Camino de Baztan

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Hallo zusammen,

nach dem Camino ist vor dem Camino und der Urlaubswunschplan für 2020 liegt schon aus. Was liegt also näher, als sich Gedanken für das kommende Jahr zu machen.

In diesem Jahr war ich auf dem Camino Vasco Interieur und wurde, trotz des sehr schlechtes Wetters, ziemlich "angefixt" vom Baskenland. Nun ist mir eine Info über den Camino des Baztan vor die Füße gefallen, der ja von Bayonne nach Pamplona, also vom Baskenland nach Navarra, führt.

War schon jemand von Euch dort und kann mir ein paar Einzelheiten wie Pilgerdichte, Herbergssituation, Besonderheiten etc. mitteilen.

Vielen Dank vorab und einen schönen Abend.

Michael
Der Camino-Kumpane
 

WoM

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Wow, das klingt sehr spannend! Höre das erste mal davon
 

Camino-Kumpane

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Vielen Dank für Eure Hinweise, ein bisschen hatte ich auch schon gefunden.

Jetzt wär noch ein "Augenzeuge" schön, der etwas aus erster Hand zu berichten wüsste:)
 

Ulrich Altenhofen

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...du siehst das verkehrtrum
Ich habe den Weg verkehrt herum gesehen. Denn ich bin ihn 2013 von Pamplona in Richtung Bayonne gegangen. Trotz allgemein guter Kennzeichnung ist der Weg in umgekehrter Richtung auch mit Karte nicht einfach zu finden. Die website, von der ich die Karte hatte, gibt es wohl nicht mehr. Bei der Suche mit Google bin ich auf diese: https://www.turismo.navarra.es/deu/...escindibles/baztan/camino-santiago-baztan.htm gestoßen. Die Landschaft ist sehr schön und die Steigungen nicht so stark wie von St. Jean aus. Wenn das Wetter etwas besser ist als zu der Zeit, als ich den Weg gegangen bin, ist er der Route von St. Jean nach meiner Meinung vorzuziehen. Ich füge den Text meines Tagebuchs von diesem Weg an:
... Um 19 Uhr waren in Pamplona die letzten Ansichtskarten gekauft und geschrieben und ich begann den Baxtan-Weg zu gehen. Zwar sah ich beim Zurückblicken einzelne gelbe Pfeile, aber selbst mit Karte ist es schwierig, den Weg in umgekehrter Richtung zu finden. Bei einem Rastplatz in der Nähe von Soraunen zeltete ich.
Freitag 7.6.2013 Gegen 6 Uhr ging ich los und fand den Weg zuerst recht gut. Kurz vor Lantz traf ich einen Pilger, der den Weg in richtiger Richtung ging. Auch er bestätigte, dass der Weg wenig begangen ist. Man kann nicht aus den Fußspuren auf den richtigen Weg schließen. Nach der Mittagspause in Lantz habe ich wohl den falschen Weg erwischt, der zu weit östlich verlief. Ich korrigierte die Richtung, wobei ich zeitweise auf dem GR 12 nach Westen lief und gelangte schließlich auf die NA1210, der ich nach Norden folgte. Kurz vor der Straße sah ich auch die ganz kleinen Ponys, über deren Hufspuren ich mich schon vorher gewundert hatte. Bedingt durch eine Sperrung des Tunnels der N121a wurde der mir entgegenkommende Verkehr über die NA1210 geleitet. Ich sah öfter gelbe Pfeile, wo sie von der Straße weg weisen und nicht dort, wo sie auf die Straße kommen. Gegen 21 Uhr zeltete ich auf einer Wiese neben dem gekennzeichneten Weg zwischen Zigarraune und Utretat. Kaum hatte ich das Zelt aufgebaut, begann es zu regnen.
Samstag 8.6.2013 Es regnete wohl die ganze Nacht. Im Zelt standen Pfützen. Ich beschloss, nur noch auf Straßen zu gehen, weil die Wege nur noch Bäche und Schlamm sein konnten. Es regnete die ganze Zeit, zunächst schwächer aber auf der nördlichen Seite des Passes dann stärker. Ich hatte meinen Daumen hoch gehalten und fand zunächst einen, der mich einige km mitnahm, dann zwei, die zur Arbeit an der französischen Grenze fuhren. Durch den Regen war ich inzwischen so nass, dass ich es keinem mehr zumuten wollte, mich in sein Auto zu nehmen. Trotzdem hielten drei Portugiesen an und fragten, ob sie mich mitnehmen könnten. Obwohl sie nach Biarritz wollten, fuhren sie mich extra nach Bayonne zum Bahnhof, wo wir gegen 14 Uhr ankamen.
 
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Camino-Kumpane

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Hallo Ulrich,

vielen Dank für den kurzen Eindruck den Du mir gegeben hast. Wir werden vermutlich Pfingstsamstag nach Bayonne anreisen und dann bekommt man ja in St. Jean kein Bein auf den Boden wegen des langes Wochenendes. Bis wir dann in Pamplona auf den Camino Frances treffen, hat sich die "Pfingstwandergruppe":rolleyes: aus St. Jean hoffentlich schon etwas zerstreut, wir brauchen ja etwas länger.

Das es in diesem kleinen Zipfel Spaniens sehr nass sein kann, musste ich dieses Jahr lernen, als ich auf dem Camino Vasco interior unterwegs war. Aber das satte Grün muß ja irgendwo her kommen und mehr als in diesem Jahr, kann es nächstes Jahr gar nicht regnen (toitoitoio_O)

Gerne bin ich bereit, den Augenzeugen auf dem Camino de Baztan zu geben - in diesem Jahr habe ich den Vasco leider mehr erahnt als gesehen, denn es hat nicht nur wie aus Eimern geregnet - nein es war auch bis kurz vor Salvatierra durchgehend nebelig. Den Blick vom Tunnel runter ins Tal müsste ich dann bei Gelegenheit nochmal nachholen .

Vielen Dank nochmal für Eure Infos.
 
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Pilger Franz

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Gerne bin ich bereit, im den Augenzeugen auf dem Camino de Baztan zu geben
Ich habe interessehalber mal in GRONZE reingeschaut https://www.gronze.com/camino-baztan (danke, Ralph!).
Wenn man nicht in eine Pilgerunterkunft reinkommt, dann kann es arg teuer werden. Was haben die dort für Preise!!! Kommt natürlich auch auf das eigene Budget an :)
Und dann noch an Pfingsten... also heißt es , sehr frühzeitig zu reservieren.
 
G

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servus franz,

.... dein link beschreibt den weg von bayonne nach saint jean pied de porte,
nicht den vom bayonne - irun - panplona.
<3lich ralph
 

gellogir

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hallo michael.
ich bin dieses jahr mitte mai den camino baztan gegangen.ein richtig schöner kurzer pilgerweg.leider hat das wetter nicht so richtig mitgespielt.es hat viel geregnet.in bayonne habe ich bei veronique geschlafen(adresse und telenr.steht bei gronze drin) eine nette französin die in ihrer wohnung mitten in der altstadt ein zimmer für pilger mit 4 betten anbietet.20 Euro mit frühstück.veronique gibt tips wo man abends gut essen gehen kann ect..
die zweite nacht habe ich in espelette geschlafen (der weg dorthin geht durch schönes grünes baskenland).bei einem äteren französischen ehepaar was im obersten geschoß ihres hauses zimmer anbietet.diese unterkunft hatte mir veronique telonisch reserviert.30 euro hat die nacht dort gekostet.eigentlich wollte ich in der herbege von espelette schlafen,aber telefonisch konnte ich dort kein erreichen.bisschen kommisch war das man durch das wohnzimmer der leute mußte um ins obergeschoß zu kommen.
die zweite etappe von espelette nach urdax/urdazubi war heftig.den ganzen tag hat es übelst geregnet.auf einer anhhöhe wusste ich nicht wo der richtige weg weiter geht.teilweise ist der camino baztan schlecht ausgeschildert,und kreuzt andere wanderwege,was sehr verwirrend sein kann (es gibt noch varianten nach irun und sjpd).bin hin und her gegangen bis ich mir einen eigenen weg mit google maps zur spanischen grenze gebastelt habe.geschlafen habe ich im kloster von urdax für ein paar euro.das war dan wieder cool.
wen man in urdax übernachtet sollte man sich abends in den bars/restaurants für den anderen tag was zu essen/trinken organisieren (was ich nicht gemacht habe).die bars haben morgens noch zu,und einen laden gibt es dort nicht.das nächste dorf maya ist 10 km entfernt und bevor man dort ist muß man ca.600 höhenmeter überwinden.
landschaftlich war es eine sehr schöne etappe bis nach elizondo.dort habe ich in der herberge korari xar geschlafen.meine das ich 20 euro mit frühdstück dort bezahlt habe.die herberge liegt etwas außerhalb vom camino neben einer bar,welche auch die betreiber der herbege sind.
die 4 etappe ist dan die königsetappe auf dem baztan.eine unglaublich schöne pyrenäen überquerung.am anfang ging es die ersten 3-4 km viel und neben bundesstrassen/autobahn entlang,und der aufstieg war nicht gerade einfach,aber es wurde mit grandiosen ausblicken belohnt.größten teils ging es auf 1000 meter durch einen fantastischen bergwald.kilometer lang.kann mich nicht erinnern das ich mal durch so einen wunderschönen wald spazieren gegangen bin.ganz ungefährlich ist diese etappe aber nicht.es geht über stock und stein,und da es die tage viel geregnet hat waren viele abschnitte rutschig,matschig.das ziel örtchen lantz ist so ein kleines schnuckeliges dorf in den pyrenäen gebetet.geschlafen habe ich dort in der alberge de navarra.eine alte schule die zur pilgerunterkunft umfunktioniert wurde.auch für ein paar euro.hat mir gut gefallen.
den fünften wandertag ging es von lantz zum campingplatz ezcaba.eine leicht etappe durch wiesen,kleine wälder und auf strassen.13 euro hat die nacht in einer hütte auf dem campingplatz mit meheren doppelbetten gekostet.war gut.
tag sechs ging es dan nochmal 5 km weiter bis nach pamplona.und von pamplona bin ich mit dem bus nach irun gefahren und von dort den camino vasco del interior zu starten.auch ein toller camino ....
auf dem Camino Baztan habe ich nur 2 andere pilger getroffen.ich mag einsamme caminos sehr.
die etappen
1.Bayonne-Espelette ca.25 km,2.Espelette-Urdax/Urdazubi-ca.20 km,3.Urdax/Urdazubi-Elizondo ca.20 km,4.Elizondo-Lantz ca.26 km,5.Lantz-Camping Ezcaba ca.24 km.6.Camping Ezcaba -Pamplona ca.5km

grüße maik
 

gellogir

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hallo michael.
ich bin dieses jahr mitte mai den camino baztan gegangen.ein richtig schöner kurzer pilgerweg.leider hat das wetter nicht so richtig mitgespielt.es hat viel geregnet.in bayonne habe ich bei veronique geschlafen(adresse und telenr.steht bei gronze drin) eine nette französin die in ihrer wohnung mitten in der altstadt ein zimmer für pilger mit 4 betten anbietet.20 Euro mit frühstück.veronique gibt tips wo man abends gut essen gehen kann ect..
die zweite nacht habe ich in espelette geschlafen (der weg dorthin geht durch schönes grünes baskenland).bei einem äteren französischen ehepaar was im obersten geschoß ihres hauses zimmer anbietet.diese unterkunft hatte mir veronique telonisch reserviert.30 euro hat die nacht dort gekostet.eigentlich wollte ich in der herbege von espelette schlafen,aber telefonisch konnte ich dort kein erreichen.bisschen kommisch war das man durch das wohnzimmer der leute mußte um ins obergeschoß zu kommen.
die zweite etappe von espelette nach urdax/urdazubi war heftig.den ganzen tag hat es übelst geregnet.auf einer anhhöhe wusste ich nicht wo der richtige weg weiter geht.teilweise ist der camino baztan schlecht ausgeschildert,und kreuzt andere wanderwege,was sehr verwirrend sein kann (es gibt noch varianten nach irun und sjpd).bin hin und her gegangen bis ich mir einen eigenen weg mit google maps zur spanischen grenze gebastelt habe.geschlafen habe ich im kloster von urdax für ein paar euro.das war dan wieder cool.
wen man in urdax übernachtet sollte man sich abends in den bars/restaurants für den anderen tag was zu essen/trinken organisieren (was ich nicht gemacht habe).die bars haben morgens noch zu,und einen laden gibt es dort nicht.das nächste dorf maya ist 10 km entfernt und bevor man dort ist muß man ca.600 höhenmeter überwinden.
landschaftlich war es eine sehr schöne etappe bis nach elizondo.dort habe ich in der herberge korari xar geschlafen.meine das ich 20 euro mit frühdstück dort bezahlt habe.die herberge liegt etwas außerhalb vom camino neben einer bar,welche auch die betreiber der herbege sind.
die 4 etappe ist dan die königsetappe auf dem baztan.eine unglaublich schöne pyrenäen überquerung.am anfang ging es die ersten 3-4 km viel und neben bundesstrassen/autobahn entlang,und der aufstieg war nicht gerade einfach,aber es wurde mit grandiosen ausblicken belohnt.größten teils ging es auf 1000 meter durch einen fantastischen bergwald.kilometer lang.kann mich nicht erinnern das ich mal durch so einen wunderschönen wald spazieren gegangen bin.ganz ungefährlich ist diese etappe aber nicht.es geht über stock und stein,und da es die tage viel geregnet hat waren viele abschnitte rutschig,matschig.das ziel örtchen lantz ist so ein kleines schnuckeliges dorf in den pyrenäen gebetet.geschlafen habe ich dort in der alberge de navarra.eine alte schule die zur pilgerunterkunft umfunktioniert wurde.auch für ein paar euro.hat mir gut gefallen.
den fünften wandertag ging es von lantz zum campingplatz ezcaba.eine leicht etappe durch wiesen,kleine wälder und auf strassen.13 euro hat die nacht in einer hütte auf dem campingplatz mit meheren doppelbetten gekostet.war gut.
tag sechs ging es dan nochmal 5 km weiter bis nach pamplona.und von pamplona bin ich mit dem bus nach irun gefahren und von dort den camino vasco del interior zu starten.auch ein toller camino ....
auf dem Camino Baztan habe ich nur 2 andere pilger getroffen.ich mag einsamme caminos sehr.
die etappen
1.Bayonne-Espelette ca.25 km,2.Espelette-Urdax/Urdazubi-ca.20 km,3.Urdax/Urdazubi-Elizondo ca.20 km,4.Elizondo-Lantz ca.26 km,5.Lantz-Camping Ezcaba ca.24 km.6.Camping Ezcaba -Pamplona ca.5km

grüße maik
 

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Hallo Maik,

vielen Dank für Deinen Pilgerbericht, da ist schon sehr viel interessantes bei.

Ich bin ab 22. Mai auf dem Camino Vasco del interior unterwegs gewesen und habe mir die Variante de Zaiatz gegönnt. Leider hatte ich grottenschlechtes Wetter und habe niemanden getroffen, der auch so "bescheuert" :Dwar, die Variante bei diesem Wetter zu laufen.

Grundsätzlich muss ich auch keine Pilgerhorden neben mir herlaufen haben, aber eine Woche ohne wirklichen Kontakt zu anderen war dann auch genug. In Beasain war zwar ein sehr nettes und hilfsbereites Hospitaleiro-Ehepaar im Dienst und in Zegama hatte ich das Vergnügen mit äusserst schlecht gelaunten französischen Rückwartspilgern, aber leider waren unsere Fremdsprachenkenntnisse so weit gestreut, dass wir uns nur sehr mühevoll verständigen konnten. Ansonsten war mein Camino bis Mirando de Ebro eine One-man-show und ich schlief bis auf Zegama und Vitoria in jeder Herberge alleine.

Aber ich bin ja lernfähig und starte nächstes Jahr mal wieder als Pilgerduo.

@Franz
Vielen Dank für Deinen Link, der den Camino de Baztan bis Urdax und dann weiter bis St. Jean enthält. Auch da gibt es (wenn Google ordentlich für mich übersetzt:rolleyes:) sicher etwas zu holen. Und wer weiss, vielleicht laufe ich ja auch mal von Bayonne nach St. Jean Pied de Port, dann habe ich im zweiten Teil auch dafür schon Infos.

Vielen Dank für Eure Mühe

Michael
Der Camino-Kumpane
 
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