Detlef
Peregrin@
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Ich bin dann mal wieder zu Hause. Schon seit einigen Tagen, aber wie das so ist, haben eine Reihe von Verpflichtungen auf mich gewartet, die es zu erledigen galt. Das ist passiert und Zeitgleich mit dem Video, das ich erstellen will, finde ich nun die nötige Zeit und Muße um einen „Pilgerbericht“ zu schreiben. Ich habe in diesem Forum viele Informationen bekommen, viel Hilfe, eine Menge Anregung und Wissenswertes erfahren. Vielleicht kann ich hier etwas davon zurückgeben. Noch kurz zur Person. Ich bin 63 Jahre alt, fast Rentner, Gott sei Dank gesund und munter, treibe viel Sport, gehe Wandern und bezeichne mich durchaus als Fit. Von Stein zu Stein springe ich natürlich nicht mehr. In den letzten Jahren haben meine Frau und ich einige längere Wanderungen gemacht. Auch eine Alpenüberquerung war dabei. Allerding mit Gepäcktransport und Übernachten in sehr komfortablen Hotels. Pilgern zu gehen „schlummert“ schon seit einigen Jahren in mir und das hat übrigens nichts mit Hape Kerkeling zu tun. Dadurch das ich jetzt mehr Zeit habe, konnte ich diesen lang gehegten und sorgfältig gepflegten Vorsatz endlich umsetzen. Ich war alleine Unterwegs. Meine Frau muss noch arbeiten. Für „das erste mal“ fand ich es auch richtig alleine zu gehen. Ich war meiner selbst ja nicht so sicher und 240 Km wollen auch erlaufen werden. Daher war froh, das erstmal alleine ausprobieren zu können.
Am Freitag den 11. Oktober bin ich um 08.30 Uhr in Porto gelandet. Mit der S – Bahn (?) bin ich ins Zentrum gefahren, war Frühstücken und habe mir bei Decathlon ein paar Wanderstöcke gekauft. Meine von zu Hause wollte ich nicht mitnehmen, weil ich mir nicht klar war, ob das im Flugzeug möglich ist. Dieser Kauf entpuppte sich bereits an Tag 3 als völlig überflüssig. Der von mir gewählte Weg, zwei Tage Küste, dann abbiegen zum Camino Zentral, ist so völlig Problemlos zu laufen, dass ich die Dinger nach drei Tagen verschenkt habe. Dann war ich in der Kathedrale von Porto und habe mir den ersten Stempel abgeholt. Hatte ich mir etwas persönlicher vorgestellt, aber die Dame am Eingang hämmerte das Ding völlig emotionslos und gelangweilt in meinen Pilgerpass. Auch gut. Dann bin ich mit der Straßenbahn ans Meer gefahren und startete meinen ersten Camino. Immer am Ozean entlang bei bestem Wetter ging es rund 20 Km zum Campingplatz von Vila Cha. Ich hatte mir im Vorfeld übers Internet eine Holzhütte reserviert und war dann doch froh als ich angekommen bin. Die lange schlaflose Nacht vorher, der Rucksack auf dem Rücken und das lange laufen sorgten dann schon dafür das der Akku langsam leer wurde. Die Hütte entpuppte sich als durchaus angenehm. Ich hatte sie auch für mich alleine (war so geplant) und daher konnte ich mich entsprechen ausbreiten. Nach Duschen und umziehen habe ich noch eine Weile vor der Tür gesessen und es gab tatsächlich einen tollen Sonnenuntergang. Im Restaurant habe ich später für 6,50 Euro das Pilgermenü zu mir genommen. Ich war überrascht was hier für das Geld geboten wurde. Suppe, Salat, Hauptgericht und Nachtisch, Wasser und Kaffee und das essen war echt gut. Um 20.00 Uhr habe ich im Bette gelegen und mich auf den nächsten Tag gefreut.
Samstag 12. Oktober: Die zweite Etappe sollte von Lavra nach Rates über 25 Km gehen. Zuerst weiter am Meer entlang bis Vila de Conde und dann abbiegen. Das war aber an diesem Tag zu viel und so musste ich 4 Km vor dem Ziel in Arcos aufgeben. Was mich fertig machte, war dieses lange laufen über Asphalt und Kopfsteinpflaster. Darauf war ich nicht vorbereitet. Dazu kommt, dass man sehr häufig an engen, stark befahrenen Straßen langgeht und die Autofahrer alles andere als Rücksichtsvoll sind. Für das Auge gab es auch nicht viel zu sehen und so habe ich ziemlich in entkräftet in Arcos Schluss gemacht. Außerdem fing es gerade an zu Regnen und damit war der Rest Motivation auch im Eimer. Direkt am Weg steht das ausgesprochen schöne Hotel Villa d’Arcos. Nicht so Preiswert, aber jeden Euro wert. Hier habe ich mich ausgesprochen wohl gefühlt und war froh, dass der Tag zu Ende war. Meine Füße auch.
Sonntag 13. Oktober: Ein trüber Tag. Regnerisch, grau, neblig. Also nichts für traurige Gemüter. Ich bin früh los und habe mir in der Pilgerherberge in Rates meinen ersten Stempel abgeholt. Ich muss gestehen, dass ich das im Vorfeld nicht wirklich kapiert hatte mit dem Stempeln. Also das Prinzip schon, aber wo es die gibt z.B. hat mir eine Menge Kopfzerbrechen gemacht. Wie so vieles entpuppte sich das vor Ort als völlig Problemlos und nachdem man das begriffen hatte, gab es neben dem Morgenkaffee in der Bar auch gleich mal einen Stempel. Unterwegs waren auch einige Kirchen, Gedenkstätten, Touristeninfos und einmal ein Autohaus meine Anlaufstelle. Das tragen meines 10 Kilo schweren Rücksacks hat mir überraschenderweise überhaupt keine Probleme gemacht. Die Füße waren von dem zusätzlichen Gewicht allerdings nicht begeistert und haben durchaus protestiert. Als wahrer Segen zeigte sich dann der Kauf von Treckingsandalen, die ich mir im Vorfeld zugelegt habe. Auch ein Lernprozess. So konnte ich am Nachmittag die Wanderschuhe ausruhen lassen und war mit den Sandalen unterwegs. Der Tag war ereignislos und ich war nur erstaunt, dass ich offensichtlich der einzige Pilger war. Ich habe unterwegs kaum Menschen getroffen. Im heutigen Ziel, Barcelinhos, habe ich im Barcelos Way Guest House gewohnt. Eine ganz klare Empfehlung. Ein kleines aber sehr gediegenes Zimmer direkt an der Brücke. Küche zur Benutzung ist im Haus und das Frühstück am Morgen ist ausreichend. Das Hostel hatte ich eine Stunde vor meiner Ankunft über Booking.com reserviert.
Montag 14. Oktober: Heute ging es von Barcelinhos nach Vitorino dos Piaes. Der Weg war besser zu laufen. Zwar auch viel Asphalt und hin und wieder Kopfsteinpflaster aber auch einige sehr schöne Streckenabschnitte. Auch dieser Tag war sehr wechselhaft und nicht nur vom Wetter her. Auch meine Stimmung schwankte irgendwie zwischen „Super was ich hier mache“ und „was mache ich hier Eigentlich“? Heute habe ich mal einige wenige andere Pilger getroffen, aber außer einem Buen Camino war da nichts. Ich war relativ flott Unterwegs und kam schon um 14.00 Uhr im Estabulo de Valinhas an. Eine sehr urige Unterkunft, toll gelegen. Das Zimmer, ebenfalls am Morgen reserviert, war ein Betonkasten mit einer Tür aus Stahl. Es war Saukalt in dem Bunker, aber eine Heizung und ein ungewöhnlich bequemes Bett sorgten für Gemütlichkeit. Ich habe mir dann erstmal Kaffee gekocht, die nötigen Utensilien waren da, mich in die Sonne gesetzt und etwas gelesen und meinen „Tagesbericht“ geschrieben. Am Abend habe ich am Pilgermenü Teilgenommen. Das essen war gut, aber mir war nicht so sehr nach Konversation und deshalb habe ich mich schnell verabschiedet.
Am Freitag den 11. Oktober bin ich um 08.30 Uhr in Porto gelandet. Mit der S – Bahn (?) bin ich ins Zentrum gefahren, war Frühstücken und habe mir bei Decathlon ein paar Wanderstöcke gekauft. Meine von zu Hause wollte ich nicht mitnehmen, weil ich mir nicht klar war, ob das im Flugzeug möglich ist. Dieser Kauf entpuppte sich bereits an Tag 3 als völlig überflüssig. Der von mir gewählte Weg, zwei Tage Küste, dann abbiegen zum Camino Zentral, ist so völlig Problemlos zu laufen, dass ich die Dinger nach drei Tagen verschenkt habe. Dann war ich in der Kathedrale von Porto und habe mir den ersten Stempel abgeholt. Hatte ich mir etwas persönlicher vorgestellt, aber die Dame am Eingang hämmerte das Ding völlig emotionslos und gelangweilt in meinen Pilgerpass. Auch gut. Dann bin ich mit der Straßenbahn ans Meer gefahren und startete meinen ersten Camino. Immer am Ozean entlang bei bestem Wetter ging es rund 20 Km zum Campingplatz von Vila Cha. Ich hatte mir im Vorfeld übers Internet eine Holzhütte reserviert und war dann doch froh als ich angekommen bin. Die lange schlaflose Nacht vorher, der Rucksack auf dem Rücken und das lange laufen sorgten dann schon dafür das der Akku langsam leer wurde. Die Hütte entpuppte sich als durchaus angenehm. Ich hatte sie auch für mich alleine (war so geplant) und daher konnte ich mich entsprechen ausbreiten. Nach Duschen und umziehen habe ich noch eine Weile vor der Tür gesessen und es gab tatsächlich einen tollen Sonnenuntergang. Im Restaurant habe ich später für 6,50 Euro das Pilgermenü zu mir genommen. Ich war überrascht was hier für das Geld geboten wurde. Suppe, Salat, Hauptgericht und Nachtisch, Wasser und Kaffee und das essen war echt gut. Um 20.00 Uhr habe ich im Bette gelegen und mich auf den nächsten Tag gefreut.
Samstag 12. Oktober: Die zweite Etappe sollte von Lavra nach Rates über 25 Km gehen. Zuerst weiter am Meer entlang bis Vila de Conde und dann abbiegen. Das war aber an diesem Tag zu viel und so musste ich 4 Km vor dem Ziel in Arcos aufgeben. Was mich fertig machte, war dieses lange laufen über Asphalt und Kopfsteinpflaster. Darauf war ich nicht vorbereitet. Dazu kommt, dass man sehr häufig an engen, stark befahrenen Straßen langgeht und die Autofahrer alles andere als Rücksichtsvoll sind. Für das Auge gab es auch nicht viel zu sehen und so habe ich ziemlich in entkräftet in Arcos Schluss gemacht. Außerdem fing es gerade an zu Regnen und damit war der Rest Motivation auch im Eimer. Direkt am Weg steht das ausgesprochen schöne Hotel Villa d’Arcos. Nicht so Preiswert, aber jeden Euro wert. Hier habe ich mich ausgesprochen wohl gefühlt und war froh, dass der Tag zu Ende war. Meine Füße auch.
Sonntag 13. Oktober: Ein trüber Tag. Regnerisch, grau, neblig. Also nichts für traurige Gemüter. Ich bin früh los und habe mir in der Pilgerherberge in Rates meinen ersten Stempel abgeholt. Ich muss gestehen, dass ich das im Vorfeld nicht wirklich kapiert hatte mit dem Stempeln. Also das Prinzip schon, aber wo es die gibt z.B. hat mir eine Menge Kopfzerbrechen gemacht. Wie so vieles entpuppte sich das vor Ort als völlig Problemlos und nachdem man das begriffen hatte, gab es neben dem Morgenkaffee in der Bar auch gleich mal einen Stempel. Unterwegs waren auch einige Kirchen, Gedenkstätten, Touristeninfos und einmal ein Autohaus meine Anlaufstelle. Das tragen meines 10 Kilo schweren Rücksacks hat mir überraschenderweise überhaupt keine Probleme gemacht. Die Füße waren von dem zusätzlichen Gewicht allerdings nicht begeistert und haben durchaus protestiert. Als wahrer Segen zeigte sich dann der Kauf von Treckingsandalen, die ich mir im Vorfeld zugelegt habe. Auch ein Lernprozess. So konnte ich am Nachmittag die Wanderschuhe ausruhen lassen und war mit den Sandalen unterwegs. Der Tag war ereignislos und ich war nur erstaunt, dass ich offensichtlich der einzige Pilger war. Ich habe unterwegs kaum Menschen getroffen. Im heutigen Ziel, Barcelinhos, habe ich im Barcelos Way Guest House gewohnt. Eine ganz klare Empfehlung. Ein kleines aber sehr gediegenes Zimmer direkt an der Brücke. Küche zur Benutzung ist im Haus und das Frühstück am Morgen ist ausreichend. Das Hostel hatte ich eine Stunde vor meiner Ankunft über Booking.com reserviert.
Montag 14. Oktober: Heute ging es von Barcelinhos nach Vitorino dos Piaes. Der Weg war besser zu laufen. Zwar auch viel Asphalt und hin und wieder Kopfsteinpflaster aber auch einige sehr schöne Streckenabschnitte. Auch dieser Tag war sehr wechselhaft und nicht nur vom Wetter her. Auch meine Stimmung schwankte irgendwie zwischen „Super was ich hier mache“ und „was mache ich hier Eigentlich“? Heute habe ich mal einige wenige andere Pilger getroffen, aber außer einem Buen Camino war da nichts. Ich war relativ flott Unterwegs und kam schon um 14.00 Uhr im Estabulo de Valinhas an. Eine sehr urige Unterkunft, toll gelegen. Das Zimmer, ebenfalls am Morgen reserviert, war ein Betonkasten mit einer Tür aus Stahl. Es war Saukalt in dem Bunker, aber eine Heizung und ein ungewöhnlich bequemes Bett sorgten für Gemütlichkeit. Ich habe mir dann erstmal Kaffee gekocht, die nötigen Utensilien waren da, mich in die Sonne gesetzt und etwas gelesen und meinen „Tagesbericht“ geschrieben. Am Abend habe ich am Pilgermenü Teilgenommen. Das essen war gut, aber mir war nicht so sehr nach Konversation und deshalb habe ich mich schnell verabschiedet.