na da freu ich mich aber!

superfrauandrea

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ich hab euch gefunden - da freu ich mich sehr!
Noch dazu, wo die Nervosität eh schon fast stündlich steigt - der erste Einsatz als Hospitaliera ab 1.9. in Bercianos de real camino kommt näher und ich bin schon hibbelig.

wünsche uns allen im Forum ein angenehmes Miteinander und allseits buen camino.

lg andrea
 

SYates

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Hallo und herzlich willkommen Andrea!

Bercianos, das ist ein schöner Platz um Hospitalera zu sein, mein wichtigster Tipp ist das einkaufen so früh wie möglich zu erledigen - es wird schnell sehr, sehr heiß!

Buen Albergue, SY
 

Harinjo

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Ola Andrea,

schön dass du uns hier gefunden hast. Herzlich willkommen.

Durch Bercianos bin ich heuer im April wieder durch gekommen. Ein verschlafenes Dorf am Weg. Da war ich grad mit einer jungen dänischen Schauspielerin unterwegs. Wir hatten gute Gespräche. Die wünsch ich dir auch dort.

Buen Camino
Harry
 

Gertrudis

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Hallo Andrea,

alles Gute wünsch ich Dir in Bercianos, und immer nette Pilger!
Man erlebt die "Meseta" wieder ganz anders, wenn man da wohnt, sozusagen.
Ich war mal in Reliegos Hospitalera, 2 Wochen lang ... ist schon lang her. War anstrengend, aber toll (ich war damals alleine dort). Ihr seid zu zweit, oder?
Vielleicht erzählst Du danach ein bisschen, wie´s war...

Buen Camino oder Buen Albergue ;-)
Gertrudis
 

superfrauandrea

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gerne gertrudis werde ich erzählen - bin eh wie ein offenes buch!
mein Mann begleitet mich auf allen Wegen - und auch dorthin.
lg.
 

Snoopy99

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Hallo Andrea,
auch von mir ein verspätetes Hallo. Einen Einsatz als Hospitalieras von euch ist bewundernswert. Super. Ich wäre sehr an euren Erfahrungen interessiert. Viel Gelassenheit und allseits eine Lösung wünsche ich Euch.

Herzlichst Elke
 
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superfrauandrea

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mah ich sags euch. Nur mehr 5 x schlafen und ich bin schon so aufgeregt. Direkt fix und fertig.
Habe gestern über email Informationen einer Mit-Hospitaliera bekommen, die im Juli dort war und war sehr dankbar über die Informationen. Jetzt bin ich gleich noch freudiger!
BC Andrea
 

superfrauandrea

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danke der Nachfrage! es waren geniale, arbeitsintensive und emotionale Tage in Bercianos. Wir sind seit gestern zuhause und ich muss das erst mal verarbeiten.
bericht folgt!
 
G

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sers andrea,

mei, da freu ich mich, wenn du berichtest wie's war.
aber jetzt kommst erstmal gaanz langsam zuhaus an, machst es dir gemütlich, und dann erzählst uns, wie es war.
<3lich ralph
 

Simone

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Bin auch sehr gespannt! Wünsche Dir ein gutes Ankommen und liebe Grüße

Simone
 

superfrauandrea

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einen schönen guten Tag wünsch ich euch!
da ich von unserem ungewollten Mitbringsel, einem Parasiten namens Kryptosporidien, ziemlich fix und Foxi bin, nur mal ein kurzer Bericht.

Der 30.8. verging mit der doch etwas anstrengenden Anreise. Um 21 Uhr waren wir endlich in Sahagun, im Hotel, angekommen und genossen noch ein gutes Abendessen. Dann gingen wir müde und ausgelaugt ins Bett. Am 31.8. noch ein gutes Frühstück im Hotel, dann mit dem Taxi weiter nach Bercianos de real Camino.
vor der herberge waren gerade unsere 3 Vorgänger mit Zusammenkehren beschäftigt. wir wurden sehr herzlich begrüßt, bekamen ein Übergangszimmer zugewiesen und dann ging es schon los mit einweisen und informieren. Boah, so viele Infos auf einmal. Nur die eine Info fehlte. Wo bleibt unsere 3. Hospitaleria?? Keiner wusste etwas davon. Auch nicht der Pfarrer Jorge, der gekommen war um uns zu begrüßen.
Der Nachmittag verging im Fluge, gleich haben wir mitgearbeitet, denn am nächsten Tag mussten wir es ja eh selber machen. Pilger registrieren, Bett zuweisen, Fragen beantworten usw. Ab 17 Uhr wurde besprochen, was zu kochen wäre.
Dann beim kochen geholfen und um halb acht wurde die 35köpfige Meute abgefüttert. der Lärmpegel im Speiseraum war unglaublich.
Bald nach 22 Uhr fielen wir ins Bett. Vor lauter Aufregung musste ich nächtens noch eine Blutdrucktablette schlucken, so war alles in Aufruhr.
am nächsten Tag waren die 3 Vorgänger bald weg und wir allein. Wir wussten ja immer noch nicht, wann, ob und wer kommen sollte.
Freitag bis Montag waren wir noch allein, Montag nachmittag kam eine kleine Holländerin mit 65 Jahren, die seit 4 Jahren schon den FReiwilligendienst macht und dementsprechend viel Erfahrung mitbrachte.
und das war gut so. Wir hatten so ziemlich alles. Dankbare, Freche, Fordernde, mit der Lupe nach Bettwanzen suchende Pilger. Warum gibt's kein WLAN, warum kann ich die Küche nicht benutzten, warum gibt's keine frischen Handtücher (!!!) warum gibt's keine Decken, warum gibt's nur Suppe und Eintopf als Abendessen, ich will vegan, ich will glutenfrei, ich habe diese Allergie und ich will das und das und das.
also gute Nerven brauchst schon...
und man muss lernen, sich abzugrenzen, sonst geht du kaputt.
am Tag 8 oder 9 hab ich schon mal gebetet, mir mehr Geduld zu schicken.
Es waren aber auch so viele schöne Momente dabei. Viel Dankbarkeit weil die Herberge so sauber sei, wir so freundlich sind, dass essen so gut ist und überhaupt..... weil das Haus so eine gute Atmosphäre hat.

Wenn ich bald wieder ganz fit werde, schreib ich wieder a bissl mehr. Momentan bin ich nur k.o.

lg. andrea
 

SYates

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Danke und Dir Gute Besserung! Nimm Dir alle Zeit mit dem Nachfolgebericht! BC SY
 

superfrauandrea

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Hallo!
Nun hab ich genügend Abstand zu unserer Hospitaliero Zeit im September und kann folgendes berichten.

Rückwirkend betrachtend war das eine großartige, anstrengende, fordernde und wunderbare Zeit.
Wir - ich und mein Mann - werden wieder als Hospitalieros tätig sein, wenn auch erst 2019, weil 2018 wird es der berufliche Horizont nicht zulassen.
Und außerdem hab ich im Hinterkopf, dass ich 2018 den Camino Portuges gehen möchte, das ginge sich mit 16 - 17 Tagen Urlaub aus und der CP interessiert mich brennend.
Einiges haben wir aus unserem Einsatz auch gelernt und werden das auch beim nächsten Einsatz umsetzen (versuchen). Mehr Abstand und Grenzen setzen, um nicht aufgefressen zu werden beim Einsatz. Trotzdem aber mit voller Energie dabei sein und wenn möglich, auch etwas genießen.
Ich bin froh, ein Tagebuch geschrieben zu haben, da kann ich darin schmökern und mich in Situationen vertiefen und einbringen und das ganze Geschehen noch einmal nachvollziehen.

wünsche euch allen eine angenehme Adventzeit!
BC Andrea
 

SYates

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Nun machs doch nicht so spannend ;-) Erzähl Doch mal ein oder zwei kurze Erlebnisse ;-) BC SY
 

superfrauandrea

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Ralph - habe gestern sehr gerne bei dir nachgeschaut, finde ich toll, im Advent den Weg zu gehen und eine andere Perspektive auf die Dinge zu bekommen. Im restlichen Jahr ist es doch ziemlich voll.
Sybille bitte wie gewünscht eine paar Schmankerl:

Mein Mann ist ein ganz lieber Mensch, aber so mit Esoterik und ähnlichem hat er nicht viel am Hut. Es gab allerdings ein paar Gelegenheiten, wo er mittendrin war und es auch genossen hat.

um 21 Uhr fand im Garten oder in der hauseigenen Kapelle - je nach Wetterlage - eine Andacht statt, die mehr oder weniger nach christlichen Gesichtspunkten geführt wurde.
Meist haben wir einige Begrüßungsworte gesprochen und dann wurde eine große brennende Kerze herumgereicht. Jeder Pilger hatte die Gelegenheit, aus seinem Leben oder von seinen Beweggründen den Weg zu gehen, oder von seinem Tag/seinen Erlebnissen zu erzählen.
Der Rest des Raumes war finster, bzw. war auch schon um diese Sonne der Sonnenuntergang. Da kamen Themen zu Tage, die einem die Gänsehaut auffahren ließen bzw. die Tränen rannen bei vielen Menschen.
von Pilgern, die aufgrund von schwerer Krankheit in nächster Zeit nicht mehr gehen werden können
von Pilgern, die das Burnout überwinden wollen und auf der Suche nach Fragen/Antworten sind, wie ihr Leben weiter gestaltet werden soll
von Pilgern, die berichteten sie wollen Gott näher kommen (speziell von jungen Menschen, was mich ein wenig verwundert hat)
von Pilgern, die nach einer Trennung sich wieder selbst finden wollen
von Wiederholungstätern - die nach vielen Jahren wieder das camino-fieber gepackt hat
von Pilgern, die die Gemeinschaft und das Miteinander einfach zum Aufbruch geführt hat

und vieles mehr - ich war fast jeden Tag sehr berührt. Immer wieder, wenn ich von der vielen Arbeit müde oder genervt war, habe ich an diese Momente gedacht - für diese Momente tu ich das!! und hab mich jeden Tag sehr bedankt, dies erleben zu dürfen.


Eines Tages kam ein wirklich grob stinkender, heruntergekommener Mann in unsere Herberge. Er rief: ich hab gehört, die Österreicher sind da! und ihr werdet mir sicher helfen.
Ich gab ihm mal zu essen und zu trinken, war aber letztendlich froh, dass er mich nicht um ein Bett gebeten hat, denn er war sehr ungepflegt. Im weiteren Gespräch stellte sich heraus, dass er Bernhard aus Ober7Niederösterreich ist, den seine Verwandten bereits über Facebook gesucht haben. Ich habe diesen Aufruf zufällig gesehen und ihn gebeten, mir doch eine Nachricht für seine Verwandten zu geben, damit ich das posten kann. Er dürfte nach einem Streit die Heimat verlassen haben und ist ohne Geld und nur mit leichtem Gepäck aufgebrochen sein. Er war seit 3 Monaten unterwegs. Am nächsten Morgen kam er wieder, bekam Frühstück und etwas Geld aus der Spendenkasse und zog weiter. Ich hoffe, das die Nachricht seine Lieben zuhause wenigstens etwas beruhigen konnte.

Es gibt mehrere Obdachlose / Menschen ohne Geld auf dem Camino. Sie treiben sich von Donativo zu Donativo und hoffen auf etwaMildtätigkeit. Solange sie nett und höflich kommen, ist dagegen auch nichts einzuwenden.

Auch sehr berührt hat uns die Dankbarkeit der Pilger. Ich kann mich nicht erinnern, in so kurzer Zeit jemals so viele herzliche Umarmungen bekommen zu haben. Ein Danke für das saubere Haus, für das gute Essen und die freundliche Aufnahme. Das war ein schöner Lohn für unsere Bemühungen!

Nur die lieb gemeinte Umarmung des wie oben angeführten stinkenden Bernhards wollte ich am liebsten abwehren ::))

ein wirklich schöner Abend war auch der Geburtstag meines Mannes. Ich konnte mit Hilfe unserer Mit-Hospitaliera eine große Torte auftreiben.
Am Abend sangen Pilger aus 11 Nationen in der jeweiligen Landessprache ein Happy birthday für meinen Mann. Da kamen dem großen Mann doch fast die Tränen!
und die Geburtstagstorte hat dann für alle 30 anwesenden Personen geteilt und große Begeisterung hervorgerufen.

und ncoh viel mehr ......
ein anderen Mal

lg. andrea
 
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