So, inzwischen sitze ich im Bus nach Bayonne und habe Zeit 'richtige' Updates zu schreiben ;-)
22. November Schmirna > Gotha-West (27km)
Wetter: Sonnig, aber kalt, vielleicht so ~6C
Weg: Halb Asphalt, halb feuchte Wiesenwege, aber fast immer gut markiert und mehr oder weniger flach.
Wichtig: Bis Gotha keine sichere Einkaufs-/Einkehrmöglichkeit! Also genug Wasser und Futter mitnehmen!
Hinter Schmirna ist der Abzweig zur Pilgerherberge in Frienstedt gut ausgezeichnet, Umweg circa 1km je Strecke, in Frienstedt auch Gasthaus/Hotel.
Als Pluspunkt gibt es auf dieser Tagesetappe auch wirklich viele Sitzbänke, so wurde mir die Strecke bis Gotha dann doch nicht zu lang. Gotha hat als Grossstadt natürlich alles was der Pilger braucht.
Der Weg nach Gotha rein ist gut ausgeschildert, bis man in der Nähe der Stadtmitte den kleinen Fluss überquert, da lösen sich die Wegmarkierungen mal wieder in Luft auf ;-) Ich habe das jetzt schon zweimal so gelöst: Über die Brücke rüber, Strasse überqueren und rechts an dieser Strasse entlang gehen, erste Strasse, die links abgeht, nehmen und den Hügel rauf keuchen ;-) Oben trifft Pilger dann auf die grosse Durchgangsstrasse, die am Neuen Rathaus vorbeiläuft. Dieser nach rechts folgen, am Theater vorbei und dann die auffällige Einkaufsgasse, mit den grossen Steinbänken, links rein – dann ist Pilger wieder auf dem richtigen Weg! Diesem folgen bis er in die Eisenacherstrasse einmündet, dieser entweder aus Gotha heraus folgen oder der unten beschriebenen Variante zu und von der Pilgerherberge folgen.
Pilgerherberge in der Versöhnungskirche in Gotha-West(stadt)
Hinweg: Wo der Pilgerweg die Eisenacherstrasse verlässt, links gegenüber in die Priessnitzer Strasse einbiegen, diese runter bis zur Tankstelle laufen und vor dieser rechts in die Eschleber Strasse einbiegen, am Netto vorbeilaufen (nächster Supermarkt zur Herberge), bei der Bushaltestelle links und dann nach dem Kinderspielplatz rechts einbiegen, da sieht man schon die Kirche in der Werner-Sylte-Strasse.
Herberge: Im Untergeschoss (aber mit Fenstern!), mehrere Matratzen, Kissen, aber keine Decken, Dusche, Heizung, Waschmaschine mit Trockner!, im Erdgeschoss sehr gut eingerichtete Küche, in der Pilger sich an Tee und Kaffee bedienen darf und die offene Kirche. Garten mit überdachter Raucherecke ;-) und einen freundlichen Hund namens Max gibt es auch. Kosten: 5 Euro.
Rückweg zur Via Regia: In der Herberge liegt dazu auch eine Karte aus, im Prinzip geht man aus dem Kirchengelände raus und geht links zur Strasse runter. Statt rechts zu laufen, geht man hier geradeaus über die Wiese, überquert zwei Strassen und geht immer in dieselbe Richtung auf das Hotel (von weitem zu sehen) und die Eisenacherstrasse zu. Man überquert diese und schräg gegenüber ist ein Feldweg der nach ein paar hundert Metern in die Via Regia einmündet, dieser folgt man dann links. So kann man es sich einen Umweg sparen.
23. November Gotha-West > Bodelschwinghhof Mechterstädt (16km)
Wetter: Bedeckt bis neblig und kühl.
Weg: Bis auf eine Stelle gut markiert und wieder halb Asphalt/halb Pfad, etwas hügelig, aber nichts anstrengendes.
Wichtig: Auch hier nach Gotha und bis Mechterstädt keine sichere 'Auftankmöglichkeit'!
Kurz nachdem man am Aussichtsturm (in einiger Entfernung gelegen) vorbeigelaufen ist, mündet der Pilgerweg in eine kleine Strasse aus Zementplatten. Hier fehlen wieder die Wegmarkierungen. Man folgt der Strasse ungefähr einen Kilometer nach rechts bis von links ein breiter, sandiger Weg einmündet, man biegt in diesen ein (ab hier wieder gute Markierungen). Der Weg führt hier auf und ab und dann an der Höhe entlang durch ein ehemaliges Truppenübungsgelände. Circa 2km hinter einer Schutzhütte ist der Abzweig zur Siloah-Gemeinschaft/Pilgerherberge, deren weisses Kreuz man schon von weitem sieht. Zum Bodelschwinghhof geht es erst mal geradeaus weiter. Hier gibt es zwei Wege:
Nicht gekennzeichnet: Man folgt der ersten 'richtigen' Strasse links den Hügel hinunter bis man rechts einen Wiesenpfad sieht, man folgt diesem und geht an der nächsten Strasse wieder links runter, so kommt man direkt am Haupteingang vorbei.
Gekennzeichnet: Man geht noch etwas weiter auf dem Pilgerweg und nach ~400m sieht man den Wegweiser der einen überwachsenen und zum Teil steinigen Pfad nach links ins Tal weist. Diese Variante vereinigt sich mit der oben genannten an der zweiten Strasse, der andere Wiesenweg kommt also von links.
Pilgerherberge (Achtung! Nur Montags bis Freitags offen!)
Im Erdgeschoss eines der vielen Häuser auf dem Gelände. Bitte im Verwaltungsgebäude melden. 3 Zimmer mit Betten, Fernseher und jeweils eignem Bad. Kleine Küche im Flur. Eigener Schlüssel.
Kosten: Übernachtung 8 Euro, Bettwäsche und Handtücher (wenn gewünscht) 2 Euro, Frühstück 2,50 Euro.
Mechterstädt, obwohl recht klein, hat alles was der Pilger braucht: Geschäft (hinter Bahnlinie/Kirche), Apotheke, Zahnarzt/Azt und zwei Gaststätten. Auch einen Bahnhof gibt es hier, von dem man ~stündlich nach Eisenach kommt.
24. November Mechterstädt > Eisenach (über Fahrradweg ~18km)
Wetter: Sehr dichter Nebel und da ich schon im Frühjahr 2015 im Nebel über die Hörselberge gelaufen bin, wollte ich mir das nicht nochmals antun. Wer diese aber noch nicht kennt und in einigermassen guter Form ist, sollte sich diese mythischen Berge (Frau Holle, Frau Venus etc.) nicht entgehen lassen. Nicht vergessen wieder Wasser und essen mitzunehmen, es gibt zwar eine Einkehrmöglichkeit 'am Berg', aber die könnte Ruhetag haben ;-)
Fahrradweg: Von der Pilgerherberge geht man nicht rechts wieder den Berg hinauf, sondern links runter ins Dorf. Man unterquert die Bahnlinie, überquert die Durchgangsstrasse und geht dann rechts aus dem Ort hinaus. Am Ortsende trifft man auf den gut markierten Fahrradweg, dem man nun folgt.
Im Gegensatz zum 'Höhenweg' gibt es in den folgenden Orten direkt am Wege folgende Angebote:
Sättelstädt: Bäcker und Fisch/Fleischimbiss, beide sehr empfehlenswert.
Kälberfeld: Gasthaus
Schönau: Gasthaus
Eisenach Pilgerherberge
Ich habe im Diakonissenmutterhaus am Karlsplatz geschlafen. Achtung! Einlass erst ab 16:00 Uhr, aber man darf seinen Rucksack schon früher abstellen.
Ganz neu gemacht und jetzt im Untergeschoss, aber mit Fenstern. Aufenthaltsecke, Küche, Dusche, 3x2 (Stock)Betten, 2 Einzelbetten und eine Matratze, reichlich Decken, Kopfkissen, Filzpantoffeln für die Pilger und noch viele, liebe Kleinigkeiten mehr. Man bekommt seinen eigenen Schlüssel. Wer will kann nach dem Frühstück und der Morgenandacht um 8:00 noch mit den Schwestern schwätzen. Auch zum kurzen vorstellen bei der Morgenandacht ist man eingeladen, muss man aber nicht machen. Die Herberge muss bis 10:00 verlassen werden.
So, das war es erstmal für dieses Jahr für mich von der Via Regia ;-) Wenn mir noch etwas einfällt trage ich es gerne nach und wer Fragen hat, einfach fragen ;-) Für meine Spanienabenteuer fange ich dann besser einen neuen Thread an, sonst wird es zu verwirrend.
Buen Camino/Bon Chemin, SY