Pilgerwege - Deportationsrouten - Fluchtwege

Paul-Ernst Cohen

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Wer war schon einmal nach und durch Oloron-Saint-Marie gewandert, wer ist auf dem Pflaster vor der Kathedrale gesessen, wer suchte sich der Ruhe zu überlassen, die in solchen Mauern wohnt?
Und wer las die Tafel an der Südseite des Bahnhofs? "A Oloron-Saint-Marie, sont arrive´s en 1939, en vue de leur internement au Camp de Gurs, 32 285 republicains espagnols et volontaires des brigades internationales, chasses d´espangne par la repression franquiste, a partir de 1940, 26 401 juifs dont 3 907 hommes, femmes et enfants ont ete deportes, en 1942 et 1943, par la regimne de Vicy vers Drancy, avant leur extermination au Camp de Auschwitz". Oder wer ist einigen Spuren oder Geschichten der Hugenotten (gedanklich) nachgegangen, denen unvermittelt auf dem Jakobsweg begegnet werden kann?
Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen;
Paul-Ernst
 

Mario d'Abruzzo

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Klar. In Freiburg stand (vor dem Umbau des Platzes der alten Synagoge) ein Verkehrschild mit der Entfernung nach Gurs. Dorthin wurden im Oktober 1940 etwa 6.500 badische, saarländische und pfälzische Juden geschickt, bis man sie dann mit der Bahn zu den Lagern der deutschen Mörder gekarrt hat.

Mahnmal_Gurs.JPG


Zwischen Navarrenx und Oloron-Sainte-Marie liegt die Gedenkstätte dieses Camp de Gurs. Eigentlich eine Möglichkeit in zwei Etappen von der Via Podiensis zur Via Tolosana zu wechseln oder umgekehrt.

Auf meiner dreimonatigen Tour von Einsiedeln nach Wittenberg hab' ich drei KZ-Gedenkstätten besucht:
Und, weil es eine Pilger-Wanderung zum Reformationjubiläum war, hatte ich auch einen Bezug zu den Hugenotten bzw. Waldensern:
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Mario
 
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SYates

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"Gefaellt Mir" kann ich hier wirklich nicht klicken ... Als ich auf dem Ökumenischen Pilgerweg unterwegs war wurde ich eines Tages gefragt "Wohin geht es denn morgen? Buchenwald oder Erfurt?" Ganz selbstverstaendlich - lief es mir eiskalt den Ruecken herunter ... SY
 

Mario d'Abruzzo

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Da warst Du wohl in Weimar, Sybille?

Von Weimar kann man in einem Tag über Buchenwald, na fast, nach Erfurt laufen. Ich bin am 7. Juni von Stotternheim (quasi einem Stadtteil von Erfurt) über Buchenwald nach Weimar gelaufen. Wenn Pilgerwege als Wege der Besinnung und nicht nur als Routen des Wandertourismus gelaufen werden, ist es für mich ein Muss an solchen Gedenkstätten kurz zu verweilen.

buchenwald.jpg


Jetzt ist es in Deutschland schon wieder so weit, dass unliebsame Mitbürger irgendwo 'entsorgt' werden sollen. Zumindest darf das AfD-Chef Herr Gauland öffentlich verkünden. Auch an den französischen und spanischen Wegen gibt es viele solcher Orte. Die Pilgertouristen interessieren sich da aber nicht für...

Aufschrift auf dem Lutherstein nahe Stotternheim:

2017.06.07_017.jpg


Mario
 
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SYates

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Nein, war nicht Weimar (da läuft der ÖPi nicht durch) sondern das kleine Dörfchen Stedten. Allerdings muss ich auch gleich sagen, dass diese ÖPi Wegalternative über Buchenwald fast gar nicht/ extrem schlecht ausgeschildert ist. Mit dem Rest den Du schreibst stimme ich voll überein. Buen Camino, SY
 
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