...du siehst das verkehrtrum
Ich habe den Weg verkehrt herum gesehen. Denn ich bin ihn 2013 von Pamplona in Richtung Bayonne gegangen. Trotz allgemein guter Kennzeichnung ist der Weg in umgekehrter Richtung auch mit Karte nicht einfach zu finden. Die website, von der ich die Karte hatte, gibt es wohl nicht mehr. Bei der Suche mit Google bin ich auf diese:
https://www.turismo.navarra.es/deu/...escindibles/baztan/camino-santiago-baztan.htm gestoßen. Die Landschaft ist sehr schön und die Steigungen nicht so stark wie von St. Jean aus. Wenn das Wetter etwas besser ist als zu der Zeit, als ich den Weg gegangen bin, ist er der Route von St. Jean nach meiner Meinung vorzuziehen. Ich füge den Text meines Tagebuchs von diesem Weg an:
... Um 19 Uhr waren in Pamplona die letzten Ansichtskarten gekauft und geschrieben und ich begann den Baxtan-Weg zu gehen. Zwar sah ich beim Zurückblicken einzelne gelbe Pfeile, aber selbst mit Karte ist es schwierig, den Weg in umgekehrter Richtung zu finden. Bei einem Rastplatz in der Nähe von Soraunen zeltete ich.
Freitag 7.6.2013 Gegen 6 Uhr ging ich los und fand den Weg zuerst recht gut. Kurz vor Lantz traf ich einen Pilger, der den Weg in richtiger Richtung ging. Auch er bestätigte, dass der Weg wenig begangen ist. Man kann nicht aus den Fußspuren auf den richtigen Weg schließen. Nach der Mittagspause in Lantz habe ich wohl den falschen Weg erwischt, der zu weit östlich verlief. Ich korrigierte die Richtung, wobei ich zeitweise auf dem GR 12 nach Westen lief und gelangte schließlich auf die NA1210, der ich nach Norden folgte. Kurz vor der Straße sah ich auch die ganz kleinen Ponys, über deren Hufspuren ich mich schon vorher gewundert hatte. Bedingt durch eine Sperrung des Tunnels der N121a wurde der mir entgegenkommende Verkehr über die NA1210 geleitet. Ich sah öfter gelbe Pfeile, wo sie von der Straße weg weisen und nicht dort, wo sie auf die Straße kommen. Gegen 21 Uhr zeltete ich auf einer Wiese neben dem gekennzeichneten Weg zwischen Zigarraune und Utretat. Kaum hatte ich das Zelt aufgebaut, begann es zu regnen.
Samstag 8.6.2013 Es regnete wohl die ganze Nacht. Im Zelt standen Pfützen. Ich beschloss, nur noch auf Straßen zu gehen, weil die Wege nur noch Bäche und Schlamm sein konnten. Es regnete die ganze Zeit, zunächst schwächer aber auf der nördlichen Seite des Passes dann stärker. Ich hatte meinen Daumen hoch gehalten und fand zunächst einen, der mich einige km mitnahm, dann zwei, die zur Arbeit an der französischen Grenze fuhren. Durch den Regen war ich inzwischen so nass, dass ich es keinem mehr zumuten wollte, mich in sein Auto zu nehmen. Trotzdem hielten drei Portugiesen an und fragten, ob sie mich mitnehmen könnten. Obwohl sie nach Biarritz wollten, fuhren sie mich extra nach Bayonne zum Bahnhof, wo wir gegen 14 Uhr ankamen.