camino vasco del interior / tunel de san adrian

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Tobi, ich bin noch gar nicht auf Deinen Beitrag von gestern eingegangen.

Deine Schilderungen kann ich so unterschreiben - die Basken sind einfach umwerfend gastfreundlich. Ich konnte wirklich nur einige Worte baskisch wie Bitte, Dank, Guten Tag, Tschüß, hatte mir aber z.B. die Frage nach dem Weg in ein kleines Heftchen notiert, dass ich immer wieder zur Hand hatte.
Damit kann man wirklich Punkte machen im Baskenland:rolleyes:

Ich kann zwar auch gut mit mir alleine sein, aber durch das miserable Wetter, war wirklich niemand unterwegs, der es nicht unbedingt musste und Pilger gab es, bis auf Giselle und Louis bis Vitoria-Gasteiz auch keine. Eine Woche den ganzen Tag rund um die Uhr niemanden zum Reden zu haben, war mir dann doch ein bisschen zuviel. Aber das war ja ein selbst gewähltes Schicksal und so will ich mich nicht beklagen.

Dieser Weg ist schon etwas ganz besonderes und ich bin wild entschlossen, ihn auch irgendwann nochmal zu gehen, aber ich habe gemerkt, dass mir das Zusammensein mit anderen Pilgern, wie auf den häufiger begangenen Wegen, schon sehr fehlt.

Tobi, wenn Du 2021 nochmal bis Santiago laufen möchtest, wäre der selten begangene Camino Olvidado vielleicht etwas für Dich. Hier gibts den LInk zu einem Guide für diesen Camino.

https://drive.google.com/file/d/1ZD...6MMIxy_MF9qCFCUpRP6-n5VIltgQ9xnUrao3dcbU9bEcE


Schönen Sonntag
 

Waldecker

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Int11.jpg Int12.jpg Lieber Michael!

Jeden Schritt kann ich nachempfinden!

Ich habe selten so einen einsamen Camino erlebt. Aber auch ich wollte es so. Von daher: Alles o.k.

Wenn Du doch nur die Weitsicht bei dem Wetter gehabt hättest! Ohne Nebel...Was eine Landschaft.

Ich gucke mal, ob ich noch ein paar Fotos finde...:)

Aber ganz im Vertrauen: Ich liebe anspruchsvolle Camino oder sagen wir mal so: Wege, die nicht jeder geht.

Lieben Gruß,

Tobi
 

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Sorry, wenn ich Euch mit Bilder zumülle!
Wenn nicht gewünscht, bitte sagen!!

Gruß,

Tobi
 

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Hallo Tobi,

auf gar keinen Fall aufhören mit den Bildern;), jetzt sehe ich erst mal, was ich verpaßt habe:(.

Einige Motive erkenne ich tatsächlich wieder, aber ich konnte ab dem zweiten Tag nicht ein einziges Mahl so weit sehen, wie auf Deinen nebeligsten Bildern.

Weil ich ja schon weiß, dass Du für das "gehobene Wanderniveau" zu haben bist, habe ich Dir den Link vom Olvidado dazugesetzt. Wenn ich mir die Beschreibung des Weges so anschaue, könnte ich auch schwach werden, aber der ist noch einsamer als der Vasco.

Der Link kommt aus dem amerikanischen Pilgerforum und Lorie, eine der dortigen Administratorinnen, ist zwei Wochen nach mir den Camino Vasco gelaufen und ich hatte ihr Karten aus der Touristeninfo in ihrem Hotel deponiert. Sie hatte mit Ihrem Begleiter wesentlich besseres Wetter als ich und kommt aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus.

Wenn schon zwei Leute so begeistert sind und ich jetzt auch die tollen Fotos sehe - da muß doch was dran sein!

Meine Chance wird kommen:):):)

Tschüß

Michael
 

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Salvatierra – Vitoria-Gasteiz

Als ich um 7:00 Uhr die Augen aufgeschlagen habe, hörte ich es schon wieder leise plätschern und ich ließ mir mit dem Frühstück ordentlich Zeit, um den Regen auszusitzen. Manchmal wird ja Geduld belohnt und als ich loszog, konnte ich meine Regenklamotten im Rucksack lassen. Das sollte auch die nächsten 14 Tage so bleiben. Auf dieser Seite ist die Landschaft komplett anders aus als drüben hinter den Bergen. Überall sind Felder, es gibt so gut wie keinen Wald und der Wind pfeift einem ordentlich um die Ohren. Die körperlichen Anforderungen waren nicht im Ansatz mit dem gestrigen Tag zu vergleichen, denn heute bewegte ich mich die ganzen rund 29 Kilometer bis Vitoria in etwa auf der gleichen Ebene.

Ich lief also auf kleinen Straßen und Wegen immer mal wieder durch winzige Ortschaften und konnte endlich nach Belieben meine Pausen machen, ohne auf einen trockenen Platz warten zu müssen. Um die Mittagszeit erreichte ich den Abzweig zum Monasterio Nuestra Senora de Estibaliz, einer noch bewohnten Benediktinerinnenabtei. Da der Weg bis zum Kloster nur rund 20 Minuten dauern sollte, bin ich dorthin abgebogen und kann das nur jedem empfehlen, der in der Gegend ist. Ich liebe romanische Kirchen, und fühle mich in diesen recht dunklen Räumen immer irgendwie willkommen und behütet. Die Kirche war glücklicherweise geöffnet und so konnte ich die erste Kirche auf meinem Camino besuchen, denn alle anderen Versuche endeten vor der verschlossenen Tür. Rund um die Kirche gibt es auch ein Lokal und Geschäfte, aber die Wallfahrtssaison war wohl noch nicht eröffnet, und so war alles geschlossen. Trotzdem hat sich der Weg gelohnt.

Von dort waren es noch etwas mehr als zwei Stunden bis Vitoria-Gasteiz und der Marsch in die Stadt über die lang gezogene Avenida de Brusselle zog sich zum Schluß doch ganz schön. Wie in vielen Städten in Spanien macht die Altstadt in der Siesta einen etwas runtergekommenen Eindruck. Das ändert sich aber, sobald sämtliche Bars und Geschäfte wieder auf machen, und so war es auch hier. Ich dachte ja immer, das Bilbao oder San Sebastian die Hauptstadt des Baskenlandes wären, aber tatsächlich ist es Vitoria-Gasteiz. Ich habe mir erklären lassen, dass die Bevölkerung in der Provinz Alava, die ganz überwiegend kein baskisch mehr spricht, durch die Vergabe der Hauptstadtfunktion an Vitoria-Gasteiz ans Baskenland gebunden werden sollte. Raffiniert. Und tatsächlich hörte man auf den Straßen und in den Bars ausschließlich spanisch.

Ich quartierte mich in der Herberge de Catedral mitten in der Altstadt ein und guckte von meinem Balkon aus direkt in die Kathedrale. Die Herberge war wirklich sehr sehr schön, und das Beste an ihr war, dass dort außer mir auch noch andere Menschen wohnten, und zwar aus aller Herren Ländern.

Ich bezog also mein Sechsbettzimmer, das ich mir lediglich mit einem Südamerikaner teilte, hüpfte unter die Dusche, schmiss eine Waschmaschine an und stürzte mich in die Altstadt. Bei meinem Rundgang kam ich natürlich auch an der direkt benachbarten alten Kathedrale Santa Maria vorbei, die seit Jahren aufwendig restauriert wird. Ich ging in die Dombauhütte und fragte nach einer Besichtigung – und Bingo – in 30 Minuten sollte die Tour losgehen, Audioguides in deutscher Sprache und einen Preisnachlaß für Pilger gibt es auch. Also nichts wie hin. Bis dahin war noch genug Zeit, um im nahe gelegenen Supermarkt die Vorräte zu ergänzen, in der sehr gut ausgestatteten Küche im Kühlschrank zu deponieren und eine Jacke zu holen, denn die Führung sollte im Fundament unter der Kathedrale beginnen. Falls ihr mal in Vitoria-Gasteiz seid, macht unbedingt diese Führung mit, es ist ne Wucht. Alleine die Besichtigung des Fundaments mit Gräberfeldern, mächtigen Säulen und mehreren, sehr gelungenen animierten Filmen war sehr beeindruckend. Dann ging es noch in den schönen Kirchenraum und über diverse, teils sehr enge Aufstiege auf schmale Promenaden bis in den Turm. Toll.

Als ich in die Herberge zurückkam, traf ich ein Ehepaar aus Holland und nach kurzem Geplänkel haben wir beschlossen, heute mal einen Zug durch die Gemeinde zu machen. Direkt neben unserer Herberge fingen die Bars und Restaurants an und wir hatten einen wunderschönen Abend und besuchten bestimmt sechs verschiedene Bars. Ich gönnte mir endlich mal eine schon lange ersehnte Schinkenplatte voller Jamon Iberico und die beiden Holländer waren ganz scharf auf Paella. Natürlich wäre es sträflich gewesen, die tollen Weine der Rioja Alavesa zu ignorieren. Ich habs ja mehr mit dem Weißen, meine neuen Freunde standen mehr auf den Roten, aber für alle gab es ausreichend Auswahl. Für die Außentür der Herberge hatten wir einen Zahlencode am Mann, also kamen wir gestern erst heute nach Hause – endlich Menschen um mich rum, mit denen ich mich austauschen konnte, wie habe ich das vermisst.
 

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...Vielen Dank für Deinen neuerlichen Bericht!

Wenn ich noch ein paar Fotos finde, darf ich diese heute Abend bei Feierabend ergänzend reinstellen? Vielleicht entdeckst Du ja wieder was Neues...?

Gruß,


Tobi
 

Waldecker

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Hier noch ein paar Bilder...

Der Unterschied bzgl. der Höhenmeter ist wirklich "von Knall auf Fall"...:)

...und auch der Wechsel Einsamkeit vs. "Tohuwabohu"...

Viele Grüße,

Tobi
 

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Camino-Kumpane

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Tobi, da bin ich ja wirklich in Deinen Fußstapfen unterwegs gewesen.

Estibaliz, Herberge in Vitoria.......

Nur das Tohuwabohu mussten wir selber machen:rolleyes:
 
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