Hallo, mal eine kurze Frage in die Pilgerrunde: War schon einmal eine/r von Euch in Matavenero? Nicht direkt auf dem CF aber nur ein kurzer Abstecher von Foncebadon. Erfahrungen? Danke und Buen Camino, SY
Ist ja uralt, Deine Frage, aber ich könnte da einiges zu sagen...
Danke Simone, für die Infos.So ihr beiden, hier also was ich von Matavenero weiß und zwar von einer jungen Frau, die dort seit langem lebt und die ich im November in Riego de Ambos traf. Wir sprachen ausführlich. Mich interessiert es auch, weil ich lange Jahre in einer großen Gemeinschaft in Deutschland lebte und wir immer wieder Besuch aus Matavenero hatten.
Also sind dies News aus zweiter Hand.
Herrlich, das Bild mit den griechischen Göttern!
Also sie erzählte dass wenig neue Leute dauerhaft dortgeblieben sind und die damals jungen deutlich älter werden Es gibt viele Probleme, die vor allem mit der Härte des Alltags und dem Geldmangel zu tun haben.
Viele leben in Hütten, die dringend Sanierung bräuchten. Durch die Armut und die nachlassenden Kräfte sieht es sehr chaotisch und teilweise muellig aus.
Es gibt viele, die sich sehr auf sich selbst zurück ziehen.
Sie sagte lachend, dass es keine Nackten mehr gäbe, denn das wollen die Jugendlichen nicht.
Die Jugend in Matavenero will eher Normalität. ...
Aber es ist schwer für die Leute, Geld zu beschaffen, Jobs ausserhalb sind immer mit viel Fahrerei verbunden und das kostet auch schon wieder. ..
Das Holz zum Heizen zu beschaffen wird immer schwieriger, denn es ist bergig und um's Dorf rum ist nix mehr da.
Sie sagte dass viele sich dorthin zurück ziehen wollten vor den Schwierigkeiten eines Lebens in der Gesellschaft, aber jetzt wo sie älter werden, sehen dass es alles andere als einfacher ist, in diesen abgelegenen Bergen.
Aber sie sagt dass es für ihre Kinder ein einzigartiger Ort zum Aufwachsen sei und deshalb bleibt sie. Sie hat einen festen Job in Foncebadon und einen anderen in Ponferrada...
Sie sagt dass es immer noch sehr "anarchistisch" dort sei, aber das bringt auch ungeheure Spannungen bis hin zu Feindseligkeiten.Ich hörte auch schon von Pilgern ab und zu, dass man sich dort nicht mehr so willkommen fühlt und dass die Atmosphäre eher angespannt ist.
Aber sie dürfen weiter dirt leben wie sie wollen und zahlen keine Steuern. Man lässt sie in Ruhe. Jedenfalls war es das, was ich verstanden habe. Unter dem Vorbehalt meiner mangelnden Spanisch-Kenntnisse.
Soweit,
Viele liebe Grüße!
Simone
Gerne Ralph,sers,
nur mal so, zur klarstellung:
simsim, simone war mal hier im forum mitglied, hat ihren account aber -leider- löschen lassen.
aus welchem unerfindlichen grund ihre beiträge mir zugeordnetbwerden, keine ahnung.
lich ralph
aber danke für deinen einblick in das leben dort.
Aber klar, habe mal nachgerechnet, die Kinder damals sind heute erwachsen, zumindest, jene, die dageblieben sind.Gerne Ralph,
naja, ist lange her, dass ich da war, und wohl wahr, wir lebten eine Utopie.
Es erschreckt mich, wenn ich die Berichte lese, auf Spanisch und Deutsch, was aus dem Dorf geworden ist, echt traurig.
Wann hast Du die letzten Berichte gelesen? Soweit ich weiss geht es denen richtig gut und sie haben eine echte, gute Utopie wahr gemacht.Gerne Ralph,
naja, ist lange her, dass ich da war, und wohl wahr, wir lebten eine Utopie.
Es erschreckt mich, wenn ich die Berichte lese, auf Spanisch und Deutsch, was aus dem Dorf geworden ist, echt traurig.
Wann hast Du die letzten Berichte gelesen? Soweit ich weiss geht es denen richtig gut und sie haben eine echte, gute Utopie wahr gemacht.
BC SY
Syates, ich habe nicht nur Berichte, etc. gelesen, sondern auch Leute in Portugal getroffen. Ich kann Dir nicht mal genau sagen, wann und wo, klar, Portugal war im Sommer 2017, alles andere habe ich so nach und nach gelesen.Ich würde es Ihnen wünschen, keine Frage.
Ich werde im Herbst auf meiner spanischen Tour mir mal selbst ein Bild machen. Leider leben wir in einer Zeit, wo man mit Informationen sehr vorsichtig umgehen muss.
Aber logisch ist für mich schon, dass die Kinder von damals das Leben nicht weiter führen wollen. Ausnahmen bestätigen ja nur die Regel. Für kleine Kinder ist es dort das Paradies, zumindest war es zu meiner Zeit damals dort so. Die Kinder sprachen meist schon mit 8 Jahren min. 3 Sprachen. Doch man sah auch, dass die Kinder so mit 15-16 Jahren andere Interessen entwickelten, als nur Natur und Landwirt sein.
Leute wie N* und auch M*, sind dort weggezogen, zwei, die zu den allerersten gehörten. Sorry, möchte kein Namedroper sein.
Aber die Sommer waren schon klasse mit den Fullmoon Parties, einer Atmoshäre von Liebe und Zärtlichkeit. Die Trommelsessions, das war schon toll. Und ja, wir haben auch geteilt, keiner musste Hungern. Eine tolle Erfahrung.
Viele Fragen mich, warum ich nicht dort geblieben bin. Denen sage ich dann,dass mir schon damals bewusst war,dass man nicht jünger wird. Nur, um mal ein Vollbad zu nehmen, ist dort ein Tageswerk. Die Zeit dort läuft ganz anderes. Ich glaube, wenn man dort einige Jahre gelebt hat, kommt man in der modernen, schnelllebigen Gesellschaft nicht mehr klar.
Daher sollte man nur das publizieren, was man selbst erlebt hat und sich dabei auch selbst kritisch betrachten, da man ja auch selbst Reaktionen auslöst mit seinem Verhalten.
Soweit, sorry dass der Text etwas holprig geworden ist, da ich einige Infos wieder gelöscht habe, dennoch hoffe ich, das er Informativ war?
Alles Liebe aus Münster
Rays