grüße, Simone

 

[Gast]

sers simone,

mit Vorlage des Pilgerausweises unterstreicht Du Deinen Willen, wirklich Pilgern gehen zu wollen

und was hindert wen, der ein schlappo ist, sich nen pülcherpass zu organisieren?
garnix.
passiert ja immer wieder z.b. am camino frances, wie wir alle wissen.

aufmerksam + abstand halten = xund bleiben! lich ralph

 

[KarstenD]

Moin, also ich hab noch genügend Ausweise zuhause, daran sollte es nicht liegen. Aber offene Kirchen oder Stempelstellen zu finden ist hier im Lande, für mich, eher das Problem.

Irgendwie will mich das Wetter ärgern, so wie es jetzt aussieht, wird es am Montag wohl eher nix mit der Via...
Tagsüber 5 - 11 Grad, Nachts -4 - 0 Grad und um die 90% Regenwarscheinlichkeit sind für Lübeck angesagt.
Ich ärgere mich gerade total, das ich den Brückentag nicht in der Woche vor Ostern ausgenutzt habe, das Wetter war seit letzten Freitag ja ein Traum und Mittwoch oder Donnerstag wäre ich bei strahlendem Sonnenschein zuhause angekommen.

Naja die Hoffnung stirbt zuletzt, der Rucksack ist mit 10Kg und Essen für 5 Tage erstmal noch ohne Wasser, schonmal Startklarer und entschieden wird am Montag.


Gruß Karsten

 

[beemaster]

Moin, also ich hab noch genügend Ausweise zuhause, daran sollte es nicht liegen. Aber offene Kirchen oder Stempelstellen zu finden ist hier im Lande, für mich, eher das Problem.

Irgendwie will mich das Wetter ärgern, so wie es jetzt aussieht, wird es am Montag wohl eher nix mit der Via...
Tagsüber 5 - 11 Grad, Nachts -4 - 0 Grad und um die 90% Regenwarscheinlichkeit sind für Lübeck angesagt.
Ich ärgere mich gerade total, das ich den Brückentag nicht in der Woche vor Ostern ausgenutzt habe, das Wetter war seit letzten Freitag ja ein Traum und Mittwoch oder Donnerstag wäre ich bei strahlendem Sonnenschein zuhause angekommen.

Naja die Hoffnung stirbt zuletzt, der Rucksack ist mit 10Kg und Essen für 5 Tage erstmal noch ohne Wasser, schonmal Startklarer und entschieden wird am Montag.


Gruß Karsten

Pilgern in der Kälte ist was ganz Eigenes. Ich werde an deinen Zeilen kleben!

 

[Gast]

sers,

Pilgern in der Kälte ist was ganz Eigenes

stimmt schon, hat was.
nur wenn es keine möglichkeit zum aufwärmen gibt, dann wirds heftig. nein, so schön wie es war am advent camino zu gehen, ohne offene bars und dann noch draussen schlafen, das möchte ich nicht.

Naja die Hoffnung stirbt zuletzt, der Rucksack ist mit 10Kg und Essen für 5 Tage erstmal noch ohne Wasser, schonmal Startklarer und entschieden wird am Montag.

dann alles gute dir und vor allem nen grooossen schwups warme luft aus dem süden für dich!
lass von dir hören, wie du dich entscheidest und es dir geht, beim gehen,

take care,
lich ralph

 

[Marcel]

entschieden wird am Montag.

Montag-Mittwoch sind eher kühler und naß - je weiter Du in die Woche gehst umso trockener wird das ganze. Es ist halt noch April...

Ich wünsch Dir viel Glück!

Marcel

 

[KarstenD]

Moin Moin,

vom Sofa und am warmen Kamin.

Bis gestern Abend war ich noch nicht sicher, so einfach ist es ja auch nicht Pläne beiseite zu legen.
„Ach komm, wenigstens zwei oder drei Tage“
„Nicht die ganze Strecke, nur ein bisschen hier im Landkreis, mit einer Übernachtung“
“Wenigstens irgendwie raus“

Tag begann, Grau in Grau mit 4 Grad und immer ein wenig Regen. Um 12:30 Hatten wir Schneegestöber mit 100m Sichtweite und 2cm Neuschnee. Jetzt strahlender Sonnenschein und in 20 Minuten wird es wahrscheinlich wieder ganz anders sein.

Der April eben.

Mal sehen was die Woche noch kommt...


Gruß Karsten

 

[KarstenD]

Moin Nochmal,

also so wirklich erschreckend finde ich das Wetter ja nicht. Klar es könnte besser sein, aber der Drang mal wieder nach draußen zu kommen, ist doch deutlich stärker. OK Heute begann der Tag mit 5cm Neuschnee..., aber die Neugieride ist trotzdem größer und da wird eher mein Interesse geweckt „wie würde sich das jetzt im Zelt anfühlen? Wie wäre es jetzt draußen?“ und Regen haben wir hier seit gestern nix.
Also Größtenteils ist es trocken und zumindest die Etappen 9 + 10 von Lüneburg über Bienenbüttel, zum Kloster Medingen und weiter zum Kloster Ebstorf suche ich mir gerade heraus. Rucksack wird gerade soweit reduziert, brauche ja keine Wechsel-Klamotten oder Essen für 6 Tage.

Ohne Regen wird es dann hoffentlich ein zwei Tage Mikro-Abenteuer. Drückt mir die Daumen, das es trocken bleibt.


Gruß Karsten

 

[KarstenD]

Moin ich mal wieder,

so richtig weiter geht es ja nicht auf der Via ...
naja es war hier dann doch einfach etwas viel Regen am letzten Wochenende, so gar nichts um mich vom Sofa weg zu bekommen.

Neues Wochenende, neuer Versuch. Der Schlafplatz ist mit Hilfe von Google Maps auch schon gefunden, bis dort hin sind es 23Km also nehme ich den Zug um 14:42 dann sollte ich um 14:57 in Lüneburg am HBF und sollte bis Sonnenuntergang um 20:20 den Platz gut erreichen können.
Morgen dann nach dem Frühstück, vorbei am Kloster Medingen die 17 Km bis zum Kloster in Ebstorf, dort lasse ich mich dann zum Mittag wieder abholen.

Fotos vom Schlafplatz folgen Gruß Karsten

 

[Dauerpilger]

Hört bzw. liest sich doch gut - wünsche gutes Gelingen und bin schon gespannt auf das Schlafplatzbild....

Viele Grüße
Wolfgang

 

[KarstenD]

Nabend,

Also Zeitplan war etwas knapp bemessen, oder ein Zug früher wäre gut gewesen. Um 21 Uhr das Zelt im Wald aufbauen ist nicht wirklich schön, zum Glück kenne ich jede Befestigung und kann das im Schlaf machen.
Das war der Nacht Modus sonst wäre das Bild Schwarz, bin gespannt wie es hier Morgen früh ausschaut.
Musste 30 Meter im Dunkeln einen Hang hinunter und bin direkt am Fluss.

Finisher Bier und bisschen Essen muss nach 25 Kilometer jetzt erstmal sein.

Strecke von Lüneburg bis Bienenbüttel (17km) ist ein Traum, selten so einen schönen Weg gegangen. Auch Super gekennzeichnet. Die weiteren 8km waren dann auch schon wieder 2 zuviel, aber trotzdem sehr schön zu gehen.

 

[Gast]

sers KarstenD
na dann gut nacht, hast dir ja nen hübschen platz ausgesucht.
lass dich nicht von den nutschies = wildschweinen wecken....
nen guten weg wünscht
ralph

 

[Ulrich Altenhofen]

lass dich nicht von den nutschies = wildschweinen wecken....

Vor Wildschweinen habe ich keine Angst. Meist habe ich sie nur Grunzen gehört. Einmal waren sie so schnell geflüchtet, dass ich den Fotoapparat nicht schnell genug schussbereit hatte. Mehr Angst habe ich vor einem Hubschrauber, der während der Corona-Beschränkungen nachts sucht, was ich da mache.

 

[KarstenD]

Moin,

von Lüneburg bis Bienenbüttel war die Etappe 9, also bin ich direkt weiter auf Etappe 10, zusammen wären das 43 Kilometer geworden, wenn der zweite Tag etwas besser gelaufen wär...

Der Platz war OK, halbwegs gerade und bis auf Zug (alle 30 Minuten), Hunde, komische Geräusche die ganze N8 und gegen 2 Uhr ein schnaufendes Etwas neben dem Zelt, war alles Toll
Im Ernst die Temperatur ist nicht zu verachten, egal wie gut die Ausrüstung ist. Trotz Thermunterwäsche Isomatte bis -23, Schlafsack bis 0 Grad, merkt man bei 2 Grad doch sehr deutlich, wo die Kalte Luft ihre Wege in den Schlafsack findet. Nicht falsch verstehen, gefroren hab ich zu keiner Zeit, war auch immer der Meinung „das passt schon“ aber beim aufstehen war schnell klar, die Bedingungen in der N8 waren nicht ganz altersgerechte. Hab im letzten Jahr genug Nächte im Zelt geschlafen, aber so bes....... bin ich da nicht aufgestanden.

7:20 wach 7:40 war alles im Rucksack und ich auf dem Weg den Hang hinauf.
Die Daten von meiner Uhr haben mich doch sehr zum Lachen gebracht.

Der Aufstieg war einfacher als gedacht und sofort sind auch die gelben Pfeile wieder in Sicht. Die Hunde die ich immer wieder in der N8 hören konnte tauchen auch bald auf, zwei große Hütehunde die auf eine Schafherde aufpassen.
Nach 2 Kilometer bin ich an meinem Frühstücksplatz angekommen, sehr schöne Ecke und perfekt um mein Wasser wieder aufzufüllen.
Kurz davor steht ein Buen Camino auf einen Baum und bringt mich zum Lächeln, so kann man kurz die 4 Grad und die fehlende Sonne vergessen.


Bis hier hin, war ich zwar etwas Schlapp aber guter Dinge. Auch die 2 Kilometer bis zum Kloster Medingen nach dem Müsli und Kaffee fühlten sich Normal an.
Aber auf dem Weg, raus aus Medingen, war schon deutlich zu merken, das nicht alles in Ordnung war.

Die Strecke ist Toll und erinnert mich sehr Oft an Abschnitte in Spanien, aber der Körper wollte nicht so wie ich.
Macht dann auch keinen Spaß, wenn man nicht mehr um sich herum genießen kann, sondern jeden Schritt zählt.

Markierungen gibt es hier in Massen, den Weg muss man nie suchen, nur hinter der Überquerung der B4 auf dem Weg nach Seedorf fehlen die Wegweiser nach links, unmittelbar hinter einem Strommast, da hätte man auch (mein Bauchgefühl) geradeaus gehen können. Zur Sicherheit hab ich auf dem Handy nachgeschaut.
Bis Hohenbünstorf hab ich mich bewegt, da 2 Stunden für 6 Kilometer nicht mehr so ganz angenehm waren, hab ich mich dort abholen lassen.

Was wirklich schade war, denn es wären nur noch 6km bis Ebstorf gewesen und die letzten 3km von Etappe 10 sind identisch mit den ersten 3km von Etappe 11 (und die bin ich ja schon 2020 gehangen).
Egal, dann geher ich das Stück ab Medingen eben noch einmal...


Gruß Karsten

 

[Dauerpilger]

Hallo Karsten,

aber Du warst unterwegs und hast ein Stück Weg zurückgelegt - Prima!!

Danke für den Bericht und die Bilder!

Viele Grüße
Wolfgang

 

[Gast]

sers karsten,

passt doch!
das flach schlafen, draussen, das kenn ich auch, da gehts mir genauso.
klar ist man(n) dann nicht soo fit, morgens und alles geht langsamer. macht aber nix, gehört dazu und bessert sich auch nach ein paar tagen.

Nicht falsch verstehen, gefroren hab ich zu keiner Zeit, war auch immer der Meinung „das passt schon“

mir gehts oft so, dass das „schlecht geschlafen“ und öfter aufwachen so wie bei dir vom „zwar nicht frieren“, aber doch zu kalt sein kommt.

dank dir für den bericht, die bilder !
mach weiter so, vergiss nicht sport zu machen, damit du besser schläfst , auf der piste
lich ralph

noch ne frage: welchen schlafsack hast dabeigehabt?

 

[KarstenD]

Moin Ralph,

ja in Zukunft werde ich nach einer Etappe, also nach 20-25 Kilometer, kurz 10 Minuten Pause gönnen und dann erstmal eine Stunde Sport machen... ist eine gaaaaaaanz tolle Idee von meiner Uhr!

Schlafsack ist Yeti Shadow 300
Komfort: 2 °C, Limit: -3 °C, Extrem: -19 °C also daran hat es sicher nicht gelegen.
Das war einfach Zuwenig Zeit wegen Sonnenuntergang im Nacken und dadurch Zuwenig Pausen...


Gruß Karsten