mach keinen mist!

G

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ein thema, das uns alle angeht:
Müll, Mist, Abfall, LNT ( leave no trace )

dazu ein ausriss aus der zeitschrift vom österreichischen alpenverein.
bergauf, 01.2017 s.30

Verrottungszeiten

• Bananen- oder Orangenschale 1-3 Jahre
• Papiertaschentuch 1-5 Jahre
• Zigarettenstummel 2-7 Jahre (+ Chemikalien, Schwermetalle)
• Kaugummi 5 Jahre
• Blechdose 50-500 Jahre
• Plastikflasche 100-5.000 Jahre
• Plastiksack 120-1.000 Jahre
• Aluminiumpapier 200-400 Jahre
• Aludose 400-600 Jahre
• Babywindel, Damenbinde 500-800 Jahre
• Glasflasche (ganz) 4.000-50.000 Jahre - nicht messbar
• Styropor 6.000 Jahre - nicht messbar
• Batterie 100-1.000 Jahre (+ Chemikalien, Schwermetalle)

Tipps für Bergfreunde

Ein Paar Anregungen zum Thema, über das sonst nicht so
offen gesprochen wird:
• Vorab: Immer Infrastruktur nutzen, wenn vorhanden, bzw.
einplanen.

• Wichtigste Regel: Immer großen Abstand zu stehenden
und fließenden Gewässern halten, da sonst eine Verunreinigung
von Quell- oder Grundwasser passieren kann.
Bedenken: Auch Schnee schmilzt früher oder später ab

• Respekt gegenüber Menschen & Tier: Abseits vom Pfad
wenn möglich (z. B. mit Holzstecken, Klappspaten) kleine
Mulde buddeln. Diese nach verrichteten Dingen mit Erde
(vermischen und) bedecken und verstecken. Ist Eingraben
nicht möglich, mit Zweigen, Stöcken, Steinen bedecken oder
im Tal entsorgen.

• Oberhalb der Waldgrenze im alpinen Ödland: weniger
Verstecke, weniger Humus, weniger Mikroorganismen. Bei
Eis und Permafrost kann man davon ausgehen, dass Kot
je nach Exposition Jahrzehnte bis Jahrhunderte braucht,
bis er vollständig verschwunden ist. Bei Tourenplanung
(Strecke, Infrastruktur, Ausrüstung) bedenken.

• Zum Urin gilt: Große Mengen können etwa bei Ausgangspunkten
zu starker Geruchsentwicklung führen, der
Eintrag von Stickstoff die Vegetation verändern.

• Toilettenpapier verwenden: ist für diesen Zweck gemacht
und verrottet schneller. Wenn nur Taschentücher vorhanden,
diese wie alle (Damen-)Hygieneartikel im Tal entsorgen.
Einfach in Rucksack standardmäßig noch Toilettenpapier
und verschließbaren "Ziploc"-Beutel packen.

• Müll zieht mehr Müll an! Die Hemmschwelle sinkt mit
jedem weiteren Stück Abfall am Boden. Deswegen gilt in
allen Lebens· und Höhenlagen: Selbstverantwortliches
Handeln kann und soll nicht abgenommen werden - diese
Anregungen sollen ein naturverträgliches und vorbildliches
Verhalten fördern.

ich finds immer wieder schlimm, wie unsere erde verschandelt wird, oft einfach aus unkenntnis, wurschtigkeit, nicht denken.
so find ich den ansatz:
leave no trace
sehr sinnvoll und ich praktiziere ihn, wenn ich draussen bin.
wenn ich draussen schlafe, lagere, raste, oder auch nur laufe hinterlasse ich keine spuren, die länger als ein, zwei tage sichtbar sind.
heisst ganz einfach:
- ich nehme meinen müll wieder mit und steck ihn in nen kübel, wenn ich dran vorbeikomm. ist super einfach, beschwert nicht und hilft allen.
dazu hab ich immer so ne dünne obst und gemüse plastiktüte in der seitentasche vom rukki.
- für's 'grosse geschäft' wird ein katzenloch mit nem stecken, einem stein oder so gebuddelt und hinterher wieder zugeschüttet, ein wenig laub und zweige drüber und schön ists.

muss ja nicht so weit kommen wie in manchen naturreservaten in amerika, wo du kontrolliert wirst ob du deine sch.... ( kot ) auch wieder vom berg runterbringst.....
ist als erinnerung und denkanstoss gedacht, vor allem die verrottungszeiten sind wirklich erstaunlich -erschreckend- lang.

licht auf dem weg,
ralph
 
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SYates

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Zwei Dumme - ein Gedanke :D Gerade ist mein Beitrag hier https://caminolettersproject.com/2017/03/30/a-letter-to-littering-pilgrims/ veröffentlicht worden, genau zum selben Thema.

Als ich den Hintergrund dafür recherchierte habe, bin ich auf die selben 'Verrottungszeiten' gestossen. Aber es ist ja nicht nur die optische Verschandlung der Natur, der Müll hat ja in diesen ganzen Jahrzehnten/Jahrhunderten auch einen ganz konkreten Einfluss. Ein paar Beispiele:

Plastik: Wenn der Bauer mit der Mähmaschine kommt wird es schnell zerschreddert, von Wind und Regen in Flüsse getragen und dann ins Meer - mit schweren Folgen für die Wasserlebewesen und, über die Nahrungskette, erreichen uns dann wieder die im Plastik enthaltenen Giftstoffe - mit unbekannten Folgen.

Plastiktüten/-folien: Werden von Vögeln oft als Nistmaterial verwendet, wenn die Jungvögel ausschlüpfen verfangen sie sich oft im halb-zerfallenen Plastik, ersticken oder verletzen sich. Wenn Vögel 'Dauernester' bauen, so wie die Störche in Spanien, dichten die Plastiktüten diese Nester oft ab, Regenwasser kann also nicht mehr abfliessen. Die Jungvögel sterben dann oft an der Nässe/Unterkühlung.

Glas/Blechdosen: Verletzungsgefahr für Mensch und Tier

usw.usw.usw...
 

der_lahme_Pilger

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Auch wenn der Thread schon älter ist so ist das Thema noch immer aktuell.

Persönlich hatte ich es auf dem Weg so gehandhabt das auch mal einen Bananenschale im Gebüsch gelandet ist. Das ist Natur und dort kann es verrotten.

Plastikflaschen oder auch Dosen habe ich immer bis zum nächsten Mülleimer getragen. Zudem die Flaschen auch regelmäßig mit frischem Wasser aufgefüllt wurden.

Selbst die Zigarettenstummel wurden nicht liegengelassen. Ich hatte nach kurzer Zeit eine durchaus kleine Sammlung an Stummeln in der Bauchtasche ;-).

Leider sehen das viele anders und manche ecken sind echt vermüllt, was schade ist. Doch dieses ist ja nicht nur auf den Wegen zu beobachten sondern auch im alltäglichen Alltag.
 

KarstenD

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Moin,

wenn ich meine Bootstouren mit meinem Kanu mache, dann habe ich immer einen Müllbeutel mit dabei.
Nicht nur um mein bisschen eigenen Müll wieder mit zurück zu nehmen, sondern eher für die Plätze an denen ich gerne meine Pausen mache oder auch mal den Grill entflammen will, denn dort gibt es keine Mülleimer aber dafür meist umso mehr Müll. Jo und der wird dann eingesammelt damit ich saubere Plätze in meiner freien Zeit genießen kann.

Ebenso mache ich das auf dem Camino, immer mal was mitnehmen (außer die vielen Taschentücher... iiih) und zum nächsten Mülleimer bringen.
Ich habe auch sehr Oft erlebt das mir einheimische Fast ihren Müll direkt vor die Füße geworfen haben, obwohl der Mülleimer nur paar Meter entfernt war.

Ein bleibendes Beispiel dazu hatte ich bei der Panderia Cerezales in Vega de Valcarce. Dort hab ich mir ein Brot gekauft und auf einer Bank (neben einem Mülleimer) mir mein Frühstück zu machen. Da kommt ein Rentner mit seinem Auto, hält und geht zum Bäcker, kommt etwas später mit seinem Einkauf zurück, um dann den Inhalt aus der Plastiktüte heraus zu nehmen, die Tüte und eine leere Zigarettenschachtel auf die Straße zu werfen und dann einfach weg zu fahren.

Ich war echt sprachlos, wollte aber mit meinem bisschen Spanisch auch keine Diskussion anfangen (zumal kaum jemand in dem Alter noch wirklich lernfähig ist) und habe den Müll einfach aufgesammelt.

Traumhaft (oder eigentlich selbstverständlich) wäre es ja wenn jeder seinen Müll selber entsorgt, aber die Hoffnung habe ich mittlerweile leider aufgegeben. Ich wünsche mir lieber ein paar Leute, die sich nicht zu schade sind auch mal was von anderen mit aufzusammeln.


Gruß Karsten
 
G

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sers,
kurz knapp umd einfach:
für jedes teil, dass ich selber als mist = abfall mach nehm ich ein, zwei andere weggeworfene mit.
schon ist die welt sauber.
so leicht, so einfach.

gruss ralph
 

der_lahme_Pilger

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wenn ich meine Bootstouren mit meinem Kanu mache, dann habe ich immer einen Müllbeutel mit dabei.
Nicht nur um mein bisschen eigenen Müll wieder mit zurück zu nehmen, sondern eher für die Plätze an denen ich gerne meine Pausen mache oder auch mal den Grill entflammen will, denn dort gibt es keine Mülleimer aber dafür meist umso mehr Müll. Jo und der wird dann eingesammelt damit ich saubere Plätze in meiner freien Zeit genießen kann.

So handhabe ich es beim Angeln. Es ist schon traurig was da oft an Müll an den schönsten Plätzen liegt.

kurz knapp umd einfach:
für jedes teil, dass ich selber als mist = abfall mach nehm ich ein, zwei andere weggeworfene mit.
schon ist die welt sauber.
so leicht, so einfach.

Das machen leider die wenigsten.

Doch auch ich muss sagen dass ich meist nur meinen eigenen Müll mitnehme und ordnungsgemäß entsorge. Wenn das jeder machen würde hätten wir das Problem nicht und das betrifft ja nicht nur einen Camino.
 
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Doch auch ich muss sagen dass ich meist nur meinen eigenen Müll mitnehme und ordnungsgemäß entsorge. Wenn das jeder machen würde hätten wir das Problem nicht

sers,
na dann einfach beim nächsten weg/spaziergang anfangen und die idee weitertragen.
wär doch ein plan, oder?
denkt sich ralph
 
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Guest
sers,
hochgeschwurbelt aus den tiefen des forums.

ein thema, das uns alle angeht:
Müll, Mist, Abfall, LNT ( leave no trace )

dazu ein ausriss aus der zeitschrift vom österreichischen alpenverein.
bergauf, 01.2017 s.30

Verrottungszeiten

• Bananen- oder Orangenschale 1-3 Jahre
• Papiertaschentuch 1-5 Jahre
• Zigarettenstummel 2-7 Jahre (+ Chemikalien, Schwermetalle)
• Kaugummi 5 Jahre
• Blechdose 50-500 Jahre
• Plastikflasche 100-5.000 Jahre
• Plastiksack 120-1.000 Jahre
• Aluminiumpapier 200-400 Jahre
• Aludose 400-600 Jahre
• Babywindel, Damenbinde 500-800 Jahre
• Glasflasche (ganz) 4.000-50.000 Jahre - nicht messbar
• Styropor 6.000 Jahre - nicht messbar
• Batterie 100-1.000 Jahre (+ Chemikalien, Schwermetalle)

Tipps für Bergfreunde

Ein Paar Anregungen zum Thema, über das sonst nicht so
offen gesprochen wird:
• Vorab: Immer Infrastruktur nutzen, wenn vorhanden, bzw.
einplanen.

• Wichtigste Regel: Immer großen Abstand zu stehenden
und fließenden Gewässern halten, da sonst eine Verunreinigung
von Quell- oder Grundwasser passieren kann.
Bedenken: Auch Schnee schmilzt früher oder später ab

• Respekt gegenüber Menschen & Tier: Abseits vom Pfad
wenn möglich (z. B. mit Holzstecken, Klappspaten) kleine
Mulde buddeln. Diese nach verrichteten Dingen mit Erde
(vermischen und) bedecken und verstecken. Ist Eingraben
nicht möglich, mit Zweigen, Stöcken, Steinen bedecken oder
im Tal entsorgen.

• Oberhalb der Waldgrenze im alpinen Ödland: weniger
Verstecke, weniger Humus, weniger Mikroorganismen. Bei
Eis und Permafrost kann man davon ausgehen, dass Kot
je nach Exposition Jahrzehnte bis Jahrhunderte braucht,
bis er vollständig verschwunden ist. Bei Tourenplanung
(Strecke, Infrastruktur, Ausrüstung) bedenken.

• Zum Urin gilt: Große Mengen können etwa bei Ausgangspunkten
zu starker Geruchsentwicklung führen, der
Eintrag von Stickstoff die Vegetation verändern.

• Toilettenpapier verwenden: ist für diesen Zweck gemacht
und verrottet schneller. Wenn nur Taschentücher vorhanden,
diese wie alle (Damen-)Hygieneartikel im Tal entsorgen.
Einfach in Rucksack standardmäßig noch Toilettenpapier
und verschließbaren "Ziploc"-Beutel packen.

• Müll zieht mehr Müll an! Die Hemmschwelle sinkt mit
jedem weiteren Stück Abfall am Boden. Deswegen gilt in
allen Lebens· und Höhenlagen: Selbstverantwortliches
Handeln kann und soll nicht abgenommen werden - diese
Anregungen sollen ein naturverträgliches und vorbildliches
Verhalten fördern.

ich finds immer wieder schlimm, wie unsere erde verschandelt wird, oft einfach aus unkenntnis, wurschtigkeit, nicht denken.
so find ich den ansatz:
leave no trace
sehr sinnvoll und ich praktiziere ihn, wenn ich draussen bin.
wenn ich draussen schlafe, lagere, raste, oder auch nur laufe hinterlasse ich keine spuren, die länger als ein, zwei tage sichtbar sind.
heisst ganz einfach:
- ich nehme meinen müll wieder mit und steck ihn in nen kübel, wenn ich dran vorbeikomm. ist super einfach, beschwert nicht und hilft allen.
dazu hab ich immer so ne dünne obst und gemüse plastiktüte in der seitentasche vom rukki.
- für's 'grosse geschäft' wird ein katzenloch mit nem stecken, einem stein oder so gebuddelt und hinterher wieder zugeschüttet, ein wenig laub und zweige drüber und schön ists.

muss ja nicht so weit kommen wie in manchen naturreservaten in amerika, wo du kontrolliert wirst ob du deine sch.... ( kot ) auch wieder vom berg runterbringst.....
ist als erinnerung und denkanstoss gedacht, vor allem die verrottungszeiten sind wirklich erstaunlich -erschreckend- lang.

licht auf dem weg,
ralph

als ansatz:

kurz knapp und einfach:
für jedes teil, dass ich selber als mist = abfall mach nehm ich ein, zwei andere weggeworfene mit.
schon ist die welt sauber.
so leicht, so einfach.
 
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